Henryk M. Broder / 09.12.2018 / 12:00 / 55 / Seite ausdrucken

Frau Wild kann nichts dafür

Der journalistische Direktor der katholischen Journalistenschule in München, Bernhard Remmers, bezieht in einem Brief an achgut.com Stellung zu den Aktivitäten seiner Referentin Johanna Wild, die eigentlich "nicht Teil des festen, sprich hauptamtlichen Mitarbeiterteams" ist und damit auch nicht verantwortlich für das, was sie tut. Sogar Papst Franziskus würde die Arbeit der Schule über alle Maßen loben. 

Sehr geehrter Herr Broder,

mit viel Interesse habe ich heute Ihren Beitrag „Wild at Heart – eine kurze Einführung in werteorientierten Journalismus“ auf der Website achgut.com gelesen.

Ihr darin zum Ausdruck kommendes Interesse an der katholischen Journalistenschule ifp ehrt uns. Offensichtlich aber kennen Sie Bildungsprogramme und Arbeitsformen unseres Instituts noch nicht wirklich. Wollen Sie uns kennenlernen? Dann melden Sie sich gerne bei mir und ich erzähle Ihnen davon, wie wir hier eine Ausbildung zum werteorientierten Journalismus seit nunmehr 50 Jahren erfolgreich praktizieren. Anfang November wurden wir mit 360 Schülern und Absolventen von Papst Franziskus in einer Audienz im Vatikan empfangen. Dass wir alle uns vor allem über den folgenden Satz des Heiligen Vaters ganz besonders gefreut haben, werden Sie bestimmt verstehen: „Deutschland kann sich glücklich schätzen, unter den vielen Journalisten zahlreiche Absolventen des ifp zu wissen, und zwar in den säkularen wie in den kirchlichen Medien.“

Noch ein Hinweis zum Inhalt Ihres Beitrages: In der Tat ist Frau Johanna Wild gelegentlich als Honorardozentin in einigen Kursen des ifp tätig. In den von Frau Wild gestalteten Seminarstunden geht es um die Verifikation von Online-Nachrichten. Frau Wild ist nicht Teil des festen, sprich hauptamtlichen Mitarbeiterteams und damit auch nicht verantwortlich für Ausrichtung und Konzeption der Ausbildungsprogramme im ifp. Diese werden ausschließlich vom Vorstand und von den hauptamtlichen Studienleitern unseres Instituts verantwortet.

Vielleicht konnte ich mit meinen Hinweisen ein wenig zur Klärung beitragen und Ihre Neugier auf die Arbeit der katholischen Journalistenschule noch vergrößern. Ich würde mich darüber freuen!

Mit freundlichen Grüßen

Bernhard Remmers, Journalistischer Direktor, ifp – die katholische Journalistenschule

Na dann ist ja alles in Ordnung. Wie schön, dass wieder zwischen hauptamtlichen und gelegentlichen freien Mitarbeitern unterschieden wird. 

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Leserpost

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Gregor Kühn / 10.12.2018

Sehr geehrter Herr Behrens, da sie auch Leser ansprechen - hier die kurze Antwort eines Lesers: Sollte ihnen entgangen sein, dass es schon viele religionslose Gesellschaftsexperimente gab und gibt, die sich alle nicht als besonders friedlich erwiesen haben? Aktuell könnte ich ihnen wahlweise ein Leben im friedvollen China oder Nordkorea empfehlen. Ihre Kritik an heuchlerischen Kirchen teile ich, aber ihr Geschichtswissen ist doch sehr ausbaufähig. Vielleicht einfach mal die ideologische Brille abnehmen…

Joachim Ernst / 10.12.2018

Was ist so schwierig an dem Brief? Der Herr distanziert sich von der Dame: Sie unterrichtet nur ein eng begrenztes Spektrum und hat keinen Einfluss auf die Ausrichtung der Schule.

Ferenc v.Szita - Dámosy / 09.12.2018

...oder anders gesagt: Frau Wild war (pardon: ist ) also keine Hauptamtliche Mitarbeiterin, sondern eine Inoffizielle Mitarbeiterin -und die wissen ja nie, was sie tun, damals wie heute…

Ulrich Borchardt / 09.12.2018

ich verstehe die für mich seltsam nebulös gehaltene Einlassung Herrn Remmers als eine vorsichtig verschleierte Distanzierung zu der journalistischen Leistung seiner freien Mitarbeiterin Frau Wild. Daher auch sein Hinweis auf die unbedingte Seriösität des Institutes verifiziert durch den Papst höchstpersönlich.. Ich persönlich kann die Seriösität und Ehrlichkeit des Institus nicht beurteilen aber die Verantwortung für die Mitarbeiter ob frei oder festangestellt, liegt m.M.n. beim Institusleiter und da macht sich Herr Remmers mit seiner Stellungnahme eher einen schlanken Fuss. Apropos, ist Frau Wild plötzlich abgetaucht?

Gerhard Giesemann / 09.12.2018

Es gibt so viele, die nicht dafür können, porca miseria.

Heike Richter / 09.12.2018

Arbeiten ohne Verantwortung für sein Tun und Handel übernehmen zu müssen, ist verantwortungslos, daran krankt seit einigen Jahren die gesamte Regierungspolitik.

Andreas Thalmann / 09.12.2018

Der Leiter dieser Institution will uns doch nur auf den rechten, upps richtigen, Weg bringen. Er ist das Licht dem wir folgen sollen. Kniet nieder, zeigt Reue und freuet euch, dass es noch Mitmenschen mit missionarischer Überzeugung gibt. Und wenn all dies nicht ausreicht, den Verdammten vom Irrweg fernzuhalten dann führen wir eben die journalistische Inquisition ein.  Wer es wagt Kritik am Gutmenschentum zu üben ist schuldig und wird am Schafott der Gerechtigkeit hingerichtet.

Margarete Rausch / 09.12.2018

Armer Herr Remmers! Lesen Sie einfach öfter mal Achgut, dann hilft Ihnen das sicher, aus Ihrer Fikterblase zu kommen. Besonders empfehle ich Ihnen auch die Leserkommentare.

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