Das Thema confinement in Frankreich ist komplex und wird nicht allzu laut diskutiert, auch nicht unter dem Aspekt der Bürgerrechte, weil dabei unschöne Dinge zu Tage treten könnten, denn Frankreich ist längst keine homogene Gesellschaft mehr, wie dies im Mai 1945 war, als man in einen kollektiven Taumel nach der Befreiung ausbrach. Und heute? Die Migrantenviertel werden nicht wirklich kontrolliert, die Jugendlichen aus diesen Vierteln rasten sowieso aus, wenn sie nicht weiterhin sinnlos mit ihrem Mofa herumknattern und kleinkriminellen Handlungen nachgehen können. Währenddessen erledigen die Kinder der gutbürgerlichen Gesellschaft ihre schulischen Aufgaben, die Familie bleibt selbstverständlich zu Hause und denkt nicht daran, sich den Anordnungen zu widersetzen. Die Intellektuellen tun zwar lässig und überheblich, trauen sich aber auch nicht vors Loch, weil sie größtenteils über 60 sind. Wer jetzt lautstark nach Freiheit schreit, unterstützt damit höchstens die randalierenden Vorstädte. Die dortigen Bewohner stecken sich an und belagern am Ende die Hospitäler „und gehen uns mal wieder massiv auf die Eier“, wie es mein Onkel formulierte, „da bleibe ich lieber confiné, also eingesperrt, bricht wenigstens keiner von denen in mein Haus ein.“ Fazit: Praktisches Denken vor Freiheitsliebe. Auch Frankreich hat sich verändert.
@ Wolfgang Janßen Kasusitiken sind keine Entscheidungsgrundlage. Es geht um das Abwägen, welche Maßnahme weniger Schaden anrichtet. Es bezweifelt niemand, dass eine COVID-19 Infektion bei einem geringen Teil der Erkrankten zu einem schweren, selten tödlichen Krankheitsbild führt. Insgesamt werden die Lockdown-Maßnahmen jedoch auch sehr vielen Menschen das Leben kosten, direkt oder indirekt. Das Virus ist vorhanden, wir können es nicht “wegmachen”. Wir können nur abwägen, wie wir gesellschaftlich am wenigsten Schaden hierdurch erleiden. Und der eingeschlagene Weg ist ein fataler Fehler in meinen Augen.
Dieses Zitat: <„Ich würde mir lieber eine Covid-19-Infektion in einem freien Land einfangen, als davor in einen totalitären Staat zu fliehen.“> würde ich gerne modifizieren. Nämlich wie folgt: „Ich würde mir lieber eine Covid-19-Infektion in einem freien Land einfangen, als von einem totalitären Staat vor dieser Infektion beschützt zu werden.“ M.E. sind alle Staaten die meinen, Covid19 - diese herbeiphantasierte, tödliche Gefahr - mittels Wegsperren seiner Bewohner bekämpfen zu können, zu totalitären Staaten mutiert. ++ “Der Staat” ist weder meine Gouvernante noch meine Amme. Er trägt nicht die Verantwortung für meine Gesundheit. Er kann mir Empfehlungen geben. Mehr aber auch nicht. Wenn er mehr tut, wenn er meine Freiheit einschränkt, dann hat das Alles mit Demokratie nichts mehr zu tun. Mit dieser Auffassung befinde ich mich offensichtlich unter Jenen, die man als “vernachlässigenswerte Minderheit” bezeichnet. Zugehörige zu anderen Minderheiten werden geschützt und dürfen sich lauthals äußern. Als Transe z.B. erhalte ich ein eigenes Klo, als Atheist darf ich gegen das Kirchengeläut klagen, als Moslem darf ich mich 5x täglich vom Muezzin zum Gebet rufen lassen. ++ Als Liberaler, der meint, für sich selbst verantwortlich zu sein, werde ich in die rechte Ecke gestellt und sollte ich noch über etwas mehr als nur ein wenig Geld verfügen, kann “die Linke” ungestraft davon reden, mich totschlagen oder ersatzweise einer “ordentlichen Arbeit” zuführen zu wollen. ++ Haben “die” wirklich noch alle Latten am Zaun?
