Vera Lengsfeld / 22.11.2018 / 17:00 / 27 / Seite ausdrucken

Fiktion, Realität, Ignoranz – ein Fernsehabend

Gestern Abend startete in der ARD sas Abendprogramm mit dem erstaunlichen Film „Die Saat des Terrors“, der durch die Dokumentation „Spur des Terrors“ von Daniel Harrich anschließend ergänzt wurde.

Es ging in dem Film darum, dass die westlichen Geheimdienste in der Terrorabwehr mit Staaten, vor allem Pakistan, zusammenarbeiten, die selbst Terror verüben. Sehr eindrücklich wurden die Hintergründe des schrecklichen Attentats von Mumbai mit hunderten Toten gezeigt. Die zentrale Figur dabei war ein Amerikaner mit pakistanischen Wurzeln, der wegen krimineller Delikte mehrmals im Gefängnis saß, dem es durch Verrat seiner Komplizen immer wieder gelang, mit dem amerikanischen Staat Deals abzuschließen.

Er wurde CIA-Agent und bereitete im Auftrag des pakistanischen Geheimdienstes das Attentat in Mumbai, später die Anschläge in Kopenhagen und Paris vor. Es gab, bevor er endgültig festgenommen wurde, zahlreiche Hinweise auf seine Aktivitäten und besonders auf den bevorstehenden Anschlag in Mumbai. Diesen Hinweisen wurde nicht nachgegangen, sie wurden sogar unterdrückt, weil gegen einen CIA-Agenten nicht ermittelt werden darf.

In der eindrucksvollen Schlussszene des Spielfilms hielt die Hauptdarstellerin Jana, Agentin des BND, hervorragend gespielt von Christine Paul, eine eindrückliche Rede vor dem Geheimdienstgremium des Bundestages. Die westlichen Staaten hätten geglaubt, ihr Gesellschaftsmodell exportieren zu können. Stattdessen haben sie den Terror importiert. Es ist ein Terror, der zum Teil von Agenten westlicher Geheimdienste verübt wird.

An der Hamburger Führungsakademie ausgebildet

In der anschließenden Dokumentation wurde deutlich, dass der Film zwar fiktiv, aber beklemmend nah an der Realität war. Es wurden mehrere ehemalige Geheimdienstchefs und Mitarbeiter interviewt, die bestätigten, dass es in ihrer Welt normal wäre, dass ein Agent für mehrere Dienste tätig ist. Man müsste da, sagte ein Ehemaliger ganz offen, seine moralischen Maßstäbe hintanstellen.

Der während des Mumbai-Anschlags amtierende pakistanische Geheimdienstchef wurde übrigens in Deutschland an der Hamburger Führungsakademie ausgebildet, wie über hundert weitere Agenten aus den muslimischen Ländern.

Halten wir fest: Es ist so bekannt, dass von unserem angeblichen Verbündeten im Antiterrorkampf Pakistan staatlich organisierte Terroranschläge ausgehen, die sich zunehmend gegen Europa richten. So bekannt, dass man einen Spielfilm daraus machen konnte, der in furchterregender Weise realitätsnah ist. Trotzdem gibt es keine sichtbaren politischen Konsequenzen. Im Gegenteil. Es wird weiter Kurs gehalten, auch in Anbetracht der tausenden Pakistanis, die aktuell in Bosnien an der kroatischen Grenze Stellung bezogen haben.

Diese Männer sind die Söhne und Brüder derjenigen, die Pakistan auf den Straßen Bürgerkrieg androhen, wenn die Christin Asia Bibi, die angeblich Blasphemie begangen haben soll, nicht hingerichtet wird. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass diese jungen Männer spätestens nach Unterzeichnung des Migrationspaktes in Deutschland Einlass begehren werden. Schließlich steht der Balkan-Winter vor der Tür, da sind die Zelte, in denen sie kampieren, keine geeignete Unterkunft.

Und nun zu den Tagesthemen

Der erste Beitrag der anschließenden Tagesthemen berichtete von der Generaldebatte, die im Bundestag geführt worden war. Schon in der Anmoderation behauptete Ingo Zamperoni, Merkel hätte wie „befreit“ von der Bürde des Amtes gewirkt. Ihr Auftritt hätte „gelöster, klarer, ja leidenschaftlicher“ gewirkt. Dem setzte Thomas Baumann vom MDR im Kommentar noch eins drauf: Merkel hätte ihr Credo „in wünschenswerter Einfachheit klar gemacht“. Baumann bedauerte nur, dass sie „mit diesem Satz erst jetzt kommt“.

