Dirk Maxeiner / 30.12.2017 / 09:53 / 35 / Seite ausdrucken

Flüchtlings-Kosten: Warum die Bürger-Versicherung kommt

Die Berichterstattung hatte gestern abend in den Nachrichten einen geradezu jubelnden Tenor: Mitglieder-Rekord der Krankenkassen! Was weniger deutlich gesagt wurde: Es ist ein Rekord an nicht zahlenden Mitgliedern. Und der kostet „viel Geld" (DIE WELT), wie das so ist, wenn man hemmungslose Einwanderung in die Sozialsysteme zulässt. Auf der Achse wurde das Problem schon vor einem Jahr beschrieben.

Ende 2016 wurde heimlich, still und leise beschlossen, dass die medizinische Versorgung von Flüchtlingen aus den Ersparnissen der gesetzlich Krankenversicherten – der sogenannten Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds – bezahlt werden soll. Das Ganze erfolgte gut getarnt unter dem Deckmantel Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen“.

Zitat daraus: „Den Einnahmen des Gesundheitsfonds werden im Jahr 2017 einmalig 1,5 Milliarden Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds zugeführt. Mit diesen Mitteln werden einerseits Mehrbelastungen der gesetzlichen Krankenversicherung aufgrund der gesundheitlichen Versorgung von Asylberechtigten finanziert. Bei erfolgreicher Integration in den Arbeitsmarkt und der damit perspektivisch zu erwartenden Mehreinnahmen handelt es sich dabei um vorübergehende finanzielle Auswirkungen....“

Der Achse-Beitrag wies schon 2016 darauf hin, dass eine solche Eingliederung in den Arbeitsmarkt schlichtweg nicht zu erwarten ist: „Wunschdenken ist in diesem Zusammenhang ein sehr höfliches Wort. Man muss realistischerweise davon ausgehen, dass große Teile der Zugewanderten noch viele, viele Jahre unterstützungsbedürftig bleiben werden".

Und weiter: „Die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen werden ihre Enteigung aufgrund der klandestinen Vorgehensweise aber wohl erst bemerken, wenn es zu spät ist. Sie haben auch keine lauten Lobbyisten und Interessenvertreter, die für einen medialen Aufschrei sorgen könnten. Ergebnis: Die Schwächsten von denen, 'die schon länger hier leben', zahlen die Zeche".

Ein Teil der neuen Kassenpatienten bezieht Hartz IV, aber auch dann zahlt der Bund (also der Steuerzahler) ihre medizinische Versorgung. Während die gesetzlichen Krankenkassen das Thema vor einem Jahr noch aus Gründen der Political Correctness tiefer hängten, wird jetzt der Ruf nach mehr Steuermitteln laut. DIE WELT schreibt: „Weil die entsprechenden Einnahmen der Kassen sich lediglich auf knapp 5,9 Milliarden Euro summierten, müssen die Beitragszahler rund 8,6 Milliarden Euro zuschießen."

Die Forderungen der Krankenkassen nach mehr Steuermitteln wird durch eine Studie des IGES-Instituts im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums gestützt. Danach deckt die steuerfinanzierte Pauschale für Hartz-IV-Empfänger lediglich rund 40 Prozent der Kosten ab. DIE WELT: „Nach Berechnungen der Forscher beliefen sich 2016 die Leistungsausgaben der GKV für diese Gruppe auf gut 14,5 Milliarden Euro. Weil die Zahl der anerkannten Asylbewerber, die mittlerweile Hartz IV beziehen, stark steigt, wird das Problem für die Krankenkassen also noch zunehmen".

Aus einer Versicherung, in die Menschen in gutem Vertrauen eingezahlt haben, ist ein Selbstbedienungsladen geworden. Das Problem war absehbar und wurde in die Zukunft verschoben, um Angela Merkels Willkommenspolitik nicht in Frage zu stellen. Jetzt lässt es sich nicht mehr verheimlichen.

