Frauen in Afghanistan: Chronik neuer Schrecken

Das neue Jahr ist erst eine Woche alt, aber jeder Tag bringt neue Schrecken für die Menschen, die unter der Herrschaft der Taliban in Afghanistan leben. Namentlich die Frauen.

Das neue Jahr ist erst eine Woche alt, aber jeder Tag bringt neue Schrecken für die Menschen, die unter der Herrschaft der Taliban in Afghanistan leben. Ich stehe in Kontakt mit einer Reihe von afghanischen Frauen, die in der Falle sitzen und der brutalen neuen Realität nicht entkommen können. Sie berichten mir, dass das Leben dort wieder so schlimm ist, wie wir es befürchtet hatten.

4. Januar 2022: Die Taliban verprügeln Rikschafahrer, die Mädchen und Frauen ohne männliche Begleitung zur Schule fahren.

Das Amt für die Förderung der Tugend und das Verbot von Lastern in der Provinz Herat hat bekanntgegeben, dass das Abspielen von Musik in Cafés und in Anwesenheit von Frauen und Mädchen ohne ihren Muharram (männlichen Aufpasser) verboten ist.

Die afghanischen Frauen sagen: „Ich habe Mitleid mit jeder einzelnen Frau in diesem Land, der eine dunkle und gewalttätige Zukunft bevorsteht.“

Eine der gefangenen afghanischen Frauen schickte mir eine Karikatur, die eine Frau zeigt, die von einem Höhlenmenschen an ihrem Hidschab/Schador in die „dunkle Vergangenheit“ geschleift wird. Die Welt sieht erschrocken aus, aber Amerika ist mit erhobenen Händen davongelaufen.

Von Plastikpuppen provoziert

5. Januar 2022: Die afghanischen Frauen erzählen mir, dass den in Müllsäcken erstickten weiblichen Schaufensterpuppen ebenfalls „die Plastikköpfe von den Plastikkörpern geschnitten wurden“.

Außerdem hat ein Talib mit schulterlangem Haar das schöne Haar eines jungen Mannes auf schreckliche und grausame Weise abgeschnitten.

Sie kippen auch Flaschen mit Alkohol in den Fluss Kabul.

Eine andere Frau erzählt: „Und wir erwarten immer noch, dass sie die Frauen arbeiten lassen, dass sie die Schulen und Universitäten für Mädchen öffnen, wenn sie sogar von Plastikpuppen provoziert werden? Frauen und Mädchen sind hier nicht sicher.“

6. Januar 2022: Die afghanischen Frauen berichten mir: „Nach 20 Jahren Krieg behaupten die Taliban nun, 42 Länder besiegt und eine Regierung gebildet zu haben. In Wirklichkeit haben sie alles aufgegeben, außer das Verunstalten von Schaufensterpuppen. Sie kehren in die 1990er Jahre zurück. Es wird täglich härter.“

Eine der untergetauchten afghanischen Frauen beglückwünscht mich zu einem meiner Artikel. Sie schreibt: „Es sind so traurige Nachrichten über unser schönes Land, das für uns zum schlimmsten Ort der Welt geworden ist. Ich habe geweint, als ich von der Frau las, die gerettet werden sollte, dann aber verschwand und ermordet aufgefunden wurde. Es gibt viele Fälle wie diesen, die nicht in die Medien gelangen.“

Eine afghanische Frau berichtet mir: „Die T. nehmen Tausenden von jungen Menschen das Leben, so wie sie es mit den Schaufensterpuppen getan haben. Wir haben die Nachricht erhalten, dass die Taliban eine Militär-Abteilung von Selbstmordattentätern in Erwägung ziehen. Obwohl Selbstmord im Islam verboten ist, bezeichnen sie sich als Verteidiger des Islam, aber sie handeln gegen die afghanische Kultur und gegen den Islam.“

Es scheint am politischen Willen zu fehlen

Einen verzweifelten Moment lang hatten wir gehofft, dass Pakistan eine praktikable, vorübergehende Option für Afghanen sein könnte, die nur von einem Land außerhalb Afghanistans aus einen Flüchtlingsstatus in Amerika beantragen können. Offenbar ist dies keine Option. Es gibt bereits viel zu viele afghanische Flüchtlinge in Pakistan. Eine afghanische Frau, die fliehen konnte, erzählte mir, dass sie nach der Bezahlung derjenigen, die sie dorthin gebracht haben, ihren Schmuck verkaufen musste, um ihr sicheres Haus in Islamabad bezahlen zu können. Aber ihr Schmuck geht zur Neige, und Afghanen können keine Arbeitserlaubnis erhalten, ohne eine riesige Summe an Vermittler und Regierungsbeamte zu zahlen, und es gibt nur sehr wenige Jobs.

