Der wichtigste Fusionsreaktor der Region, die Sonne, funktioniert ganz ausgezeichnet. Ich kann gar nicht sagen wie viel Terawatt Wärme gerade geliefert werden. Ich kann aber sagen das elekticity maps gerade anzeigt das früher an Deutschland gelieferte und gespeicherte Energie in Form von Biomasse gerade 38,8 Gigawatt Strom abliefert. Also allein nur die Braunkohlekraftwerke! 70% der installierten Leistung! - Ich denke man sollte ihr mal wieder einen schönen Gottesdienst widmen und eine Gedenkminute für jedes gesprengte Kohlekraftwerk einlegen.
Hmmm, seltsamer Artikel und viel Nonsense ... ja, derzeit gibt es viele Startups und andere die sich hier versuchen, klar ist auch das die meisten scheitern werden. Das ändert jedoch nix daran das es 2 Funktionsprinzipien gibt die man mittlerweile gut im Griff hat und die WEIT über Machbarkeitsstudien hinaus gehen. ITER (Ein Tokamak) in Frankreich, der definitiv mehr Energie liefern kann als man reinstecken muss. Der dient dazu damit wir lernen ein Fusions-Großkraftwerk zu bauen und zu betreiben. Daher “kann”, das er ein Energieüberschuss produziert ist nur einer von vielen Aspekten die hier verprobt werden. Zudem noch den Stellarator, der bei uns als Forschungsreaktor läuft um das Plasmaverhalten bei dessen seltsam geformten Magnetfeldern zu studieren. Mit beiden, Tokamak und Stellarator lässt sich Energie gewinnen, wenn man die Reaktoren groß genug baut. Das lässt sich ausrechnen. Mittlerweile sind einfach viele technische und physikalische Hürden aus dem Weg geräumt worden bei diesen beiden Reaktortypen. Ändert natürlich nix daran das man hier nach wie vor noch zwei oder drei Jahrzehnte davon entfernt ist eine Blaupause für den Reaktorbau zu haben mit dem sich das dann kommerziell umsetzten lässt.
Das Ganze wird meines Erachtens so gut funktionieren wie ein bayerisches Flug-Taxi. Also ganz kurz mal als Prototyp; und dann wieder in der Versenkung verschwinden. Dabei kann man sagen, dass die “Plasmalebenszeit” im Wendelstein 7x bisher ähnlich lang ist wie die Flugzeit eines Flug-Taxis…
Ein Beispiel zu Forschung und Entwicklung in Deutschland, und wie Erfindungen/Patente von (nicht-)interessierten Gruppen aufgekauft werden, und in der Schublade verschwinden. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelte ein Schwager aus meiner Familie, der an der Uni mit Korngrößenanalyse befasst war, ein Verfahren zur Trennung industrieller Materialien nach deren Korngröße. Bisher waren dazu Siebe verwendet worden, was aber u.a. zu Verschmutzung durch Siebabrieb führte. Die neue Methode verwendete eine Suspension der zu trennenden Materialien, die in einem genau berechneten Behältnis rotierte, wodurch sich die verschiedenen Korngrößen in verschiedener Höhe abnehmen ließen. Das eigentliche Geheimnis war aber der Emulgator, der die Teilchen in der Schwebe hielt. Nachdem das Institut der Uni die Forschung als erfolglos aufgegeben hatte, arbeitete er privat weiter an der Lösung, und entwickelte das Verfahren erfolgreich zur Marktreife. Er ließ sich das Verfahren patentieren und trennte in der Folgezeit aus Russland eingeführten Diamantstaub für industrielle Zwecke. Irgendjemand schien das aber nicht zu gefallen, denn plötzlich stellten die Lieferanten keine Rohstoffe mehr zur Verfügung. Damit war das Geschäftsmodell am Boden, und irgendwann erhielt er ein Angebot, sein Patent zu verkaufen. Wer genau dahinter steckte, vielleicht die Siebindustrie oder andere Interessen, blieb ungeklärt, und das Verfahren verschwand in irgendeiner Schublade. Mit vielen anderen “Erfindungen”, die irgendwelche vorhandenen Geschäftsmodelle gefährden könnten, dürfte es ähnlich ablaufen. Stattdessen haben wir dann solche wunderbaren Formate wie “Höhle der Löwen” mit Maschmeyer und Konsorten, wo dubiose Gestalten vermeintliche Erfindungen präsentieren, die dann kurz darauf auf den Wühltischen der Billigläden verramscht werden. Brot und Spiele….
