die Überschrift ist zweifelsohne Galgenhumor, aber ich vermute, dass das vom muslimischen Bevölkerungsteil nicht so verstanden wird. Da wird man das mit Neid lesen, denn Juden können in Länder auswandern, in denen es nicht nur ihnen, sondern allen besser geht, weil dort noch nicht so viele Rechtgläubige leben. Das dürfen Muslime ja nicht wollen, denn Ziel der hijrah ist es ja, dass alle Menschen sich allah unterwerfen (islam). Die hijrah ist übrigens einer von zwei sicheren Wegen ins islamische Paradies. Der andere ist, für allah zu sterben.
Man muss sich allerdings fragen, ob in einem Land, in dem derzeit erschreckend viele inklusive der politischen Repräsentanten der erneuten Verbreitung von Judenhass wort- und tatenlos zusehen, der reale Prozentsatz von Antisemitismus nicht erheblich über 16 liegen dürfte.
“Die Fluchtmöglichkeit… schaffen ganz andere Sicherheitsperspektiven”. Mit Verlaub, das kann ich nur als blanken Zynismus bezeichnen. Der Begriff “Schande für Deutschland ” wird von führenden Politikern als Kampfbegriff gegen eine demokratische Partei gebraucht. Nein, Augen auf, meine Damen und Herren, eine wirkliche Schande für unser Land ist, dass wir in Massen Migranten importieren, die den jüdischen Mitbürgern nach dem Leben trachten.
Heinsohns Grundthese zum Konkurrieren um Eliten als entscheidenden Ressourcenkonflikt der Zukunft greift m E zu kurz; ein Mangel an Eliten herrscht nirgends, sehr wohl aber ein solcher an Fachkräften. Hier scheint mir das in diesem Forum so gern gescholtene Deutschland nicht so schlecht aufgestellt. Zweitens gibt Heinsohn zwar richtig an, dass die Anzahl der Mitglieder jüdischer Gemeinden seit 2005 rückläufig ist, unterschlägt aber, dass die Zahl der Menschen jüdischer Abstammung ohne Gemeindezugehörigkeit fast ebenso hoch ist. Ohne das Problem als solches in Abrede stellen zu wollen, halte ich den Konnex zur Flüchtlingskrise bei Betrachtung einer Verminderung ersterer Zahl um 0,7 % 2014/15 für unzulässig.
Die Frage ist natürlich auch, wie viele sonstige Opfer anderer Religionsgemeinschaften oder Ethnien, die von den Migranten nebenbei auch gehasst werden, sich diesem Exodus anschließen. Vielleicht sind da erstaunlich hippe und flexible Geister mit hoher Risikobereitschaft dabei, die Herr Schremp so dringend sucht. Unter den in den Jahren 2015 und 2016 gekommenen hat er ja wohl nicht so viele gefunden.
“...hätte Berlins Führung gegen die…” im vorletzten Absatz des Artikels, was da so anklingt. Ob das alles in Deutschland so einfach passiert, wer weiß? Aber schon seit langem gibt es eine Proarabische Cooperation (PAEAC), einen Euroarabischen Dialog (EAD) und die (OIC) Organisation für islamische Kooperation, deren Anliegen der kulturelle Austausch und dergleichen ist. Einige dieser und ähnlichen Institutionen gibt es seit 1967 und wurden der EU quasi in die Wiege gelegt, sehr ambitioniert.
“Dennoch ist für die betroffenen Juden die Lage heute weniger bedrohlich als nach 1933. Nicht nur die Existenz Israels, sondern auch die Fluchtmöglichkeiten in die knapp 28 Millionen Quadratkilometer der angelsächsischen Länder schaffen ganz andere Sicherheitsperspektiven. Dazu kommt der “war for foreign talent“, in dem weltweit und ununterbrochen um Qualifizierte geworben wird, unter denen Juden gut vertreten sind.” Auch wenn es so ist, trotzdem ist der Vergleich zynisch. Die Menschen werde ja nicht freiwillig weggehen, damals nicht und heute nicht. Mein Stiefgroßvater hat den “Fehler” gegangen, Hitler als “Episode” zu betrachten und wollte Deutschland nicht verlassen. Es hat ihm das Leben gekostet, denn als er gehen wollte (mußte !!) war es zu spät. “Wer gering qualifizierte Judenhasser holt, darf nicht erstaunt sein, dass deren Opfer andernorts gerne genommen werden. ” Ca. 140 000 gut qualifizierte Menschen sollen Deutschland jährlich verlassen (habe ich in einem Wirtschaftsteil, ich weiß nicht mehr wo, gelesen), wenn dem wirklich so ist, dann Prost Mahlzeit und es sind nicht nur jüdische Menschen. So eine Abwanderung kann kein Land auf Dauer verkraften, zumal diejenigen, die hier schon länger leben im Ausland bekannt sind für ihre gute qualitative Arbeit, ihren Fleiß und ihre Disziplin.
In Frankreich hat die Abwanderung hochqualifizierter Juden schon längst begonnen. Viele haben die elitärsten französischen Schulen durchlaufen und sollten dem Land eigentlich etwas von ihrem auf Staatskosten erworbenen Wissen zurückgeben. Aber niemand kann es Ihnen verdenken, dass sie u.a nach Israel auswandern, wenn in Frankreich vor jüdischen Schulen und vor jüdischen Geschäften nicht nur Erwachsene, sondern vorsätzlich jüdische Kinder von muslimischen Judenhassern abgeknallt werden. An den Eliteschulen trifft man die muslimische Bevölkerungsgruppe übrigens nur in homöopathischen Dosen an - verglichen mit ihrer sonstigen Präsenz im französischen Alltagsleben. Mit dem jüdischen Bevölkerungsanteil verhält es sich hingegen umgekehrt proportional. Ein Umstand, der gerne von den Sozialisten darauf zurückgeführt wird, dass die Chancen so ungerecht verteilt seien. Vermutlich ist es aber eine Fee, die einfach nur aus Bosheit an der Wiege die Intelligenz so ungerecht verteilt.
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