»Das ist heute anders. Moderne Waffen sind im Wortsinn kinderleicht zu bedienen.« Wenn es denn so einfach wäre. Amerikanische Soldatinnen werden vor Einsätzen regelmäßig schwanger und sind somit als Kämpfer unbrauchbar. Kriege werden nämlich—auch wenn uns die Autorin das weismachen will—nicht im Bunker, sondern im Kampfeinsatz gewonnen. Nur Bodentruppen sichern den Boden, nicht die Bomber und nicht Joystick-Soldaten. Diese Erkenntnis ist alt, schon das 3. Reich setzte auf dieses Wissen und ein mittelgroßes Land in Europa eroberte im Handstreich mit einer vorzüglichen Armee so den Großteil des Kontinents. Und deshalb hatte die Wehrmacht auch keine Bomber, die dienen nämlich nur der Ermordung der Zivilisten. Und anders als die Alliierten führten die Deutschen (anfangs) einen sauberen Krieg. Frauen braucht man im Kriegsfall nicht zum Kämpfen, sondern zum Kinderkriegen und damit zum Auffüllen des Personals. Alles anderes ist Humbug
“Und nichts spräche gegen eine allgemeine Wehrpflicht auch für Frauen.” Doch, dagegen spricht, dass zumeist Frauen im ganz großen Stil die private Betreuung und Pflege von bedürftigen Angehörigen übernehmen, in den meisten Fällen die der eigenen betagten Mutter oder der Schwiegermutter. Man sollte nicht so tun, als ob familiäre Pflegearbeit keinen gesellschaftlichen Wert hätte, Frauen in ihrer Gesamtheit also ihren Anteil an Engagement für die Gesellschaft schuldig blieben und deshalb in jungen Jahren gefälligst in einen Pflichtdienst, hier z. B. an der Waffe, gezwungen werden sollten.
Sehr geehrte Frau Stephan, weder sind Frauen edel, noch Männer schurkisch. Beide kämpfen mit den Waffen, die ihnen die Natur mitgegeben hat. Wenn eine Frau einen Mann falsch der Vergewaltigung beschuldigt, dann ist der Mann in der Regel verloren. Würde ein Mann aber so etwas äußern, gäbe er sich der Lächerlichkeit preis. Zum Militärdienst, in den ja nun auch viele Frauen eintreten. Die Motivation ist aber weniger die Landesverteidigung, als versorgt zu werden. Wenn sich ein Mann entschließt, Soldat auf Zeit zu werden, dann geht er mit dem Staat einen Vertrag ein, der ihn verpflichtet, Gesundheit und Leben dem Staat zur Verfügung zu stellen und er weiß, daß er sich nicht vor dem Dienst drücken darf. Frauen werden Soldaten auf Zeit und dann schwanger. Und anschließend nehmen sie Elternzeit. Selbst erlebt. Damit brechen sie den Vertrag mit ihrem Dienstherren vorsätzlich. Entweder ich diene oder ich diene nicht. Und wenn ich diene, muß ich jede Art von Selbstverstümmelung vermeiden. Wenn sich ein Mann und Soldat, um dem Dienst zu entgehen, in den Fuß schießt, dann ist das ein Straftatbestand. Wird eine Soldat schwanger bekommt sie eine Umstandsuniform. Letztendlich sind es immer die Männer, die die Kastanien aus dem Feuer holen müssen und die die Lücken füllen, die ihre “Kolleginnen” hinterlassen. Und schauen Sie mal bei Wikimannia: Frauen in der Bundeswehr
All das ändert aber nichts an den physischen Gegebenenheiten; wohl aber ist deutlich erkennbar, dass auch im soldatischen Handwerk das Rollenverständnis einem Wandel unterliegt; dies ist nicht zuletzt der schlichten Tatsache zu verdanken, dass der Krieg mit anderen Mitteln geführt wird, bei denen der Kraftaufwand geringer ist und zudem Gefühle, gar Agressionen nichts mehr auf dem technisch ausgeklügelten “Schlachtfeld” zu suchen haben, sondern sogar sogenannte “weibliche” Tugenden von Vorteil sind. Warum aber in dem Maße, in dem Frauen in (herkömmliche) männliche Domänen eindringen und männliche Verhaltensmuster entwickeln (weil die nämlich situativ geprägt sind), Männer sich daraus verabschieden, bleibt gleichwohl ein Rätsel. Verlierer dieser Entwicklung ist übrigens der Mann, der sich wohl noch mit einer gezähmten, zivilisierten Geschlechterrolle abfinden und arrangieren kann, aber nicht gewill ist, für sich weibliche Attribute anzuerkennen, wohl wissend, dass er dann biologisch ins Hintertreffen kommt: Hausmänner haben keine sexuelle Attraktion und ich bin mich übrigens nicht sicher, ob ich mir eine Welt vorstellen möchte, aus der das Männliche ganz verschwunden ist. Sicher bin ich mir allerdings, dass diese die Hälfte der Menschheit sicher nicht will: die Frauen.
