Chaim Noll / 08.01.2021 / 15:00 / Foto: Freud / 200 / Seite ausdrucken

Forum der freien Meinungen

Achgut.com ist keine politische Partei, sondern ein Meinungsforum. Die Autoren eint – bei hoffentlich weit auseinandergehenden Perspektiven – die Sorge um die Freiheit der Meinungen in einer Noch-Demokratie, die sichtbare Anstalten trifft, sich dieses Luxus’ zu entledigen. Historisch gesehen ist eine solche Freiheit und Vielfalt öffentlich geäußerter Meinungen, wie wir sie binnen der letzten hundert Jahre in den Demokratien des Westens erlebt haben, eine Rarität, wenn nicht einzigartig. Daher enormer Bedrohung ausgesetzt, durch ängstliche, intolerante Menschen, vor allem aber durch Politiker, die diese Freiheit am liebsten – unter Berufung auf Pandemien, Krisen und schlechte Zeiten – unter den ersten „Einsparungen“ sehen würden.

Wir sind auf die Freiheit des Redens und Schreibens stolz wie auf andere Phänomene, die unsere Zeit gegenüber anderen Epochen auszeichnet, wie auf die Erfindung der Weltraumrakete und des Internets, die Entdeckung der Protonen oder der DNA. Wir sind überzeugt, dass Freiheit der Meinungen etwas mit Kreativität zu tun hat beziehungsweise ihre Einschränkung mit einer Atrophie unserer schöpferischen Qualitäten. Weshalb wir diese Freiheit des Denkens und Publizierens in unserem Eigeninteresse mit Zähnen und Klauen verteidigen.

Zugleich gibt es viele Menschen, die eine abweichende Meinung als Belästigung empfinden, als Zeichen von Unordnung und Störung. Freie Meinungsäußerung stört feste Weltbilder. Das Problem eines festen Weltbildes ist seine Unvereinbarkeit mit einer Realität, die sich rabiat in Bewegung befindet. Auch das ist ein Phänomen unserer Zeit: die rasante Veränderung. Damit müssen wir auch unsere Meinungen ändern – was hinzunehmen vielen schwerfällt. Man kann die Leistungen des scheidenden amerikanischen Präsidenten Trump anerkennen, zum Beispiel in der Wirtschafts- und Außenpolitik, und einige Wochen später bedauernd feststellen, dass er sich leider einen ehrenhaften Abgang vermasselt hat durch stures Festhalten am Narrativ einer „gestohlenen Wahl“. Denn selbst wenn es bei diesen Wahlen massive Manipulationen und Fälschungen gegeben hat, müsste der Ankläger dafür überzeugende Beweise erbringen, was ihm offensichtlich – trotz eines zu zwei Dritteln aus ihm gewogenen Richtern bestehenden Supreme Court – nicht gelungen ist.

So hat er sich ein Bad-Loser-Image eingehandelt, das in einer auf Sport und Spiele orientierten Gesellschaft wie der amerikanischen böse Folgen evoziert, zum Beispiel die unnötigerweise verzockte Senatsmehrheit durch Verlust der beiden Sitze in Georgia. Das alles kann man feststellen, ohne über diesen Mann den Stab zu brechen und die positiven Leistungen seiner Präsidentschaft – die ich als Israeli zu schätzen weiß – in Abrede zu stellen. Und solange ein Autor derlei auf Achgut offen aussprechen, sogar Trumps Entfernung aus dem Weißen Haus verlangen kann und dafür über dreihundert, zum großen Teil kritische bis empörte Zuschriften erhält, ist unsere Welt noch in Ordnung. Und wir sind das, was wir sein wollen: ein Forum der freien Meinungen.

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Leserpost

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Christian Speicher / 09.01.2021

Epilog: In Abwandlung eines russischen Witzes aus der Sowjetzeit herrscht eindeutig Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt, denn es ist nicht nur in der Bildzeitung, im Spiegel, in den öffentlich-rechtlichen, im Kicker und auf Sky Sport eine wichtige Pflichtübung Präsident Trump und die für die er eingestanden hat, den hart arbeitenden oder durch Jobverlust verelendeten Mittelstand, zu attackieren, zu verleugnen, zu verunglimpfen, zu entmenschlichen, ihrer Stimme zu berauben und zu bedrohen, sondern jetzt auch auf der Achse, die damit endlich wirklich zu den Guten gehören möchte. Ich vermute, dass Donald Trump in den nächsten Wochen ermordet wird und dass sich auch dann all die vielen noch einmal in ihrem Geifer, ihrer Genugtuung und ihrem Hass überschlagen, die ihn fürchten, hassen oder zu hassen gelernt haben. Dies wird voraussichtlich nun auch auf der Achse geschehen, aber hier selbstverständlich mit nachdenklichen Zwischentönen.