Pakistan wäre vielleicht eine Option gewesen, aber nur, wenn Amerika bereit gewesen wäre, die über 30.000 Anträge auf humanitäre Bewährung zu bearbeiten, die bis Mitte Dezember eingegangen waren. Aber nur 100 Anträge wurden genehmigt. Die US-amerikanische Einwanderungsbehörde (United States Citizenship and Immigration Services) hat rund 17 Millionen Dollar von den Antragstellern angenommen, gleichzeitig aber die Voraussetzungen für die Gewährung von humanitärem Aufenthalt weiter verschärft. Kanada hat sich ebenfalls verpflichtet, eine große Zahl afghanischer Flüchtlinge aufzunehmen, und es heißt, dass es sich an den Versuchen beteiligt, eine globale Initiative für diese Flüchtlinge zu starten.

Bislang scheint es Kanada und den Vereinigten Staaten am politischen Willen zu fehlen, solche Ziele zu erreichen. Sie haben jedoch angekündigt, dass sie Afghanen aus einem Land außerhalb Afghanistans aufnehmen werden, wenn diese bereits zivile Sponsoren und genügend Geldmittel haben, um zu überleben, bis sie eine Arbeit finden.

Beide Länder lagern ihre Verpflichtungen aus. Zivilisten (ehemalige Armee-Veteranen, Geschäftsleute, jüdische und christliche Gruppen, Nichtregierungsorganisationen, feministische Aktivistinnen und so weiter) übernehmen bereits die schwere Arbeit der Evakuierung, der Bereitstellung sicherer Unterkünfte und der Lieferung von Lebensmitteln.

Wenn Sie, liebe Leser, bei der heldenhaften und lebensrettenden Lieferung von Lebensmitteln, Decken und Medikamenten helfen möchte, ziehen Sie bitte eine Spende an das Afghan Rescue Project und das Team Themis in Betracht.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Investigative Project.

Foto: Phyllis Chesler

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Klaus Keller / 10.01.2022

Zitat: The Taliban are establishing a battalion of suicide attackers to serve in a new national army in Afghanistan. Zabihullah Mujahid, the group’s spokesman, announced plans for a special forces unit of suicide bombers hours after the defence ministry said it would set up a national army of 100,000 fighters. “Our mujahidin who are martyrdom brigades will also be part of the army but they will be special forces,” Mujahid told Radio Free Europe. “These forces will be under the control the Ministry of Defence and will be used for special operations.” - Keine gendergerechte Sprache, keine Gleichberechtigung! Nur Männern wird der schnelle Zugang zum Paradies ermöglicht. Ich würde mich freuen wenn die Bundeswehr den Sprengwilligen beim Aufbau eines Übungsgeländes behilflich ist. Das Problem ist nur: Wenn der Rekrut probiert hat wie es geht, ist er schon tot. PS Warum sollte sich etwas im neuen Jahr geändert haben?

Ludwig Luhmann / 10.01.2022

So, tell me about “diversity is our strength” ... and about old white men and their bad, bad patriarchy. Don’t you know that islamic women are proud being muslims? Shariah is their strength!

Johann-Thomas Trattnner / 10.01.2022

Nein, ich ziehe keine Spende für afghanische Frauen in Betracht. Genauso wenig wie für die iranischen, türkischen, chinesischen, nigerianischen oder anderswo unter dem Islam leidenden Frauen. Einer meiner Gründe: Mit einem immer größer werdenden Steueranteil meines bescheidenen Einkommens werde ich zwangsweise zur Unterstützung des Islam in Deutschland und in der westlichen Welt gezwungen. Also verwende ich lieber einen Teil meiner noch verfügbaren Mittel die Islamisierung der westlichen Welt zu bremsen. Sollte ich allerdings doch einmal vor dem Islam flüchten müssen, würde die Autorin sicherlich nicht zu einer Spende für unsereinen aufrufen. Denn ich bin ja keine Frau! Ist doch logisch.

