Die Freien Wähler, die bisher bundesweit keine Rolle spielen, wollen bei der nächsten Bundestagswahl antreten, „um Rot-Rot-Grün zu verhindern“ und eine „zu weit nach links“ gerückte Union zu beerben. Das berichtet die „Passauer Neue Presse“ mit Bezug auf Aussagen des Vorsitzenden der Freien Wähler, Hubert Aiwanger.
Aiwanger wolle „der vernünftigen Mitte eine bundesweite Stimme geben und AfD-Wähler wieder in die Mitte zurückholen“. Der Vorsitzende wolle u.a. bei Tradition und Brauchtum ansetzen, um bürgerliche Wähler zu gewinnen: „Wir kümmern uns um Wertkonservative und werden Stimmen am Stammtisch, bei der Feuerwehr und den Schützenvereinen holen. […] Wir Freie Wähler wollen die bessere Union werden! Eine vernünftige Union wie es sie vor zwanzig Jahren noch gab. […] Es geht um eine bürgerliche Alternative für diejenigen, die mit der Merkel-CDU und der AKK-CDU ein Problem haben. Wir brauchen wieder eine wertkonservative Union oder eben starke Freie Wähler. Viele Wähler wollen den Weg von CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer und Kanzlerin Merkel nicht mitgehen.“
Der Weg in den Bundestag könne laut Aiwanger für kleine Parteien am einfachsten über Direktmandate erfolgen: „Das könnte uns vor allem in Ostdeutschland gelingen. Wir müssen uns Länder und Wahlkreise aussuchen, in denen mehrere Kandidaten auf Augenhöhe bei 15 bis 20 Prozent unterwegs sind. Dort haben unsere Kandidaten bessere Chancen.“
Die Idee Aiwangers ist nicht neu: Bereits 2008 machte er einen Anlauf für die Freien Wähler außerhalb Bayerns, damals mit der von der CSU ins Aiwanger-Lager gewechselten Gabriele Pauli zur Europawahl. Die Freien Wähler sind gegenwärtig im bayerischen Landtag, sie regieren in Bayern mit der CSU. Auch im Landtag von Brandenburg sind sie vertreten.