Gastautor / 27.08.2019 / 06:00 / Foto: Isac Nóbrega/PR / 47 / Seite ausdrucken

Feuer in Brasilien: Bolsonaro und die Brandschreiber

Von Markus Kassel.

Am Amazonas, der grünen Lunge der Welt, brennt an vielen Stellen der Regenwald. Schlimm! Die Medien berichten darüber. Gut! Aber warum berichten die Medien so, wie sie berichten? Weil sie auf die Naturzerstörung aufmerksam machen wollen? Nein.

Denn dann müssten sie nicht fast ausschließlich über die Feuer in Brasilien, sondern über die Waldbrände in allen betroffenen südamerikanischen Ländern gleichermaßen berichten. Dann müssten sie insbesondere ebenso über die ähnlich intensiven Brände in Bolivien, dem Land des linksautoritären Machthabers Evo Morales informieren. Dann hätte es auch in den Vorjahren Artikel über die immer wiederkehrenden und ähnlich schlimmen Brände in der südamerikanischen Trockenzeit von Juli bis Oktober gegeben. Dann wären auch Berichte über die zahlreicheren alljährlichen Feuersbrünste in Afrika, Mittelamerika und Südostasien zu erwarten gewesen. 

Die gesamte Berichterstattung der größten europäischen Medien zeigt eins ganz deutlich: Es geht nicht um die alljährlichen Waldbrände, sondern einzig und allein darum, den neuen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro zu diffamieren und als „Regenwald-Zerstörer“ beziehungsweise „Klimasünder“ darzustellen. Jair Bolsonaro betreibt nämlich nicht die Politik, die sich die zumeist linken Journalisten wünschen – ähnlich wie Donald Trump

Wichtige Infos an versteckter Stelle

Linke oder kommunistische Politiker werden von linken Journalisten äußerst selten kritisiert. Bis zum vergangenen Wochenende gab es lediglich in einer Handvoll Artikel des freien Lateinamerika-Korrespondenten Tobias Käufer – und dort auch nur in versteckten Passagen und Schlussabsätzen – Reste von objektivem Journalismus mit wichtigen Informationen zur Beurteilung der politischen Verantwortlichkeiten:

„Die Welt“, 19.08.2019:
 
Bolsonaro hat die heute international so scharf kritisierte Ausrichtung der brasilianischen Wirtschaftspolitik nicht erfunden. Die Grundlagen dafür legte der sozialistische Vorgänger Lula da Silva, der von 2003 bis 2011 amtierte. Unter keiner anderen Präsidentschaft wurden im laufenden Jahrhundert so gigantische Flächen Regenwald abgeholzt wie unter Lula: 2004 waren es 27.000 Quadratkilometer.

„Stuttgarter Nachrichten“, 22.08.2019:

Auch im Nachbarland Bolivien brennt es lichterloh. Präsident Evo Morales hatte erst vor wenigen Wochen per Dekret grünes Licht für Abholzungen in zwei Amazonas-Provinzen gegeben. Profitieren sollen davon Viehzüchter, die Fleisch nach China exportieren wollen. Die Tagezeitung 'El Deber' berichtet, Bolivien habe in fünf Tagen soviel Wald verloren wie im ganzen Jahr zuvor. Umweltschützer hatten den Kurs von Morales in den vergangenen Monaten scharf kritisiert, doch sie finden in der vor allem auf Brasilien konzentrierten internationalen Berichterstattung kaum Gehör.

Typisch für den größten Teil der Medien ist die Berichterstattung der ARD-„Tagesthemen“: Am 24. August erweckte die Redaktion den Eindruck, als würde es nur in Brasilien brennen und als wäre Bolsonaro der einzig Schuldige.

Von den Medienmachern wird zudem suggeriert, dass Südamerika kurz vor dem Weltuntergang stehe und die diesjährigen Brände – im ersten Amtsjahr von Bolsonaro – außergewöhnlich und einzigartig seien. Das ist falsch.

Vertrauen in Medien schwindet weiter

In mehreren Jahren, zum Beispiel 2005 und 2010 waren die Brände zahlreicher und intensiver. Noch 2016 waren sie im Monat August ähnlich zahlreich wie 2019. In fast allen Medien wird aber nur mit dem relativ "harmlosen" Vorjahr 2018 verglichen. Wie sich die Lage im Amazonas-Gebiet derzeit tatsächlich darstellt, zeigt die hervorgehobene kurze grüne Linie auf diesem Schaubild mit den "Brandlinien" vieler Vergleichsjahre im Hintergrund (Hier finden Sie das Schaubild ohne Hervorhebung).

Auf der NASA-Internetseite kann man sich außerdem Satellitenbilder aller Brände weltweit zwischen 2000-2019 im Schnelldurchlauf anzeigen lassen. Es ist leicht zu erkennen, wie normal die alljährlichen Feuer in Südamerika (meist natürlichen Ursprungs) sind und wie unbedeutend sie beispielsweise neben den immer wiederkehrenden Großbränden in Afrika wirken. Hier finden Sie das ständig aktualisierte Satellitenfoto der NASA über die derzeitigen Brände auf der Welt.

Die momentane Berichterstattung über die Brände in Südamerika ist ein gutes Beispiel für tendenziösen Sensationsjournalismus. Ein Großteil der europäischen Medien und Nachrichtenagenturen will anscheinend Panik machen und Ängste schüren, um so den Ruf unliebsamer Politiker zu ruinieren, hohe Klickzahlen im Internet zu generieren und Umsätze zu steigern. Auf eigene Recherchen verzichtet man gerne, wenn dabei Tatsachen ans Licht kommen könnten, die dem eigenen Weltbild widersprechen. Leider schwindet damit das Vertrauen in die Medien weiter.  