Gabriele Klein / 08.01.2021

... soeben las ich ich meine auf Daily Signal d. Heritage Foundation ein weiteres brisantes Detail zum “unrühmlichen” Abgang D. Trumps: Die lokal zuständigen für die Sicherheit des Congresses, Bürgermeister inklusive lehnten den Einsatz von Hilfe seitens der federalen Ebene anscheinend grundsätzlich ab.  Geht aus mehreren Meldungen der lokalen Behörden hervor.  Trump hat sicherlich Fehler gemacht, wie mir scheint und vieles verstehe ich nicht. Seine Einschätzung der Realitäten teile ich allerdings vollauf und ich bin sehr dankbar für den Blick hinter derart viele “Masken”.  Ohne Trump wäre er nie geglückt. Dabei demaskierten sich die Träger stets selbst.  Es entsteht das lBild einer Gruppe von erbärmllichen Entscheidungsträgern die sicher sehr viel können bis auf eines, eine Entscheidung zu verantworten und so wandert die Frage der Entscheidung von einem zum andern, und keiner weiß sich , wie in Bürokratien üblich , dafür zuständig. Und so wandert die karte vom lokalen Richter zum hohen Gericht von dort an M. Pence , dieser reicht sie wieder zurück an D. Trump u.  am Ende landet sie beim Wähler der nun mittels Demo jene Entscheidung herbeiführen soll für die er die” Entscheidungsträger” einst wählte. Diese Verantwortungsscheu erinnert mich an die Politiker die anstatt ihres Amtes zu walten und Verantwortung zu übernehmen, einst in einer Nebenstraße ach so mutig mit je suis Charlie demonstrierten, wem die Demo damals galt erschließt sich mir bis heute nicht. Wollten sie da vielleicht ihre kurzfristig zuvor geräumten “Regierungsbänke” für “Je suis Charlie” sensibilisieren, um hernach wieder darauf Platz zunehmen um weiterzumachen wie zuvor? Was für eine grenzenlose Blamage. Ich bin sicherlich kein Freund Obamas, aber seine damalige höfliche Absage an diese eines Regierenden unwürdige kindische Farce zeitigte bei mir Respekt für diese seine Geste.

Justin Theim / 08.01.2021

Sehr geehrter Herr Noll, erfrischende Zeilen, denen ich aus der Metaebene der Meinungsfreiheit und des Meinungspluralismus mehr als zustimme, wenngleich ich inhaltlich in etlichen Dingen nicht d’accord gehe. Aber wir müssen ja nicht unbedingt einer Meinung sein und können uns trotzdem gegenseitig respektieren und schätzen. Wie heißt es so schön: Die Welt wird nicht von Fakten regiert, sondern von Meinungen über Fakten. Das heißt, man kann über einunddieselben Fakten verschiedene Interpretationen haben. Und das ist völlig ok. Das Vorhandensein objektiver Fakten zu leugnen gehört jedoch meiner Meinung nach nicht zur Meinungsfreiheit. Zumindest dann nicht, wenn man es besser weiß oder wissen könnte. Solcherlei Meinung gehört dann in den Bereich intendierter Täuschung.

Magdalena Schubert / 08.01.2021

Ich begreife nicht, dass so viele schreiben, Donald Trump sollte anständig abtreten! Es geht doch hier nicht um Trump, sondern um das Volk, das ihn mehrheitlich gewählt hat, was klar belegt worden ist, auch wenn sogar der von mir verehrte Herr Chaim Noll das nicht wahrhaben möchte. Die Menschen, die ihn erneut zu ihrem Präsidenten wählten, die ihm (und nicht Biden!!!) ihr Vertrauen schenkten, die ihn unterstützten, weil sie genau wussten, dass ER hinter IHNEN steht, die ihre ganzen Hoffnungen auf ihn setzten, DIESE MENSCHEN werden doch nun verraten! Donald Trump ist es seinen Wählern schuldig, dass er nicht einfach aufgibt! Warum will das keiner sehen?  Trump wurde um einen verdienten Sieg betrogen und die Wähler um ihren Präsidenten. Ja, ich bin sehr enttäuscht von den Achse Autoren. Hätte niemals gedacht, dass sie in dieser enorm wichtigen Angelegenheit, nicht nur für Amerika, sondern für die ganze freie Welt, ebenso blind dem linksgrünen Mainstream hinterherlaufen.