Hier spricht der Laie (-: Eigentlich müsste man ja nur klitzekleine Wasserstoffbomben zünden, da hat man ja die Fusion. Klappt ja bei Verbrennern auch, da sind es schliesslich auch nur Miniexplosionen in einem Zylinder.
Anscheinend haben einige hier den Realitätsbezug dazu verloren, was “Forschung” bedeutet. Verständlich. Denn wir leben etwa seit Mitte des 19.ten Jahrhunderts in einer Zeit der Wissensexplosion, wo die Menge an Erfolgen und Durchbrüchen anscheinend nur durch die Anzahl der Labore beschränkt zu sein scheint. Aber in der Geschichte der Menschheit ist das eher die Ausnahme und Forschung und Fortschritt sind mühsam erarbeitet worden. Mit Windrädern allein hat die Menschheit keine Zukunft. Wir brauchen eine stabile, skalierbare Energiequelle. Und das wird Fusion sein. Und das erste Land mit dieser Energiequelle wird zur Supermacht. Nun: das wird nicht Deutschland sein, das wissen wir. Unsere Politiker wollen zurück ins Mittelalter.
Sehr interessant. Die Clickbait-Kanäle mit der Meldung auf Youtube habe ich einstweilen ignoriert und einfach gewartet, bis sich ein Fachmann meldet. Beim Castle-Bravo 15-Megatonnen-Oopsie wurden natürlich Tritium-Kerne verschmolzen. Lithium oder Deuterium zu fusionieren vermag der Mensch nicht. Lithium war aber das Ausgangselement.
Um sich argumentativ dem Thema nähern zu können, sollte man sich erst einmal mit den “Basics” vertraut machen, wie den Aspekten der Reaktorfusion mittels magnetischen Einschlusses, dem vermeintlichen Urprinzip, „unsere Sonne als Fusions-Vorbild“ und beispielsweise der Technik einer Wasserstoffbombe. Seit den 1960er Jahren gilt »Kernfusion ist immer 30 Jahre entfernt« (nuclear fusion is always 30 years away). Bedeutet, die theoretische Modellphysik* liefert(e) keine nennenswerten Impulse für praktische Anwendungen. Und mit jeder vermeintlichen technischen Weiterentwicklung wurden neue technische Probleme ans Tageslicht befördert. Ausführungen dazu sprengen den Rahmen eines Kommentarfeldes bei Weitem. Exemplarisch Daniel Jasbby ein Physiker, der 25 Jahre lang an Kernfusionsexperimenten im Princeton Plasma Physics Lab in New Jersey gearbeitet hat und in den Bereichen Plasmaphysik und Neutronenproduktion im Zusammenhang mit der Forschung und Entwicklung im Bereich der Fusionsenergie arbeitete, erörtert die wesentlichen Probleme exemplarisch in den folgend aufgeführten Artikeln, die zur Orientierung auch weitere lesenswerte Quellen beinhalten. »ITER is a showcase … for the drawbacks of fusion energy« [2018] und »Voodoo Fusion Energy« [2019] googeln. Am Rande bemerkt: Wie zu vielen fundamentalen Fragen, ob Theoretische oder Experimental-Physik, melden sich die professionellen erfahrenen Kritiker erst “richtig” zu Wort, wenn ihre wissenschaftliche Karriere nicht mehr gefährdet ist. Um Wissenschaft und Technik selbst nachvollziehen zu können respektive verstehen zu können, bedarf es mehr als rezitieren zu können. Und Englisch lesen zu können, ist, als interessierter Artikel- und Kommentarleser, ein Muß. Wen es interessiert, ich selbst beschäftige mich seit mehr als 10 Jahren mit den Standardmodellen der Theoretischen Physik. Bei Interesse den Suchbegriff: »Dirk Freyling Standardmodell« googeln…
“Die Bombe mit den Code Namen „Castle Bravo“ setzte statt der erwarteten sechs Megatonnen eine Energie von 15 Megatonnen frei. Es muss ein apokalyptisches Ereignis gewesen sein, und es muss den verantwortlichen Forschern und Militärs einen moralischen Schock von einigen Megatonnen versetzt haben. Jedenfalls blieb Castle Bravo die stärkste Bombe, welche die USA jemals gezündet haben.” - Video auf Youtube zu Castle Bravo mit vielen Perspektiven und Filmsequenzen vom Fallout: 2021 Castle Bravo Nuclear explosion & late cloud (fallout) footage
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