Es ist peinlich, die hochgelehrte Frau Bischöfin an ein paar Binsenweisheiten zu erinnern, die vor langer Zeit uns Rekruten ein braver Militärpfarrer dargelegt hat; Stichworte müssen hier genügen. Freilich kann ich das damals Diskutierte nur sinngemäß und ungefähr widergeben. - Feindesliebe setzt voraus, dass ich einen Feind habe. Ein wehrhafter Feind, der mich angreift, weiß, dass er von mir bekämpft werden kann, notfalls auf Leben und Tod. - Feindesliebe in europäisch-christlicher Tradition bedeutet, den verwundeten Feind so zu behandeln, als sei es der eigene Bruder ( Rotes Kreuz), das letzte Stück Brot mit dem gefangenen Feind zu teilen, auch wenn er mich weiterhin hasst. - Mit seinen Frauen und Töchtern hat man umzugehen wie mit der eigenen Schwester, auch wenn man weiß, dass der Feind diese vergewaltigen würde, wenn er könnte. - Die Stelle, wonach die eine Backe hinzuhalten sei, wenn der Feind auf die andere geschlagen hat, blieb auch dem braven Pfarrer unklar ( uns sowieso). Er konnte den Widerspruch nicht auflösen, der darin besteht, dass der, welcher die Backe hinhält, den Feind zur bösen Tat ermuntert, ihm also ein Ärgernis gibt, was an anderer Stelle im Evangelium hart getadelt wird. - Der Christ vergibt, gerade auch dem Feind. Das Gerede der Bischöfin erinnert an einen Spruch des Georg Christoph Lichtenberg ( 1724- 1799), der in seinen „Pfennigswahrheiten“ schreibt : „Ich habe Leute gekannt, die haben heimlich getrunken und sind öffentlich besoffen gewesen“. Hoffen wir im Interesse der Kirche, zu welcher die Bischöfin gehört, dass ihre öffentlich gezeigte Gefühlsbesoffenheit andere Gründe hat als den, welcher im Aphorismus steht.
Nach Bekenntnis der sich selbst für verantwortlich erklärenden Islambande waren in Lahore Christen das direkte Ziel des Massenmordes in einem Park. Was sagen Frau Käßmann, Herr Bedford-Strohm und Herr Marx bitte dazu? Haltet auch die andere Wange hin? Manchmal finde ich es schade, bei keinem religiösen Verein abonniert zu sein, da ich dann auch nicht austreten kann. Ich wünsche allerdings diesen Vereinen so viel Austritte und so wenig steuerliche und staatliche Einkünfte, wie möglich.
Die Gute hat immerhin im Alleingang die Taliban niedergebetet. Man sollte sie umgehend auf den IS loslassen!
Was ist ein “Hochethiker”? Wir im Westen lassen uns gerne von der Universalität unserer Moral berauschen. Wir mögen Fr. Käßmann als ethisch handelnd ansehen, das liegt nur an unserer mit ihr gleichen Moral. Wer eine andere Moral hat, z. B. ein Wahabit, der wird Fr. Käßmann als zutiefst unmoralisch empfinden. Wir setzen immer unsere Werte als universell. Woher nehmen wir das Recht? Wir beklagen das “sinnlose” Töten, den Tätern erscheint es nicht sinnlos. Es geht nicht um das “Gute” oder das “Böse”, sondern um einen Kulturkampf in dem moralische Argumente völlig sinnlos in der Auseinandersetzung sind.
Käßmann/Jesus: ” ... Betet für die, die euch verfolgen! ...” Frau Käßmann versteht immer noch nicht, dass wir verfolgt werden weil wir beten.
Würde sie auch dem Adolf Hitler mit Liebe begegnen?
Frau Käßmann präsentiert (oder impliziert) hier typisches falsches Entweder-Oder-Denken: ENTWEDER wir wehren uns “aus Rache und Hass” (und wer will schon aus Rache und Hass handeln) ODER wir handeln “aus Liebe” (das klingt natürlich viel attraktiver) und wehren uns nicht. Aber dies ist eine falsche Alternative (typisch für Leute wie Frau Käßmann). Die richtige Antwort lautet: Wir wehren uns, aber nicht aus Hass oder Rache, sondern *weil* wir lieben - aus Liebe zum Leben, aus Liebe zu unserer Art, zu leben, und besonders aus Liebe zu denen, die wir schützen wollen oder die zu schützen wir verpflichtet sind. Und wenn wir gezwungen sind, so töten wir auch aus Liebe.—So etwas übersteigt nun einmal das Vorstellungsvermögen solcher Menschen wie Frau Käßmann. Aber das ist allein das Problem von Frau Käßmann und ihren Gesinnungsgenossen, nicht das aller anderen.
Die gute Frau beweist dabei auch noch ihre komplette Ahnungslosigkeit und ideologische Verbortheit. Sie sagte wohl, dass sie mit ihrer Liebe die Terroristen provozieren wolle. Wörtlich “Für Terroristen, die meinen, dass Menschen im Namen Gottes töten dürfen, ist das die größte Provokation. “ Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. “Liebe” als Provokation. Daher weht der Wind, der sicher kein biblischer ist. Denn davon versteht sie -nun offenbart- nix. So unglaubwürdig wie ihre Liebe auch ist, jeder Gedanke an die praktische Umsetzbarkeit dieses - nennen wir es freundlicherweise- Gedankens ist schlicht witzig. Immerhin. Wäre es doch nur Satire! Aber gut, ich bete für sie, Frau Käßmann. Ich schicke ihnen Liebe (nach Käßmann). Und ihr lieben Terroristen, passt auf! Die Gutis beten bald gegen, äh für(?) euch.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.