Es wurde noch ein sechster Punkt vergessen. Bei fast allen Dingen, die von der AfD angesprochen werden, besteht Handlungsbedarf. Dieser Handlungsbedarf wurde von den etablierten Parteien durch Gutmenschentum hervorgerufen .
Die AfD ist die einzige Möglichkeit, seinen Protest zu artikulieren! Gegen “Eurorettung”, “Energiewende”, Flüchtlings"krise und den Kuschelkurs mit dem Islam! Und was die AfD im einzelnen meint, ist dabei gar nicht so wichtig! Der unerträgliche politkorrekte Einheitsbrei der etablierten Parteien ist mit nichts anderem zu stoppen als mit einer Stimme für die AfD!
In der Bewertung der AfD kann man, wie der Artikel zeigt, ganz unterschiedlicher Auffassung sein, dabei jedoch in der Analyse gegenwärtiger Fehlentwicklungen vollkommen einer Meinung sein. Also unabhängig von der Frage, ob es geboten erscheint, der AfD Wählerstimmen und Prozente “abzunehmen”, wird immer deutlicher, dass wir momentan von Parteien und Politikern regiert werden, die keine Problemlösungskompetenz, keine Sachkompetenz und nicht einmal Kommunikationskompetenz aufweisen. Warum also sollte man der AfD, einer laut Verfassungsschutz nicht verfassungsfeindlichen Partei, keine Chance geben, es besser zu machen? Währendessen können sich, wie es der Parlamentarismus vorsieht, die verbrauchten Kräfte und Parteien in der Opposition erneuern. Am Ende wäre damit allen gedient!
Sehr treffende Analyse. Ich hätte mir gewünscht, unter Punkt 6 noch die evangelische Kirche von Deutschland zu finden. Bei dem am 01.05.2016 vom Deutschlandfunk als Gottesdienst ausgestrahlten “Radiokirche” handelte es sich um eine propagandistische Veranstaltung, in der die Pfarrerin interviewt in sakralem Ton wurde, eingerahmt von exotischen Gesängen. In dem Interview kam geschätzte zehn mal das Wort “Zentrale Aufnahmestelle” vor. Die Bedford-Strohm-Kirche hat, was unkritische Staatsnähe angeht, wieder einmal sämtliche Bedenken verloren. Sie ahmt damit das Erfolgrezept der “etablierten” Parteien nach - mit den bekannten Folgen.
Sie sind vermutlich kein Fan der AfD. Meine Aussage: Ohne die FPÖ wären die Grenzen immer noch offen. Ich sah mir gerade den internationalen Frühschoppen an. Dabei wurde von allen (vermutlich Links-liberalen?) als “Lösung” eine europäische Republik präsentiert. Die haben den Schuss immer noch nicht gehört. Deshalb ist es nötig, dass Herr Hofer in Österreich gewinnt. Deshalb ist es nötig, dass die AfD zur zweitstärksten Partei in Deutschland wird. Das “Problem” der “rechten” Parteien ist immer noch viel zu klein für die. Erst wenn dieses “Problem” groß genug ist, sind sie gezwungen, gewisse Positionen ernsthaft in Frage zu stellen. Vorher nicht.
Autor Esser tut so, als ob die AfD nur durch die ihr in der *Auseinandersetzung* inkompetent agierenden Gegner groß geworden wäre. Ja, diese Inkompetenz in der AfD-Bekämpfung mag helfen, aber richtig groß geworden ist die AfD durch die Inkompetenz der Etablierten in vielen Bereichen *in der Sache*: (a) Euro - damit fing ja alles an, (b) ignorierte Kriminalität in den östlichen Bundesländern und nicht nur dort, (c) Energiepolitik, (d) Europapolitik und zuletzt (e) Einwanderungs- und Islampolitik. Gleichzeitig hat sich ihr Politikstil zu einer immer größeren Verlagerung der Macht auf die Exekutive entwickelt, bei dem der Bundestag zum Abnickerverein geworden ist und immer mehr Entscheidungen in der von der Exekutive dominierten, wählerfernen Brüsseler Bürokratie getroffen werden—das völlig ohne Zutun der AfD. Diese Abschaffung der “Demokratie in der Praxis” wurde gesellschaftlich durch ein Ausbreiten der politischen Korrktheit begleitet, auch das weit vor der AfD, und mit angeblicher Alternativlosigkeit begründet (ebenfalls vor der AfD; denn daher hat sie ja ihren Namen). Genügend Wähler sind von diesen Entwicklungen *in der Sache* beunruhigt; auch wenn vermutlich sich nicht jeder von allen genannten Punkten betroffen fühlt, so spüren doch genügend, dass etwas nicht richtig läuft. Und, meine feste Überzeugung, auch viele Beobachter, die die AfD nicht unterstützen, sind ihr heimlich (manche auch offen) dankbar, weil dank ihrer endlich Sachen diskutiert werden müssen, die die etablierte Politik lieber in der Verdunklung lassen würde. Nein, dass die etablierte Politik gegenüber der AfD inkompetent agiert, ist nicht ein bedauerlicher Zufall: es ist ein weiteres Symptom der Inkompetenz, die die etablierte Politik (inklusive der sie unterstützenden Medien) in vielen Bereichen zeigt.
Ich möchte noch ergänzen: Jetzt hat auch der mir bisher sympathische Kabarettist Alfons vor zwei Tagen mit seiner Geschichte über ein syrisches Flüchtlingskind ein Plädoyer für die Aufnahme aller Flüchtlinge gehalten, und dabei auf sehr emotionale Weise an das Mitgefühl der Gutmenschen appelliert. Er hat sich damit genau in die Denkweise der mediale Mainstream-Presse eingefügt und bei mir sein Ansehen verloren. Denn so unkritisch, ohne Berücksichtigung der Folgen einer u kontrollierten Zuwanderung, sehen das viele Zuschauer nicht (mehr).
Hervorragend, Herr Esser. Das Schlimme an solchen treffenden Analysen wie der Ihren ist nur, dass sie vermutlich überwiegend von Leuten gelesen werden, die ohnehin derselben Meinung sind. Die anderen sind fakten- und beratungsresistent. Sie sind einfach bei den Guten und haben es nicht nötig, mit “Pack” zu diskutieren. Außerdem haben viele in unserer Talkshow-“Kultur” und unter der Knute der political correctness ohnehin verlernt, Argumente anstelle von Schlagworten einzubringen. “Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht” - vom Tag gar nicht zu reden.
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