Gewalt und Brutalität seitens Frauen, wird, wenn sie vorkommt, nicht selten eher indirekt ausgeübt. Manchmal wird sie auch delegiert. Die bilblische Geschichte von Herodias, der Frau des Herodes, beschreibt dieses recht gut. Johannes, der Täufer, der gerade im Gefängnis einsaß, hatte die Verbindung von Herodias und Herodes kritisiert, weil Herodias eigentlich schon Ehefrau von Herodes Bruder war. Diese Kritik machte Herodias wütend. Ihre Tochter tanzte anlässlich einer Geburtstagsfeier des Herodes vor und tat dieses in so entzückender Weise, dass Herodes ihr vor allen Gästen einen Wunsch zu erfüllen versprach, egal welcher es auch sei. Ihre Mutter redete ihr nun ein, den Kopf vom Täufer zu fordern. Gesagt, getan. Und obwohl Herodes darüber sehr traurig wurde, weil er Johannes durchaus schätzte, befahl er dessen Tötung. Versprochen war versprochen. Der Kopf des Täufers wurde daraufhin der Tochter auf einer Schale gebracht und sie brachte diesen ihrer Mutter. Diese war damit zufrieden. So ähnlich kann weibliche Gewalt funktionieren. Ganz ohne Körpereinsatz.
Schöner Beitrag. Klug und weitsichtig. Ich entsinne die Warnung eines Freundes vor einer drohenden Prügelei, zu der eine angetrunkene Frau einlud: “Lass dich von der Braut nicht zum Helden machen.” Die Kräfteverhältnisse waren ungünstig… Auch der Umgang mit Gewalt will gelernt sein, die variierenden Eskalationsstufen, der Grad der Härte - deshalb befördert gewaltsam gewaltfrei letztlich nur mehr Gewalt. Wenn kein Mensch mehr den Unterschied zwischen einer Ohrfeige und einem Tritt gegen die Schläfe kennt, wird es rasch garstig. Si vis pacem para bellum. Und ja, die Tugenden des mittelalterlichen Ritters gelten auch heute - die kann man guten Gewissens seinem Sohn oder seiner Tochter vermitteln - denn sie gelten genauso für erwachsene Frauen.
Herzlichen Dank für diesen Text! Dabei sollte das Thema auch im Alltag beleuchtet werden, nicht allein im Ausnahmezustand eines Krieges, beginnend schon in der Familie. So war es meine Mutter, die mich mit dem Rohrstock prügelte bis ich still war, nicht mein Vater. Ebenso wird viel geschrieben über “Gewalt in der Pflege” und aus eigenem Erleben kann ich versichern, dass Pflegepersonal von Bewohnern weitaus häufiger attackiert wird als umgekehrt. Auch hier mindestens ebenso häufig von Frauen wie von Männern, sexuell übergriffig werden beide Geschlechter dem Personal gegenüber, anteilig beinahe gleich. Dabei etwas weiter differenzierend, werden Frauen seltener physisch gewalttätig, sie nutzen oft die Mittel seelischer Grausamkeiten, lassen z.B. ihrer Notdurft freien Lauf um den Pfleger zu ärgern- und sprechen diese Absicht, den Vorsatz, auch ganz offen aus. Keineswegs möchte ich hier nun Männer zu Opfern stilisieren! Wünschte aber innig, dass ohne allen #Aufschrei etc. das Thema nüchtern und sachlich betrachtet wird. Vielleicht endlich auch analysiert, statt mit “emotionalen Keulen” jede differenzierende Sicht niederzumachen. Denn letztlich ist die Frage von Gewalt keine rage des Geschlechts, sondern eher eine von Macht und Ohnmacht und dem Spiel mit den daraus entstehenden Rollen, wozu wiederum Geschlechterrollen gehören. Herzliche Grüße, Mike Höpp
Mit Merkel als Bundeskanzlerin haben wir doch in Deutschland das Paradebeispiel…wie ein “freundliches Gesicht” den Teufel in sich tragen kann.
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