Und deshalb werden sich CDU/CSU und SPD wohl ganz schnell auf die neue Bürgerversicherung einigen. Die bedeutet schlicht einen Systemwechsel und ist ideal, um Verantwortlichkeiten für das Finanzierungs-Desaster im Gesundheitssystem zu  verschleiern. Man wird Zahlungen und Leistungen von heute und die von morgen nicht mehr direkt vergleichen können. Dank der neuen Bürgerversicherung wird sich nicht mehr nachvollziehen lassen, welcher Bürger an welcher Stelle enteignet wurde.

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Wolfgang Richter / 30.12.2017

Die “Bürgerversicherung” dient nicht nur der Verschleierung der Verursachung des bestehenden Finanzdesasters der Gesetzlichen Krankenversicherung, sondern klammheimlich auch zur Legitimierung des letzten möglichen Raubzuges zur Vereinnahmung des letzten bekannten größeren “öffentlichen” Vermögens (danach ist ohnehin Schluß mit lustig), nämlich der Vergesellschaftung der Milliarden Euronen der Altersrückstellungen der Privaten Krankenversicherungen. Und welche Auswirkungen die Sozialisierung des Gesundheitswesens für dessen Qualität und die Ärzteschaft haben wird, ist im Text auch noch nicht angesprochen. Es steht zu erwarten, daß sich Mediziner sodann noch mehr als heutein sie mit höheren Gehältern bei besseren Arbeitsbedingungen lockenden Staaten auf Wanderschaft begeben. Die Qualifizierten machen sich zunehmend in Scharen weg. Dafür folgen dem Lockruf “unserer” Übermoralisten und Weltenretter die Analphabeten aus den -auch dank ihrer korrupten Führungen, teils mit westlichen Entwicklungshilfegeldern gesponsert- abgehängten Regionen der Welt. Dieses"System” ist nur noch als Irrsinn zu bezeichnen. Und die Mehrheit im Lande votiert bei Wahlen auch noch dafür, das verstehe wer will und kann.

Claudi Krüger / 30.12.2017

Man muß zusätzlich bedenken, daß die meisten Migranten nicht nur nicht in die Kasse einzahlen, sondern darüber hinaus dort hohe Kosten verursachen: Meines Wissens kostet eine TBC-Behandlung rund 200 TE . Oder schauen Sie sich mal in den Wartezimmern der Frauenärzte bzw. auf den Entbindungsstationen um! In der Presse steht dann positiv gewertet: In D werden wieder mehr Kinder geboren! Toll! ....in jeder Innenstadt kann man heute auf 50 Metern rund 20 Kopftücher zählen und davon haben mind. 15 einen dicken Bauch. Mir macht das in jeder Hinsicht Angst!

Matthias Thiermann / 30.12.2017

Das ist auch vollkommen unnötig, weil 87% der Wahlbürger ohnehin zu doof sind das alles zu verstehen.

Dagmar Schröder / 30.12.2017

Ein sehr aufschlussreicher Bericht ?wie werden wir Bürger nur hinters Licht geführt.ich möchte mich hier nicht weiter auslassen.Jetzt wird auch klar ,warum die Einbehaltenen Gelder aus der Direktversicherung einfach einbehalten werden .Dieser Betrug ist so unglaublich und es ist einfach gestohlennes Geld der Bürger das zweckentfremdetet wird .Und sie reden und reden und keiner dieser Politiker handelt.

Heiko Stadler / 30.12.2017

Die Beiträge werden weiter steigen, denn immer mehr zahlende Leistungsträger wandern aus. Sie sehen nicht mehr ein, dass sie über 50% ihres Einkommens an einen Staat abgeben sollen, dessen Politik gegen sie gerichtet ist. Der Kollaps des Sozialsystems in dann nur noch eine Frage der Zeit.

