@Thomas Szabó ... der Grund für die finanzielle Misere (& damit der Grund für die Französische Revolution) unter Ludwig XVI war der Vorgänger im Amt, der Großvater Ludwig XV. Mit ein Grund für diese finanziellen Verhältnisse war die starke Flottenrüstung der Franzosen, die den USA in der See-Schlacht vor dem Chesapeake (1781) die Unabhängigkeit von der Britischen Krone brachte. Allerdings war Ludwig der XVI intellektuell nicht in der Lage, gemeinsam mit den Spaniern das politische Ziel, Britannien zu zerschlagen, zu formulieren, zu planen & daraus den entscheidenden ökonomischen Profit zu ziehen, der das Ancien Régime zumindest bis 1918 stabilisiert hätte. Die Zeit des Unabhängigkeitskriegs der USA war eines der wenigen Zeit-Fenster in denen die Flotten Spaniens & Frankreichs der Royal Navy haushoch überlegen waren. Wenn man zu blöd ist, die Gunst der Stunde zu nutzen, verlor man seinerzeit noch den Kopf. In späteren Jahren wurden meist Pistolen- oder Revolver-Kugeln üblich oder der Strang.
Am plausibelsten wird es für alle Franzosen klingen, wenn Bayrou vorschlägt, daß am besten wieder mal die Deutschen die Französischen Renten bezahlen sollen.
Und was haben wir demnächst von der Rente mit 70? Wir arbeiten für das Wohlergehen von Beamten/Pensionären und sog.Flüchtlingen. Das ist kein bisschen vernünftiger als das was die Franzosen machen. Die kümmern sich wenigstens um ihre eigenen Interessen.
Die Spaltung der Gesellschaft verläuft nicht zwischen Eliten der Stadt und dem Land. Das Problem ist gewaltiger ; Die Spaltung ergibt sich aus der Zahl der Unproduktiven zu Produkriven. Auch ausserhalb Paris in jedem Ort in jeder Stadt saugen die Unproduktiben die Produktiben aus. Auf völlig skrupellose und unverantwortliche Weise. Das ist eine Schattenwelt über die nie öffentluch geredet wird. Denn die Hinrichtung des Halbsachsen Louis XVI, deren Jahrestag übrigens heute oder morgen ust, hat noch immer eine hohe Strahlkraft.
“... die große Mehrheit der Franzosen scheint davon überzeugt, die Einführung einer speziellen „Reichensteuer“ sei der Schlüssel für die Finanzierung aller ihrer Forderungen…” Der “petite bourgeoise” Sozialneid ist eine der weniger glorreichen Charakterzüge der “Grande Nation”. Ich werte den Sozialneid als eine unter dem Teppich gekehrte Ursache der Französischen Revolution. Die Franzosen brachten einige der widerlichsten linken Lügendichter & Denker hervor. Der klassische rechte französische Chauvinismus hat seinen ebenbürtigen linken Gegenpart. Ein Freund erklärte: “Wenn du einen teuren Wagen hast, dann wird er in Frankreich bald zerkratzt werden. In der Schweiz wird man dich höchsten bemitleiden, weil er ein Modell aus dem letzten Jahr ist.” Die Gedanken über den französischen Nationalcharakter sind genauso berechtigt wie die über den deutschen, oder den russischen, oder den ukrainischen, oder über den anderer Kulturkreise.
Es sieht ganz danach aus, dass sich zumindest die “Gesellschaften” des westlichen Teils der EU, wenn auch aus partiell unterschiedlichen, psychokulturellen Gruenden, im unaufhaltsamen Niedergang befinden, ein alles andere als zufaelliger Befund und wie Spengler zeigt, auch nicht gerade neu. Dabei zeigen die Franzosen zumindest aehnliche Dekadenz - und Verfallserscheinungen wie Sch’land und GBR sowie wohl auch Spanien. Fuer Italien ist die gesellschaftliche Lage nur deshalb ” besser”, weil die Regierung entgegen der zumindest wirtschaftlichen Notwendigkeit auf ” schmerzliche” Reformen verzichtet. Dass die EU und der Euro hier als Brandverstaerker weil Reformverhinderer wirken, ist klar, aber nur fuer eine kleine Minderheit zu begreifen. Diese Minderheit glaubt, dass moeglichst viele failed states moeglichst eng beieinander, von einigen alimentiert, ernsthaft eine Loesung waere. Die Faszination der Groesse oder Masse, ob einig oder nicht, wirkt keinewegs nur bei den Globalisten oder Antinationalen, sondern auch den sogen Liberalkonservativen. Die Rationalität, um die Kontraproduktivitaet dieses Ansinnens fuer die Buerger zu erkennen, ist nur ” rechts” “, vorhanden. Eine EU mit diesen Mitgliedern, zumal unter dieser Leitung, kann nur scheitern, im Innern wie nach Aussen. Daran wuerde auch das seltsame, psychologisch verstaendliche Strohhalmklammern an die Wirksamkeit einer illusionaeren EU - Armee nichts aendern. Die Probleme Frankreichs liegen nicht nur in der fürstlichen Rentenregelung, die, wie die anderen Probleme auch, einen bestimmten kulturellen und mentalen Hintergrund haben duerfte. Ein sehr starker Gegner, natuerlich nicht in Sch’land. Da hat das Regime totalitaere Narrenfreiheit. Fuer eine kleine EWG hat es durchaus gepasst, fuer mehr nicht.
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