Sorry - in dem derzeit gebrauchten Zusammenhang sollte das Wort “Gesundheit” nur noch in Gänsefüßchen geschrieben werden. Das schlimme ist doch: ES GEHT GAR NICHT UM GESUNDHEIT - nur um die Illusion von Gesundheit. 1. Wie ist das denn nun mit der Herdenimmunität? Damit wir sie bekommen, ist es doch GUT, wenn sich viele infizieren und immun werden ohne zu erkranken. Was soll den da der “Lockdown” und der ängstliche Blick auf die Infiziertenzahlen? 2. Wer zählt die zahllosen Toten durch nicht behandelte Herzinfarkte, Schlaganfälle, zu spät therapierte Krebserkraankungen und die Suizide durch Überforderung, Vereinsamung, Panik oder wirtschaftlichen Ruin? Es ist NICHT “Gesundheit” gegen Freiheit… es geht um UNTERWERFUNG UNTER DAS DIKTAT DER DUMMHEIT - oder Verantwortungsehik!
Der Shutdown macht, dass ich ein Gefühl und eine Anerkennung für wunderbare Menschen entwickle, für die hier genannten französischen Philosophen z.B., für Professor Raude oder die sechs Genannten im Spiegel, und mir noch mehr bewusst wird als vorher, welch hohes Gut mutige Wissens- und Meinungsäußerung darstellt. Daher herzlichen Dank, dass Sie hier auf kritische französische Stimmen aufmerksam machen, die letztlich auch vor einem Polizeistaat warnen. Macron, selbst philosophisch vorgebildet, sollte eine Kehrtwende hinlegen, das kann er. Allez, Mr. le Président, en marche dans l’autre direction, s’il vous plaît!
Bestimmte Virologen könnten geneigt sein, ihre, ihnen neuerdings zukommende Macht, zu genießen. Sich an diese zu gewöhnen und sie nicht mehr missen zu wollen. Dieses könnte erreicht werden, indem man neue Szenarien des Schreckens entwirft, indem man inständig vor Lockerungen warnt. Denn schon bald könnte man ansonsten wieder ein Wissenschaftler unter vielen sein. Schon bald könnte man womöglich nicht mehr eingeladen werden zu den Talkshows. Schon bald würde das eigene Gesicht nicht mehr so häufig auf den Bildschirmen der Republik erscheinen. Hier und da mag die Verlockung groß sein, diesen so unerwartet eingetretenen Augenblick etwas in die Länge zu ziehen. Denn Teilzeitregent zu sein, kann auch Spaß machen. Wirkliche Verantwortung trägt man schließlich nicht. Zumindest kann nicht zu dieser herangezogen werden. Wissenschaft unter ganz neuen Begleitumständen. Gibt es etwas Spannenderes?
Die Welt steht auf dem Kopf, der eigene Egoismus kann nicht besser ans Tageslicht kommen als in diesen Zeiten: das Hemd ist dem Menschen näher als die Jacke. Sonst würde man tatsächlich andere Fragen genau so vehement stellen: Warum beklagen wir nicht die -zig Krebstoten, warum nicht die verhungernden Kinder in den Entwicklungsländern, warum erfaßt uns das ganz alltägliche Elend auf der Welt nicht mehr, warum geht es uns nicht mehr unter die Haut, nicht mal Kriege mit ihren -zig Toten? Weil wir uns daran gewöhnt haben, und weil es uns nicht betrifft. Was jetzt mit Corona losgetreten ist, gefährdet plötzlich unsere eigene Haut. Nur deshalb haben wir uns von einer zitternden Hypochonderin und ihren unfähigen Helfershelfern anstecken lassen in deren gefährlicher Rage, die sie nicht davor zurückschrecken läßt, den „bewaffneten Flügel gesundheitspolitische Inkompetenz“ aufs Volk zu hetzen, wie der Autor es aus Frankreich beschreibt. Hier ist es keinen Deut besser. Fazit: Merkel hätte die Macht über das Land nie bekommen dürfen, und jetzt ist die Zeit gekommen, da sie diese sofort abgeben muß. Auch ihre Lakaien. Schluß mit den weiteren Deutungs- und Erklärungsversuchen!
Schon an anderer Kommentarstelle hatte ich es erwähnt: “Autoritäres Modell, das auf Angst beruht” - Macht, das ist die Angst der anderen. Damit herrscht das Merkel-System seit 2015 bereits diktatorisch - etwas anderes hat diese “Physikerin” ja auch nicht erlernt. Wer mit etwas Distanz auf die Jahre der Merkelherrschaft zurückschaut, der versteht, wie ein Hitler mit seiner NS(!!!)DAP an die uneingeschränkte Macht kommen konnte.
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