Susanne Carstens / 30.12.2017

Wir haben in diese Versicherung nicht nur jahrzehntelang in gutem Vertrauen eingezahlt. Als “ganz normale ArbeitnehmerInnen” mussten(!) wir jeden Monat unseren Beitrag leisten und wurden so, sozusagen zwangsweise, zu einem Mitglied einer Solidargemeinschaft, die viele Jahre gut funktionierte, jetzt allerdings, wie oben beschrieben, zu einem Selbstbedienungsladen geworden ist. Solidarität sieht meiner Meinung nach anders aus. Im übrigen gehört Angela Merkel, die von uns im Rahmen der Willkommenspolitik gern und immer wieder Solidarität gefordert hat, dieser Solidargemeinschaft aller höchster Wahrscheinlichkeit nicht an. Als Beamtin auf Zeit ist sie nicht in der GKV “zwangsversichert”.

Karin Eschert / 30.12.2017

Als Selbständige und PKV- Beitragszahler muss ich allein für meinen Kassenbeitrag aufkommen. Gehe ich verantwortlich damit um und konsultiere nicht wegen jedem Schnupfen den Arzt oder schlucke nicht leitlinienkonform jedes Medikament , dann belohnt mich bisher die Kasse mit einer ansehnlichen Beitragsrückerstattung. Davon ” kaufe” ich mir dann selbstbestimmt die Behandlung bzw. Mittel, die für meine Gesundheit sinnvoll sind, nicht für meine Krankheit. Das setzt voraus, dass man sich informiert und alles in seiner Kraft stehende tut, um gesund zu bleiben bzw. zu werden. Auch die Private zahlt nicht jede Behandlung.Notfälle wie Unfälle und Verletzungen sind durch die Versicherung abgedeckt und werden durch die inDeutschland vorbildliche Akutmedizin gut behandelt. Die zunehmenden chronischen Erkrankungen lassen sich mit der “Flatrate”- Mentalität in der Schulmedizin nicht adäquat behandeln. Eigenverantwortlichkeit ist gefragt, Patienten müssen wieder selbstbestimmt Verantwortung für sich übernehmen. Das haben viele in diesem Vollkasko-System verlernt, sonst wären z.B.die Notaufnahmen nicht von Patienten belagert, die keine Notfälle sind. Die Kosten dieses Irrsinns tragen alle und der Zugriff auf die Beiträge der PKV verbessert für niemanden etwas, aber der Staat hat wieder die Hand auf noch mehr Geld, das er umverteilen kann. Bösartig gesagt, ich verkneife mir die Arztkonsultation, weil ich schon länger hier lebe und arbeiten muss, um das Finanzamt zu bedienen, während andere ( auch neu dazu gekommene)mit viel Zeit das ganze Programm in Anspruch nehmen- subventioniert von den vielen fleißigen Beitragszahlern. Habe ich mal wirklich was Ernstes, konnte ich mir bisher zeitnah Behandler und Therapie aussuchen, der Behandler bekam sein Geld von mir direkt. Das wird sich mit der Bürgerversicherung wohl ändern, denn welche Behandlung ein Patient nun bezahlt bekommt, das bestimmen nicht die “Leistungserbringer”, sondern die Kassen und die von der Lobby mit ausgearbeiteten Leitlinien, in denen ganz viele Medikamente vorkommen…Und wenn dann das Geld mal nicht reicht,kann man ja rückwirkend Ärzten, Zahnärzten und Physiotherapeuten die Bezüge kürzen, wie es ja öfter vorkommt.Das nennt sich dann Selbstverwaltung. Warten wir noch eine Weile, dann haben wir ein Gesundheitssystem DDR 2.0 mit Mangel- und Mißwirtschaft, hätte nie gedacht, dass ich so was noch mal erlebe…

Heiner Bargel / 30.12.2017

Zum Kommentar Dr. Biermann: Achse-Artikel drucke ich schon länger aus und lege sie zur Wartezimmerlektüre. Meine Beobachtung: Sie werden mehr gelesen als die bunten Postillen vom Lesezirkel! Dieser Artikel kommt garantiert mit in die Auslage!

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