Henryk M. Broder / 25.12.2018 / 12:00 / Foto: achgut.com / 31 / Seite ausdrucken

Frankfurt/M. sagt dem Antisemitismus den Kampf an

Man kann wirklich nicht behaupten, es würde in Deutschland nichts gegen den Antisemitismus unternommen. Seit 2009, also seit bald zehn Jahren, gibt es beim Bundesinnenminister einen unabhängigen Expertenkreis Antisemitismus, der alle paar Jahre einen Bericht zur Lage vorlegt; seit Kurzem gibt es auch einen Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung; ganz neu ist eine zentrale Meldestelle für antisemitische Vorfälle.

Darüber hinaus gibt es auch zivilgesellschaftlche Initiativen und Aktionen wie „Arsch huh e.V." und „Gesicht zeigen". Man kann „Mit dem Bus günstig nach Auschwitz" reisen oder eine Bildungsreise nach Auschwitz unternehmen, "an der Geflüchtete muslimischen Glaubens und Jugendliche jüdischen Glaubens teilnehmen", um vor Ort einen "Höhepunkt" zu erleben, nämlich eine "Interreligiöse Gedenkfeier". Geile Sache!

In Berlin arbeitet  an der TU ein "Zentrum für Antisemitismusforschung", von wo aus die frohe Kunde in alle Welt verbreitet wird, dass es "keinen muslimischen Antisemitismus", sondern nur einen "Antisemitismus unter Muslimen" gibt. Möglich, dass damit die Erzfeindschaft zwischen Sunniten und Schiiten gemeint sein könnte. 

Nun aber tritt der Kampf gegen den Antisemitismus in eine entscheidende Phase. Die Stadt Frankfurt will das Thema „im kommenden Jahr offensiv angehen: Mit einer Plakataktion". 1.300 Plakate wurden bereits gedruckt. Auf jedem einzelnen ist zu lesen: "Gemeinsam in Frankfurt am Main – Für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus“.

Das wird es bringen. Vielleicht wird man noch ein Klezmer-Konzert oder eine Lesung aus dem Tagebuch der Anne Frank anbieten, um die letzten Zauderer zu überzeugen, dass der Antisemitismus voll uncool ist. Man könnte auch einen Aufsatzwettbewerb zum Thema „Auschwitz – gestern, heute, morgen" veranstalten und als ersten Preis eine Busreise nach Auschwitz ausloben, mit Halbpension im Doppelzimmer und Blick auf das Tor mit der Losung "Arbeit macht frei". 

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Dr. Karl Wolf / 25.12.2018

Wahrscheinlich liest Claas Relotius dann in Frankfurt aus seinen Werken.

Gabriele Klein / 25.12.2018

...ja, die hysterische Verdrängung ist anstrengend und kostet ein staatlich Sümmchen. Könnte das gar eine Marktniesche für Werbeagenturen sein?, Ich meine, vorausgesetzt, man findet den richtigen Zugang zum staatlichen Auftraggeber….. An dieser Stelle würde mich interessieren, ob die Werbeagentur vielleicht gar die gleiche ist wie jene, die, es ist noch gar nicht so lange her, Deutschlands saufenden Facharbeiter Nachwuchs mit Plakaten warnte auf denen stand: “Kenn Dein Limit” ? Solche Aktionen dürften bei der Werbeagentur in der Tat für eine Plakatauflage ohne Limit und volle Kassen sorgensorgen.. Denn, so wie ich keinen einzigen Säufer je traf, der sein Limit NICHT gekannt hätte, so kenne ich auch keinen einzigen Antisemiten, der NICHT das Limit der Israelkritik kennen würde….Keine Plakatauflage , sei sie noch so hoch dürfte also jene belehren die von vornherein keinerlei Bedarf für solche Belehrung haben. Aber, apropos Limit, auch die Auflage der Werbeplakate für die ÖR Programme kennt kein Limit an Bahnhöfen u. Haltestellen ......Dies seit die Quetschgelder den"Schwarzsehern” ein Limit setzten… Auch hier die Frage,wer erhielt den Auftrag und von wem? Was nun die Plakatgröße anlangt so schienen mir einst die vielen Werbeplakate für den Koran beim Hbf Frankfurt/M jedes Limit zu überschreiten. Groß und hoch “säumten sie die Bahnsteige… ... die Passagen in denen zur Unterjochung von Christen und Juden aufgerufen wird bzw dazu den letzten Juden zu morden, fand ich auf den Plakaten nicht   Was mich fragen lässt ob man dann auch hergehen könnte Hitler’s “Mein Kampf” am Hbf zu   plakatiert ...ich meine natürlich nur auszugsweise, als antifaschistische “Aufkärung”  eben deshalb….. (um zum Thema der hysterischen Verdrängung zurückzukehren….