Wie lautete dieser Satz? „…in dieser Welt des 21. Jahrhunderts“ müsse man davon ausgehen, „dass jeder eine Chance für seine Entwicklung bekommt…“ Wir müssten „nicht zuerst an uns selbst denken, sondern verstehen, dass deutsche Interessen heißt, immer auch an die anderen mitzudenken“. Dabei hat deutscher Größenwahn immer wieder in die Katastrophe geführt. Leider gehört auch der frisch gewählte Fraktionsvorsitzende Brinkhaus zu den Größenwahnsinnigen. Er sagte in seiner Rede mit viel Emphase, die Politiker hätten keineswegs nur Verantwortung für Deutschland, sondern: „Wir haben Verantwortung für alle, die wir, soweit es uns möglich ist, auch übernehmen werden“. Beide verloren kein Wort über die lebensgefährlich bedrohte Asia Bibi. So weit geht ihr Verantwortungsgefühl offensichtlich nicht.

Von den Altparteien in der Opposition, auch das hat die Debatte gezeigt, ist nichts zu erwarten. FDP-Chef Lindner sekundierte Merkel. In Bezug auf den Migrationspakt meinte er: „Es ist besser, diesen Pakt zu haben, als ihn nicht zu haben.“

Zurück zu Kommentator Baumann. Merkel stünde, so jubelte er, wie kaum ein anderer Politiker für Multikulturalismus. Dann bekam Jens Spahn einen Seitenhieb: Er würde die Debatte um den Migrationspakt instrumentalisieren, um sich in der Parteivorsitzenden-Frage nach vorn zu bringen. Spahn solle sagen, ob er für oder gegen den Pakt sei, „als so zu tun, als ob alle Deutschen mit entscheiden könnten“. Da ist sie wieder, die Verachtung für das Volk.

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Marc Blenk / 22.11.2018

Liebe Frau Lengsfeld, diese Verachtung für das Volk bildet das grüne Band der Sympathie zwischen den Globalisierern und den Internationalsozialisten. Gemeinsam schauen sie auf uns herab.

Rainer Küper / 22.11.2018

Was unterscheidet 2018 von 1928? Nicht mehr sehr viel. Gesinnungswillkür damals und heute wieder.

Helmut Driesel / 22.11.2018

Sehen Sie es mal positiv, sehr geehrte Frau Lengsfeld. Je eher alle Erfahrungen mit ungezügelter Einwanderung gemacht sind, um so früher kann wieder Vernunft einkehren. Das gilt für alle Beteiligten. Und ganz speziell die Afghanen tun, wenn sie hierher kommen, nichts anderes, als die Deutschen am Hindukusch tun. Mit den Mitteln und Eigenheiten eben, die sie haben. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Wenn man das jetzt verschleppt wie eine unterschätzte Infektion, dann kommt die nötige Erleuchtung eben später, vielleicht erst in 10 Jahren. Das wäre auch nicht so dramatisch, aber in 10 Jahren haben natürlich die Alten viel weniger dazu zu sagen und zu bestimmen als die, die heute unter 50 sind. Ich persönlich verlasse mich da auf zweierlei: Erstens mal ist das Expertenwissen darüber, wie man erforderlichenfalls 10 Millionen Menschen oder auch mehr hinter Zaun und Stacheldraht bringt, noch nicht ganz verschüttet. Und zweitens glaube ich an das darwinistische Prinzip der Auslese auch unter Hightec-Bedingungen. Es werden die Maschinen und Computer sein, die genau die Leute bevorteilen, mit denen sie existieren können. Meine Güte, ob die dann noch Deutsche genannt werden wollen oder nicht, das muss uns doch jetzt nicht aufregen - its alright!

Klaus Reichert / 22.11.2018

Guter Kommentar von Jasper von Altenbockum heute in der FAZ auf Seite 1: “Ein Satz wie Blei”. Er hat die moralische Selbsterhöhung und Selbstüberschätzung Merkels erfasst. Wer stoppt sie?

Frank Stricker / 22.11.2018

Bei den deutschen Sicherheitsbehörden ist alles möglich . Ich erinnere nur an die Einlage von Hape Kerkeling als fingierter Polizeipräsident von Nicaragua bei einem Besuch des Kölner Polizeipräsidiums.  Ca. 100 uniformierte Beamte haben den Fake nicht mitbekommen und am Schluß sogar noch mit Hape Kerkeling die Nationalhymne von Nicaragua mitgesungen !

Heinicke H.-J. / 22.11.2018

Und Formulierungen wie „Eliminate all forms of discrimination and promote evidence-based public discourse to shape perceptions of migration”, also die Idee, dass die Regierung die veröffentlichte Meinung über Immigration beeinflusst, so etwas geht in den USA gar nicht. Da ist die Meinungsfreiheit, das First Amendment in der Verfassung vorrangig.

Thomas Weidner / 22.11.2018

“Die Spur des Terrors” ist schon aus der Mediathek verschwunden…

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