Petra Wilhelmi / 10.01.2022

Ich kann es nicht mehr hören. Natürlich darf eine Frau nicht OHNE männliche Begleitung irgendwo hin. Das ist in den meisten islamischen Ländern usus. So steht es im Koran. Liebe, gute Frau Chesler, ehe Sie sich immer über afghanische Frauen, was die alles nicht dürfen, aufregen, lesen Sie mal lieber die Fatwas. Dort steht klipp und klar drinnen, was gestattet ist und was nicht. Punkt. Da ist vieles dermaßen idiotisch, wie die Anweisung, wie oft man sich mindestens die Haare kämmen sollte oder die Zähne putzen, aber es ist nun mal in diesen Ländern so. Wenn Sie sich schon andauernd aufregen, dann sollten Sie bitteschön mal gegen den Islam angehen, dieser faschistischen Diktatur übertüncht mit etwas Religion. Auch Männer müssen im Rahmen der Fatwas funktionieren. Die haben zwar mehr Freiheiten, sind aber in diesem System auch fest eingemauert und müssen ebenfalls bestimmte Regeln befolgen genauso wie Kinder. Das Krebsgeschwür ist der ISLAM!  Es ist doch nun wirklich nicht so, dass die Afghanen sich gegen die Taliban gewehrt hätten. Die wurden begrüßt. Punkt. Es wäre angebrachter, wenn Sie sich um muslimische Frauen in den USA oder Europa kümmern würden. Wir sind zumindest noch freie Länder, wo es die Gleichberechtigung für Frauen gibt. Das betrifft aber nicht die eingewanderten muslimischen Familien bzw. deren Frauen. Wie finden Sie es denn, dass z.B. in Deutschland beim großen Zuzug in die Wohngebiete der Deutschen, dass dort z.B. eine muslimische Frau voll verschleiert erst in der Dämmerung am Fenster ihrer Wohnung erscheint und dort das Fenster abkehrt. Tagsüber muss diese Frau in einer abgedunkelten Wohnung leben (Rollos schwarz, heruntergezogen). Diese Frau hatte ich auf der Straße noch nie gesehen, zumindest nicht in der Zeit, als ich noch dort wohnte, bevor ich vor dieser Araberinvasion flüchtete.

matthias.junglewitz / 10.01.2022

Druecken wir es mal ehrlich aus. Die Afghanen haben sich fuer die Taliban entschieden.Die Oesterreicher haben sich schon gegen die Afghanen entschieden, weil sie nicht fuer integrierbar halten. udem gab e sja vor kurzem den furchabren Mord an dem 13 jaehigen Maedchen durch 3 Afghanen. Zudemm hat die eine junge Frau das grundlegende Problem gesagt. Es sind fundamentale Moslems und selbstmord im Dschihad bringt den Taeter direkt in das Paradies. Wir ahben schon genug Probleme mit diesen Menschen als dass wir welche aufnehmen sollten. Im gegenteil wir sollten sie zurueckschicken. Man muss ja ja nur einmal anschauen wie religioese Minderheiten in islamsichen Laendern behandelt werden. Insofern sie es noch gibt. es sit traurig. Aber was fuer eine verantwortung haben wir gegenueber Afghanistan und anderen islamsichen Laendern. Ich lebe im Landkreis Offenbach und muss jeden Tag zusehen wie die Gegend zunehmend vor die Hunde geht. Das ist nicht schoen, aber die realitaet.

Walter Weimar / 10.01.2022

Die Verhältnisse in Afghanistan sind wie sie die dortigen Menschen wollen. Es ist nicht unsere (deutsche) Aufgabe hiesiges Ordnungsverständnis einzuführen. Es steht uns nicht an über andere Völker, auch nicht über einen Teil dieser, ständig den Oberlehrer rauszuhängen. Wenn dort Frauen keine Gleichberechtigung nach unseren Maßstäben erfahren, müssen diese Frauen es selbst erkämpfen. Wir können das Land auch nicht leerziehen um Probleme dort zu lösen. Der Mensch ist ein Stück Natur, mehr oder weniger entwickelt auf dieser Erde.

Harald Unger / 10.01.2022

Im Zuge des US Rückzugs aus A., wird aktuell ein großer Teil der dortigen, seit Jahrzehnten rasch wachsenden Bevölkerung, in die Staaten des untergehenden Westens verbracht. Einmal hier angekommen gilt es sogleich, die heimischen Sitten und Gebräuche zu etablieren. Schließlich gehört der I. zu D. Insofern sind alle diese Berichte von Phyllis Chesler eine Einstimmung auf unsere eigene, bereits flächendeckend begonnene Zukunft. - - - Hegel hat den Grund beschrieben, weshalb der marxistische Feudal-Absolutismus den Islam, obergrenzenfrei, als kongenialen Partner zur Beherrschung des globalen Unten, in den damit zum Tode verurteilten Westen verbringt: “Die Orientalen wissen es noch nicht, daß der Geist oder der Mensch als solcher an sich frei ist; weil sie es nicht wissen, sind sie es nicht; sie wissen nur, daß Einer frei ist, aber ebendarum ist solche Freiheit nur Willkür, Wildheit, Dumpfheit der Leidenschaft oder auch eine Milde, Zahmheit derselben, die selbst nur ein Naturzufall oder eine Willkür ist. Dieser Eine ist darum nur ein Despot, nicht ein freier Mann.”

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