Freie Fahrt für die grüne Dampfplauderwalze

Die grüne Macht konzentriert sich für die grüne Restlaufzeit wohl auf Robert Habeck, was für Deutschland keine besonders gute Nachricht ist.

Kennen Sie Paula Piechotta? Kannte ich auch nicht, bis die Grünen-Abgeordnete aus Leipzig dem FOCUS ihre tiefschürfenden Erkenntnisse aus den verheerenden grünen Wahlergebnissen in den drei letzten Landtagswahlen und den freien Fall der Grünen in den Umfragen erklärte. Dabei kommt ein interessantes Wählerbild zum Vorschein, das die grüne Dame im Kopf hat. 

Sie meint, dass die Grünen „die Hoheit über ihre Erzählung verloren haben“. Die Anderen würden über die Grünen etwas erzählen, und die Ostwähler hätten keine Ahnung, wie großartig die Grünen in der Wirklichkeit sind. „Jeder Mensch in einem sächsischen Dorf hat eine Meinung über die Grünen, obwohl er vielleicht noch gar nie eine Politikerin oder einen Politiker von uns gesehen hat“. Das dies bei der grünen Dauerpräsenz in den deutschen Medien schlichtweg unmöglich ist, fällt ihr nicht auf.

Außerdem sind die Wähler zu doof, um die komplexen gesellschaftlichen Debatten zu verstehen. „Deswegen braucht es Komplexitätsreduktion“, erklärt Piechotta. „Das kann darüber funktionieren, dass die Wählerinnen und Wähler unserer Spitzenperson vertrauen, ohne jeden Spiegelstrich im Parteiprogramm kennen zu müssen.“ Und leider haben die weniger doofen Ossis taktisch gewählt, „das könnte zum einen damit zusammenhängen, dass tendenziell eher diejenigen taktisch abstimmen, die höher gebildet und politisch interessiert sind – was in der Grünen-Anhängerschaft der Fall ist“. 

Doch es gibt Hoffnung. Piechotta rechnet damit, “dass die Wähler aus den aktuellen Ergebnissen lernen und künftig ihr taktisches Verhalten hinterfragen werden“. Interessant, nicht die Politik muss aus Wahlmisserfolgen lernen, sondern die Wähler müssen lernen, die Grünen zu wählen. 

Nicht erneut hinter die immergrüne Fichte führen lassen

Die Grünen nehmen sich als Opfer und Sündenbock für alles wahr. Dagegen soll jetzt angegangen werden. Weg mit der Doppelspitze. Auch keine Grünen-Multi-Spitze, in der alle 64 Geschlechter vertreten sind, hin zu einer Einerspitze in Partei und Fraktion, zudem ein Ende der Trennung von Parteiamt und zum Beispiel Ministerposten. Robert, ick hör dir trappsen. 

Mit dem Rücktritt  des Bundesvorstandes der Grünen sollte wohl dem Wähler vorgegauckt werden, dass die Grünen den Knall gehört haben. Dieser Rücktritt war aber nur ein Bauernopfer, bei dem gleich die ganze Reihe der Bauern abgesägt wurde. Doch dies sollte nur verdecken, dass die eigentlichen Verantwortlichen für die Misere, Dame und König, ungeschoren bleiben. 

Der Rücktritt des grünen Parteivorstandes soll die Verantwortung der eigentlichen Schuldigen, nämlich der grünen Ampelminister, mit weißer Salbe bedecken, auf dass der für leicht dumm gehaltene Wähler nicht merkt, dass hier medial ein paar Sündenböcke geschlachtet werden. 

Nicht der zurückgetretene grüne Parteivorstand hat die Kernkraftwerke mit Hilfe von gefälschten Experteneinschätzungen zerstören lassen. Er jagt auch nicht direkt die Industrie aus dem Land. Er macht auch Deutschland nicht durch pausenlose Ausrutscher auf dem glatten internationalen Parkett zur Lachnummer.

Dazu braucht es schon ministerielle Macht. Die grünen Schlangenölverkäufer wollen, dass der Wähler nicht merkt, dass der Hauptverantwortliche für das Versagen der Ampelpolitik jetzt zum Obergrünen gekürt wird und weiterhin als Minister unreparierbaren Schaden in der Wirtschaft anrichten kann. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich die Wähler nicht erneut hinter die immergrüne Fichte führen lassen und die Grüne Partei unter die Fünf-Prozent-Hürde befördern. 