Dieter Helbig / 25.12.2018

Das erinnert mich an ein altes Titelbild der “Titanic”: Ein Baum, an dem ein Schild befestigt ist “Waldsterben verboten!” Die Umwandlung Deutschlands in eine der größten Freiluft-Psychiatrien scheint unaufhalbar.

J. Schuster / 25.12.2018

Frankfurt / Main ? Ich bin erstaunt , daß es in dieser sonnigen , multikulturellen Wohlfühloase Antisemitismus gibt . Die Rääächten wohnen doch in Dunkeldeutschland .

Sabine Schönfelder / 25.12.2018

,Arsch huh e.V. zeigt auf seiner Seite gleich noch das passende Bildmaterial zum eigenen Namen, ich hätte da auch noch jede Menge Vorschläge! Die Frankfurter Aktion ist natürlich zum Schutze der jüdischen Mitbewohner und nicht gegen rääächts, deshalb werden die 1300 Plakate ganz bestimmt in arabischer und türkischer Sprache gedruckt, damit es auch der richtige Adressat versteht! Geile Sache! Ei, dazu gebts noch Ebblwoi. Ei, Mamma, do wolle mer midmache!!!

Thomas Taterka / 25.12.2018

@Murmelstein : “Meiner einer hat den Band zur Hand . Verbindlichsten Dank ! Grüsse auch von Bugs Bunny !

Siegfried Stein / 25.12.2018

Und die Plakate sind auf Arabisch? Und was ist mit Analphabeten?

Marc Blenk / 25.12.2018

Lieber Herr Broder, bin Bürger Frankfurts und ich kann Ihnen versichern, dass unsere Stadtoberen seit Jahr und Tag wahlweise geistig in der ‘Lindenstraße’ oder in ‘unsere(r) kleinen Farm’ leben. Zuletzt protestierten und randalierten in einem Flüchtlingsheim im Stadtteil Rödelheim hunderte ‘goldische Buube’ gegen das miese Essen und beleidigten auf das übelste die Gesellschaft und die Leute, die ihnen Obdach und Asyl gewähren, was den Feldhamster vom Römer umgehend zu versprechen bewog, dass das Essen bald besser würde und als Nachttisch von nun an täglich eine Toblerone auf dem Tisch stehen würde. Die Geste der Unterwerfung war nur eine Randnotiz und wurde medial nicht breitgetreten. Jedenfalls wird diese Plakataktion eine lustige Kleckserei. Als würden alle Kitas der Stadt eine ‘mal dich frei’ - Woche ausloben. Möglicherweise bleiben ein paar Plakate in der Nähe des Römers unbemalt, aber in Bonames, Höchst, am Frankfurter Berg und in der salafistischen Hochburg Ginnheim werden die Plakate ganz schnell so aussehen wie Rorschachtests. Dass die darauf dann erkennbaren Hakenkreuze nicht von Muslimen stammen können, sondern aus dem Kreis der tausenden von Nazis der Stadt oder eben doch von übermütigen Grundschülern,  wird uns dann umgehend die Frankfurter Rundschau eindeutig beweisen. Wohl der Druckerei, die diesen Auftrag ergattert hat. Für die Nachdrucke wird die Druckerpresse kaum einmal stillstehen. Denn die Schande darf ja nicht allzu offensichtlich werden, sodass man wahrscheinlich die verschmierten Plakate schnell wieder aus dem Verkehr ziehen wird. Übrigens Antisemitismusbeauftragter. Ein neuer Beruf dank Migration. Wo kann man sich bewerben? Diese Arbeit macht zwar nicht frei, ist aber sicher gut dotiert. Leider ist Empathie ins Grundnaive Voraussetzung. Gott sei’s geklagt. Ich wünsche ihnen und der gesamten Achse - Familie, Autoren, Leserbriefschreibern und Lesern ein friedliches, entspanntes und segensreiches Weihnachten.

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