Das deutsche Gesetz bringt Frauen aus Syrien neue Freiheiten. Einige von ihnen lassen sich sogar von ihren Männern scheiden. Die Inanspruchnahme ihrer Verfassungsrechte beschert diesen Frauen ein besseres Leben, kein Gequatsche über das ach so bunte und weltoffene Deutschland. Eine sinnvolle Integrationspolitik müsste deshalb über Sprachkurse hinausgehen und würde beispielsweise eine verpflichtende Rechtsberatung für geflohene und von ihren verheirateten Ehrenmännern bedrohte Frauen beinhalten.
Den Syrerinnen ist nur Glück zu wünschen auf ihrem Weg, der hoffentlich in der Niederlegung des Kopftuchs und womöglich in der Lektüre islamkritischer Feministinnen mündet. Hingegen müsste klar artikuliert werden, dass bemitleidenswerte Männer (wie im oben erwähnten NDR-Fernsehbeitrag zu sehen), die ihre Kinder hier „im Sinne Allahs“ und in ihrer Kultur aufwachsen lassen wollen, nicht willkommen sind. Es gibt genug Länder, wo sie leider – denn auch dort ist den Menschen ihre Emanzipation zu wünschen – ihrer freiheitsfeindlichen Lebensweise frönen können. Gegen eine Willkommenskultur spräche überhaupt nichts, insofern sie mit einer Abschiedskultur einherginge.
Eine flüchtlingsfreundliche Politik würde nicht „Toleranz“ und „Vielfalt“ predigen, von der ohnehin niemand weiß, ob zu ihr auch versklavende Zwangsheiraten (der Global Slavery Index fasst unter Sklaverei auch Zwangsheiraten), der Jungfrauenkult oder die patriarchale Verweigerung individueller Freiheitsrechte gehören. Nein, eine wirklich flüchtlings- bzw. migrantenfreundliche Politik würde die staatliche Autorität gegen das islamische Patriarchat in Stellung bringen – also etwas machen, was in Deutschland vor allem gegenüber Trump und Netanjahu gängig ist: auf Konfrontationskurs gehen. An diesen syrischen Frauen zeigt sich, dass Emanzipation vom Islam in erster Linie eine Frage der Durchsetzung bürgerlichen Rechts ist. Richtig macht es Terre des Femmes mit ihrer Forderung nach einem Verbot des „Kinderkopftuchs“.