 

Manfred Haferburg wurde 1948 in Querfurt geboren. Er studierte an der TU Dresden Kernenergetik und machte eine Blitzkarriere im damalig größten AKW der DDR in Greifswald. Wegen des frechen Absingens von Biermannliedern sowie einiger unbedachter Äußerungen beim Karneval wurde er zum feindlich-negativen Element der DDR ernannt und verbrachte folgerichtig einige Zeit unter der Obhut der Stasi in Hohenschönhausen. Nach der Wende kümmerte er sich für eine internationale Organisation um die Sicherheitskultur von Atomkraftwerken weltweit und hat so viele AKWs von innen gesehen wie kaum ein anderer. Im KUUUK-Verlag veröffentlichte er seinen auf Tatsachen beruhenden Roman „Wohn-Haft“ mit einem Vorwort von Wolf Biermann.

Foto: Montage Achgut.com/ Fortepan/ Uvatery CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons U.S. Department of State

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Leserpost

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Paul Dittmar / 26.09.2024

Bei ca. 64.000.000 Wahlberechtigten in Deutschland und einer Wahlbeteiligung von 80 Prozent liegen die Grünen mit 2.559.488 Stimmen knapp unter der 5,0-Prozentgrenze. Bei niedrigerer Wahlbeteiligung brauchen sie noch weniger. Und die schaffen die in Buntland immer und ewig. Und wenn nicht, dann pusht “campact” drei Direktmandate und die Grünen sind wieder im Bundestag. Auch wenn sich das viele wünschen, die Grünen werden uns noch eine ganze Weile im Politbetrieb erhalten bleiben

Wilhelm Rommel / 26.09.2024

Der letzte Absatz Ihres Beitrages, verehrter Herr Haferburg, trifft voll ins Schwarze! Die Hochjazzerei des kompetenzbefreiten ‘Trave-Literaten’ - wenigstens für die Restlaufzeit der Ampel-Combo ist einzig und allein der bei den Demontage-Profiteuren um sich greifenden (fast hätte ich geschrieben ‘graichenden’) Panik geschuldet, dass im Herbst 2025 endgültig Schluss sein könnte mit Lustig. Und wie mein seliger Großvater mit Blick auf die angesprochenen ‘FFP’ (=Fast Fünf Prozent) sagen würde: “Hoffen wir das Beste, lieber Leser!”...

Wilfried Cremer / 26.09.2024

‘n Abend Herr Haferburg, der Typ steht für die abgekackte Wärmepumpe, die so ähnlich wie die Impfung eine Lügenpumpe ist, ein Test, wie weit man mit der Pumpenlüge kommt. Die scheibchenweise trotzdem auffliegt, was den Tätern aber piepegal ist, weil sie im Bombast der Lügen des begonnenen Jahrhunderts nicht hervorsticht. Eine andere Bezeichnung ist Rosinenlüge, weil sie schrumpelt und zerknautscht ist wie ein Bär nach seinem Winterschlaf (mit strengen Duftnoten), der in die Politik gegangen ist.

Thomas Koch / 26.09.2024

Wer aus Überzeugung das Grüne Grauen wählt, hat die Kontrolle über sein Leben komplett verloren, und die Zukunft des Landes ist diesem Personenkreis völlig egal. Hauptsache mit Vollgas gegen die Betonwand rasen ! Ich kenne wirklich niemanden in meinem Bekanntenkreis,  der dieser Trümmertruppe irgendetwas abgewinnen kann. Niemanden. Und ich wohne noch nicht mal im Osten des Landes. Die Arroganz und Überheblichkeit wird mit jeden Tag unerträglicher. Und es wird auf keinen Fall besser, egal wer zukünftig die Gurkentruppe anführt. Eine Partei die aktuell nicht einmal 10% der Bevölkerung überzeugt, denkt über einen Kanzlerkandiaten nach? Wie weltfremd kann man denn bitte sein ? Eine Partei, die der Meinung ist, die Wähler wären “zu doof” die grüne Politik des Grauens zu begreifen, eine Partei, die meint, ihren Wählern nah sein müssen und sich womöglich auf übelste Weise aufdrängen möchte mit ihren destruktiven Ansichten - Nein Nein und nochmals Nein. Für immer Nein. Bitte Bitte macht es wie die FDP im Osten. Fallt bitte einfach unter “Andere” und lasst die Menschen und das Land einfach in Ruhe. Niemand braucht sowas.

