Frau Ataman arisiert das Gedenken

Die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, freut sich so sehr darüber, dass in einer Gedenkstunde des Bundestages der „queeren Opfer" der Nazis gedacht wird, dass sie eine andere Opfer-Gruppe nicht einmal erwähnt. 

Die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, hat zum heutigen Gedenktag an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz eine Presseerklärung online gestellt, in der sie ihrer großen Freude darüber Ausdruck verleiht, dass „der Deutsche Bundestag in der Gedenkstunde am 27. Januar wegen ihrer sexuellen Identität verfolgte Menschen in den Mittelpunkt der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus" stellt. Das sei „ein enorm wichtiges Zeichen", denn: „Der Hass und die Verfolgung sexueller und geschlechtlicher Minderheiten waren mit der Befreiung von der NS-Diktatur nicht zu Ende“.

Zu den Verfolgten gehörten auch „lesbische und bisexuelle Frauen", die als „Asoziale“ verhaftet wurden und in Konzentrationslagern „landeten". Ataman weist auch darauf hin, „dass die Forschung zu Diskriminierung und Ausgrenzung queerer Menschen weiter vorangetrieben werden" müsse: „Gerade über die Verfolgung von trans* Menschen, aber auch von lesbischen Frauen wissen wir immer noch zu wenig.“ Ferda Ataman natürlich ausgenommen.

Über die rund eine Million Juden (und natürlich auch Jüdinnen), die in Auschwitz vom Leben zum Tode befördert wurden, verliert Frau Ataman kein Wort. Sie arisiert das Gedenken. Und betreibt dabei Geschichtsklitterung. Der Historiker Alexander Zinn, der zur Geschichte der Homosexuellen-Verfolgung im Nationalsozialismus forscht, sagt in einem Interview mit der Welt, von „queeren Opfern des Nationalsozialismus“ zu sprechen, sei „Quatsch" und warnt davor, „die Geschichte zu verbiegen, um des Prestiges habhaft zu werden, das mit der Zugehörigkeit zu einer Verfolgtengruppe einhergeht". 

Übrigens, die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma, deren Zahl auf 200.000 bis 500.000 geschätzt wird, sind Frau Ataman ebenfalls kein Wort wert. Waren sie nicht queer genug?

PS: Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Sylke Kirschnick: Warum Ferda Ataman ungeeignet für das Amt einer  Antidiskriminierungsbeauftragten ist oder: Wie Frau Ataman schon immer die Themen „Ehrenmorde, Zwangsheiraten, Clankriminalität und politischen Islam“ beackerte. 

Foto: Heinrich-Böll-Stiftung CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons

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Ingo Minos / 28.01.2023

Gewissermaßen eine Relativierung und Geschichtsklitterung des Holocaust am Holocaust-Gedenktag. Allerdings ohne Folgen, schließlich gehört auch die Ataman zu den Guten. Die Anhänger von Ernst Röhm und Michael Kühnen wird es freuen. Aber die Ataman hat sicherlich keine Ahnung von der Geschichte jener Zeit und von den Biographien von Ernst Röhm,  Michael Kühnen und Konsorten und den damit verbundenen Geschichten. Sind Ernst Röhm, Michael Kühnen und Konsorten jetzt “Querre Opfer”?

W. Renner / 27.01.2023

Unabhängig scheint die Frau in der Tat zu sein. Und zwar von jeglichem An- und Verstand.

Dieter Grimm / 27.01.2023

So traurig die Geschichte des Holocaust ist. Sie sollte niemals vergessen werden. Aber wenn diese Ulknudel Ataman ihr queeres Geschwurbel losläßt,, da muss man schon laut lachen. Noch nie war die geistige Degeneration von Politikern so deutlich sichtbar wie heute. Lasst doch diese Trottel*in schwurbeln was sie will. Geht vorbei und lacht sie einfach aus.

