Alexander Mayer, Gastautor / 17.09.2014 / 18:09 / 4 / Seite ausdrucken

Forsa-Chef Manfred Güllner: Der Tiefseeforscher

Alexander Mayer

Meiner Meinung nach…..

...ist doch ein Meinungsforscher einer, der Meinungen erforscht.

Aber nach Meinung von Forsa-Chef Manfred Güllner heute in BILD hängt die „Lebensdauer der AfD“ maßgeblich davon ab, wie die politische Konkurrenz mit der Neugründung umgeht: “Wenn man sie dorthin stellt, wo sie meiner Ansicht nach hingehört, in die rechte Ecke, und sie ächtet, wird sie wieder verschwinden.”

Meiner Ansicht nach ist aber ein Forscher, der mit seiner ganz persönlichen Meinung versucht, via BILD die Meinungen vieler anderer zu beeinflussen, im Hauptberuf alles mögliche: Tiefseeforscher, Höhlenforscher, Sexualforscher, Heimatforscher oder Familienforscher. Aber mit Sicherheit kein Meinungsforscher.

Es sei denn, die „Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH“, eines der laut Wikipedia „führenden Markt- und Meinungsforschungsinstitute Deutschlands“ beschäftigt sich damit, die Meinungen vieler anderer zu manipulieren, um dann zu erforschen, was damit so alles passiert. Dann lautet allerdings die Berufsbezeichnung für Forscher Güllner nicht Demoskop, sondern Demagoge.

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Leserpost

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Max Wedell / 20.09.2014

@Thomas Petersen, Ich sehe 3 Meinungskategorien: 1. Strafrechtlich relevant (etwa Volksverhetzung) 2. Mißliebig 3. Gefallend Im Fall 1 wird, soweit ich weiß, die Polizei tätig, aber eine zusätzliche gesellschaftliche Ächtung kann nicht schaden. Wer aber für den Fall 2 eine Ächtung (eine Verfemung, Ausgrenzung) empfiehlt, wie Güllner und Sie das machen, der ist eindeutig ein ANTIDEMOKRAT. Daß Sie gleichzeitig aber offenbar das Bild einer Person abgeben wollen, der das Wohl der Demokratie ganz besonders am Herzen liegt, ist amüsant. Für Antidemokraten wie Sie also noch einmal der Nachhilfeunterricht: Der mißliebigen Meinung sollte man in einer Demokratie nicht mit Ächtung, sondern mit argumentatorischer Auseinandersetzung begegnen. Zugegeben, Ächtung ist aber natürlich bequemer, da auch dann zu realisieren, wenn für Auseinandersetzung die geistigen Mittel oder die Argumente fehlen. Was die “in der Forschung gewonnenen Erkenntnisse” angeht, die Sie behaupten, so weiß ich nicht, was Sie meinen. Etwa die Erkenntnis, daß es genügend Menschen gibt, die unmündig genug sind, sich durch von oben vorgegebene “Ächtungen” steuern zu lassen? Na, das herauszufinden scheint mir keine wissenschaftliche Heldentat…

Thomas Petersen / 18.09.2014

Ich bin einer besonderen Sympathie zu Herrn Güllner unverdächtig, aber in diesem Fall hat er getan, was das Recht eines jeden Bürgers, ja sogar eines jeden Meinungsforschers ist: Er hat seine persönliche Meinung geäußert und sie als solche gekennzeichnet. Und er hat unabhängig davon eine Prognose gemacht, über deren Richtigkeit man streiten kann, die aber auf seinen in der Forschung gewonnenen Erkenntnissen beruht. Damit ist sie besser abgesichert als 99 Prozent der Zukunftsaussagen, die man sonst in den Medien lesen kann. Wenn das illegitim sein soll, sind Wissenschaft und Demokratie gleichermaßen am Ende.

Dirk Ahlbrecht / 17.09.2014

Das, was Herr Güllner dort fordert, hat ja auch schon bisher ganz hervorragend funktioniert. Die übergroße Mehrheit der Medien sowie der Politik hat die AfD ja schon bisher den Empfehlungen Güllners’ entsprechend behandelt. Sicherlich auch deshalb hat die Partei bei der Europawahl, in Sachsen und in Thüringen dementsprechend abgeschnitten. Man darf gespannt sein wo die AfD in einem Jahr steht, wenn sich die sog. Altparteien Güllners’ überzeugende “Taktik” weiterhin zu eigen machen. Denn eines ist doch klar: Der Wähler steht ganz bestimmt darauf pauschal als Nazi abqualifiziert zu werden, nur weil er der Linie der Parteien im Deutschen Bundestag nicht mehr so recht folgen mag.

Axel Wahlder / 17.09.2014

Mit den Linken im Bundestag koaliert auch keiner. Selbst die Grünen nicht. Warum denn geht dieser Verein nicht runter?!

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