Talman Rahmenschneider / 26.09.2024

“Die grünen Schlangenölverkäufer wollen, dass der Wähler nicht merkt, dass der Hauptverantwortliche für das Versagen der Ampelpolitik jetzt zum Obergrünen gekürt wird und weiterhin als Minister unreparierbaren Schaden in der Wirtschaft anrichten kann.” Nach dem, was ich bislang so an Kommentaren hier und dort gelesen habe, durchschaut der Wähler das voll, Bauernopfer durchaus kennend. Der Wähler will Habeck und Annalena weghaben. Und außerdem Strack-Zimmermann, aber die haben sie ja nach Brüssel geschoben, dem Platz für Ungeliebte. Baerbock demontiert sich selbst, bei Habeck müssen die Medien am Ball bleiben.

Gunter Hempel / 26.09.2024

Was für eine Show! Da werden ein paar Randfiguren bei den Grünen abgesägt und die Grünen gelten dann 2025 nichtmehr als “diese Grünen” mit den man nicht koalieren kann. Dann kann Herr Merz mit “den anderen Grünen” koalieren und deren Vernichtungswerk fortsetzen, im Interesse der USA. Um Betriebe, Produktionen und Investitionen in die USA zu transferieren. Erklärtes Ziel im durchgestochenen RAND- Dokument zur Wirtschaftsstrategie gegenüber Deutschland. Und im Einklang der jüngsten Erklärung Trumps, die Deutschen Autofirmen sollten in den USA produzieren, nicht in Deutschland. Der Wähler wird das nicht wissen, oder nicht anerkennen und genau die wählen, die Deutschland weiter zugrunde richten sollen.

Peter Fischer / 26.09.2024

Das Problem ist vor allem daß auch die meisten Leser das eigentliche Problem nicht kapiert haben noch überhaupt kapieren wollen. Es war und ist nur ausschließlich DIE Mehrheit der WÄHLER die in FREIEN und vor allem GEHEIMEN demokratischen Wahlen diese Politik, diese Partei, diese “Politiker”, erst ekstatisch hofiert und dann erwählt hat, sie alle freiwilig und vor allem WILLIG, ERMÄCHTIGT hat. Der Pöbel hat bestellt, dem Pöbel wurde geliefert - wo also ist da ein Problem? Es ist zuallererst mal der Wähler der erwachsen und realitätsbezogen werden muss, der Wähler der auch lernen muss für die Folgen seiner Stimmabgabe auch die Folgen zu tragen, auch gegenüber seiner Umwelt, gegenüber seinen Mitmenschen, und dies mit allen Konsequenzen die die für eine “Wahl” und die Wahlkultur erfordert. Peter Fischer

Thomin Weller / 26.09.2024

Das Borderline Universum der Grünen sollte niemand besuchen. Paula Piechotta erklärt die Masse sei Dumm, es braucht eine andere Führer-Propaganda. >„Die gesellschaftlichen Debatten werden immer komplexer, aber der Normalbürger hat nur eine begrenzte Zeit, sich mit Politik auseinanderzusetzen. Deswegen braucht es Komplexitätsreduktion“, erklärt Piechotta. „Das kann darüber funktionieren, dass die Wählerinnen und Wähler unserer Spitzenperson vertrauen, ohne jeden Spiegelstrich im Parteiprogramm kennen zu müssen.“< Eine “Komplexitätsreduktion” stand auch im ersten Band 6. Kapitel.—>>“Die zweite Frage von geradezu ausschlaggebender Bedeutung war folgende: An wen hat sich die Propaganda zu wenden? An die wissenschaftliche Intelligenz oder an die weniger gebildete Masse? Sie hat sich ewig nur an die Masse zu richten! Für die Intelligenz, oder was sich heute leider häufig so nennt, ist nicht Propaganda da, sondern wissenschaftliche Belehrung.”<<—Robert Pfaller stellte gleiches fest “Erwachsenensprache, über die Infantilisierung der Öffentlichkeit.” Die SPD geht auch diesen Weg der Infantilisierung. Das liegt daran das aus unerfindlichen Gründen die Gehirnkapazitäten mancher schwinden. Liegt wohl am modRNA induzierten Korsakow-Syndrom.

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