Wolfgang Richter / 08.01.2021

Sehr geehrter Herr Noll, Ihr Votum für die Meinungsfreiheit in allen Ehren, aber gleichzeitig die inzwischen nach ca. 2 Monaten summierten Listen der Vorgänge zum US-Präses-Wahlbetrug negieren, heißt Fakten negieren. Und die Meinungsfreiheit (incl. Freiheit von Wissenschaft und Lehre, inzwischen hierzulande eher “Leere” geschrieben)  ist ein wichtiger Bestandteil der Freiheit, die “unsere” frühere Freiheitlich Demokratische Grundordnung garantierte, bevor Zensurgesetze zugunsten der Digitalen Welt diese zunehmend “eingrenzen”. Die Kritiken zu den Trump bashenden Artikeln von gestern sind nach meinem Querlesen -bis auf wenige Ausnahmen- eine Ablehnung der Ausblendung der Demokratie abschaffenden Vorgänge in den USA, gleich geschaltet mit den journalistischen Verfälschungen der tatsächlichen Vorgänge im Sinne der herrschenden linksgrünen (Welt-) Ideologie. Und gerade von einem Rechtsanwalt und bisher für die Meinungsvielfalt eintretenden Herrn Steinhövel hätte ich eine zumindest ausgewogene Bewertung erwartet, nicht eine Einseitigkeit, wie von ihm und anderen formuliert, als ob sie noch schnell den abfahrenden Zug des entsprechenden Zeitgeistes zu erreichen gedenken. Und das was wir derzeit in den USA als Finale der “getürkten” Wahl und den politischen und medialen Öffnungen der Dose der Pandora der Hetzerei gegen Kritiker der Politik erleben dürfen, sollte auch Sie erschrecken, denn nach den Äußerungen kündigt sich schon an, daß die Vorgänge der Stürme auf die Parlamente hier wie dort politisch und medial genutzt werden, alle Äußerungen weiter einzuschränken, ggf. dann auch die Äußerer zu kriminalisieren, die als politisch unkorrekt, damit “Rechtz” eingeordnet werden, dies abseits der Justiz auf irgendwelche NGO in Sinne von Pontius Pilatus delegiert. Und für diese “alte”  Freiheit gilt es einzustehen, sonst ist Ende, tatsächlich nicht nur “finis germania”. Und zu dem von Ihnen genannten “Bad Loser”-Image ließe sich ein ganzes Buch als Gegendarstellung verfassen.

S. Marek / 08.01.2021

Hr. Noll, auch Sie dürfen hier Ihre Meinung publizieren, auch wenn man dabei erkennt, daß Sie entweder die Fakten nicht kennen oder diese nicht zu Kenntnis nehmen wollen. warum Ist Ihre Sache, aber in diesem Fall ein riesiger BS. Somit erübrigt sich die Diskussion darüber.  Das Sie die achgut Mitarbeiter in Schutz vor den Kommentatoren nehmen, die sogar versuchen Tatsachen und faktenbasierte Informationen zur Beiträgen dieser Mitarbeiter als etwas schräges zu diffamieren entblößt Sie vollkommen.  Na dann ....

Georg Dobler / 08.01.2021

Zustimmung —- Auch nicht zu vergessen, es gab einige Artikel die Trumps Bilanz eher positiv darstellten und immer wieder die Übersetzung wichtiger Reden von ihm um sich selber ein Bild machen zu können. Die Achse macht es richtig dass sie auch Trump-Kritik veröffentlicht und muss sich daher auch nicht als Einheits-Meinungs-Blase bezeichnen (beschimpfen) lassen. Je häufiger Achgut auf differenzierte Artikel zum selben Thema verweisen kann um so weniger Angriffsfläche hat dieses Forum für seine Gegner.

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