Thorsten Maverick / 27.01.2023

Man sollte Frau Ataman, die ja anscheinend Muslima ist, bei Gelegenheit etwas über die Haltung des Islams zu den Queren aufklären. Im Islam sind homosexuelle Handlungen haram/verboten, und zwar ziemlich strickt. Die übliche Strafe ist der Tod, wobei es ja nach Land/Rechtsschule Unterschiede gibt. Lesbische Frauen kommen meist mit Auspeitschung oder Gefängnis davon. Bei Männern hängt die Strafe noch davon ab, wer aktiv und wer passiv war. Einige Männer wurden wegen homosexueller Handlungen auch durch den Anus gepfählt. Mit ihrer Sympathie mit queren Ideen macht sie sich der Apostasie schuldig, was normal ebenfalls mit dem Tod bestraft wird. Überhaupt scheint sie einen etwas laxen Umgang mit den religiösen Vorschriften zu pflegen, da sie ja kein Kopftuch/Hijab trägt und nicht von einem Maharam begleitet wird. Und enger Umgang mit Kuffar ist auch haram. Dann ist da noch die wechselseitige Sympathie und Kollaboration zwischen Nationalsozialisten und muslimischen Gruppen, insbesondere des Großmuftis von Jerusalem. Man hatte die gleichen Haßobjekte und auch sonst viel gemeinsam. Hitler ist in der islamischen Welt noch immer ein großer Held, nur mit der Einschränkung, daß leider zu viele Juden überlebt haben. Und die Nationalsozialisten fanden, der Islam sei ihrer Ideologie wesensverwandt. Ich sehe da noch viel Lernbedarf, auch bei fast allen anderen Politikern.

A. Nölle / 27.01.2023

Ich sehe das so: Am 27. Januar wird der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Sowjets im Jahre 1945 gedacht. Wenn eine Antidiskriminierungbeauftragte der Bundesregierung bei einer offiziellen Gedenkstunde ausschließlich auf die Verfolgung queerer Menschen im Nationalsozialismus eingeht, ist das für mich ein besonders peinlicher Fall von Themaverfehlung. Ganz sicher gibt es zu dem Thema LSBTTIQ-Menschen im Nationalsozialismus (wobei man diese natürlich in vielen Fällen erst ihrem historischen “Inkognito” entreißen muss) und insbesondere zu dem §175 vieles zu sagen und aufzuarbeiten - aber nicht heute!

Ottmar Zittlau / 27.01.2023

Heuchelei durch und durch…es passt halt besser in die heutige Zeit! Soweit ich weiß, ist Frau Ataman türkischer Abstammung und die Vermutung einer islamisch geprägten Erziehung liegt nahe! Ein gewisser Elefant, so meine Vermutung, lässt so einiges vergessen, gerade was den aufkommenden Anitsemitismus durch eine gewisse Zuwanderung ausmacht….wie gesagt, es passt halt besser!

Thomin Weller / 27.01.2023

@Heiko Loeber Ähnlicher Gedanke kam mir auch. Jedes Jahr ein neues Motto. Der Endpunkt, die Aktion 1005 mit Thermit die Leichen nachträglich verbrennen(für mich die doppelte Shoa) war doch umweltgerecht. Dabei wurde ein ebenso zentraler Punkt wie “Das System” noch nie beachtet.——Ein gutes Projekt in Israel. Mittels KI die Erfahrungen festhalten. Ich habe noch ein Original Berliner Telefonbuch, das Letzte. In dem steht auch Leo Baeck der eine unsäglich undankbare Aufgabe hatte. Meine persönliche Betrachtung, das Judentum wird wieder “spielbar” gemacht. Diesmal von anderer Ecke. Gruselig, der M. Blume und sein Biologismus et al. Es ist nur eine subjektive Betrachtung von mir, eines Menschen.

K.Behrens / 27.01.2023

Ekelhaft, widerlich, dumm dreist! An der Rampe zur Selektion wurde eine Jüdin nicht nach ihren sexuellen Vorlieben gefragt, bevor man sie abschlachtete. „Für Prophet und Führer“ von David Motadel beschreibt die damalige Begeisterung für islamische Zeitgenossen sehr gut. Ich frage mich zurecht, warum eine derart ungebildete primitive Person ihren deutschen Pass nur auf Grund ihrer Geburt bekam? Ich empfehle dieser Person ausdrücklich, sich ausschließlich um ihre Landsleute zu kümmern und vor allem nur ehrenamtlich ohne staatliche Alimente! Ansonsten hilft vielleicht eine Reise nach Israel, ein Besuch des yad vashem. Was für eine grauenvolle Propaganda ist derzeit in Deutschland gerade en Vogue, da plappert eine ungebildete Türkin was von sexueller Freizügigkeit! Die Zeiten des „Studio54“ in New York sind längst Geschichte und Steve Rubell als jüdischer schwuler Mann und Mitbegründer dieses Clubs hatte den Vorteil, niemals in Deutschland gelebt zu haben. Mich langweilt nicht nur das Geschwätz dieser ungebildeten Türkin mit deutschem Pass!

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