Foto: Isac Nóbrega/PR Flickr CC BY 2.0 via Wikimedia Commons

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Dr. Joachim Lucas / 27.08.2019

Wir wissen es doch Dank des täglichen Medienbombardements: Wer Fleisch isst ist schuld: am Klimawandel, an den Waldbränden, an der Armut in Afrika, am Plastik im Meer, am “Rechtsextremismus”, am Wohnungsmangel, am Wassermangel, am Bildungsnotstand - fehlt noch was? Wer Auto fährt ist schuld: am Klimawandel, an den Waldbränden, an der Armut in Afrika, am Plastik im Meer, am “Rechtsextremismus”, am Wohnungsmangel, am Bildungsnotstand. Wer Schiffsreisen unternimmt ist schuld: am Klimawandel, an den Waldbränden….usw. Gähn!

Anders Dairie / 27.08.2019

ROTE hoffen im Stillen immer (noch),  dass sich das Soz. Gesellschaftsmodell irgendwann durchsetzt.  Hierbei wird mit sozialer Gleichheit und Gerechigkeit als Lockmittel geworben.  Dabei ist der sowj. Sozialismus an seiner wirtsch. Impotenz gescheitert. Es gibt sie nicht, die “Sozialistische Ökonomie”.  Es gibt nur die eine Naturwissenschaft. Wenn Staatsmänner/-frauen selbstherrlich gegen eiserne Regeln verstoßen, zum Besp. die Korruption hart zu bekämpfen, kommt der Clash automatisch.  Die Zeit unter BRESCHNJEW war durch das Wuchern von Korruption gekennzeichnet.  Darüber ist Lula DA SILVA in Brasil auch gestolpert.  Zudem kamen stets noch Investitionsschwäche,  geringe Exporte, geringe Deviseneinnahmen, Finanzschwäche, Arbeitslosigkeit ... und daraus noch mehr Korruption. Sie bedienen sich wie die Irren.  Unter solchen Umständen musste BOLSONARO die Wahl gewinnen.  Er versprach nur Ordnung und Sicherheit, so einfach geht das. Nun geht es Roten darum, die Ursachen der Niederlage in Brasil zu verdecken, wie das auch bei MADURO und Konsorten versucht wird. Doch die Welt ist klein !

Helge-Rainer Decke / 27.08.2019

Nach diesem Beitrag sollte der Papst statt des schnöden Lateins, künftig die Messe in portugiesischer Sprache lesen und Bolsonaro heilig sprechen. Warum aber die „Linken“ im Focus stehen, obwohl Macron von Bolsonaro gemaßregelt wurde, das ist ein „weites Feld“ (Fontane). Auch stellt sich die Frage, was denn „Links“ sei? Gehören Blätter wie die Welt, der Tagesspiegel, die Morgenpost, die FAZ, gar die ZEIT, auch dazu, nur weil diese kritische Kommentare über Bolsonaro abfassten? By the way, heftige Unwetter mit Hagel haben in der Region um Spaniens Hauptstadt Madrid Überschwemmungen und zentimeterhohe Eisdecken verursacht. Auf Videos der Zeitung „El Mundo“ (etwa auch ein linkes Blatt) und anderer Medien war zu sehen, wie die Wassermassen am Montagabend sogar Fahrzeuge mitrissen. Besonders betroffen war die Ortschaft Arganda del Rey im Südosten Madrids. Dort fiel so viel Hagel, dass Straßen mit einer dicken Eisschicht bedeckt waren. Naja, wenn erst die „bösen Linken“ endlich darüber schwiegen und die Böseste der Bösen, Greta Thunberg“, keinen Zopf mehr flechten kann, dann wird der TÜV dem Planeten Erde die Blaue Plakette ankleben.

U. Langer / 27.08.2019

Um den Artikel an zwei Stellen zu korrigieren: In Brasilien brennt nicht der tropische Regenwald am Amazonas, wie die Satellitenbilder der NASA eindeutig zeigen, sondern Savanne im Süden Brasiliens sowie Flächen, die sowieso schon landwirtschaftlich genutzt werden. Belogen werden wir bei diesem Thema nicht nur von den gleichgeschalteten Medien sondern auch von Politikern wie Frau Merkel und Herr Macron - kein Wunder, dass der brasilianische Präsident angesäuert ist und dagegen"schießt”.

Konrad Goecke / 27.08.2019

Mythos Nr 1: Der tropische Regenwald des Amazonas sei eine „grüne Lunge“. Mythos Nr. 2: Der tropische Regenwald des Amazonas sei entscheidend für das Weltklima. Hinter diesen Mythen steht die Vorstellung, dass tropische Regenwälder wie der des Amazonas als Folge der Photosynthese gigantische CO2-Vernichter seien. Ja, sie sind CO2-Verbraucher. Doch, was vollkommen missachtet wird, sie sind auch gigantische CO2-Produzenten dadurch, dass alles, was mal gewachsen ist, stirbt und verrottet. Das Verrotten ist ein Sauerstoff benötigender Prozess, bei dem CO2 entsteht. Die CO2-Bilanz der tropischen Regenwälder dürfte im günstigsten Fall ausgeglichen sein, d. h. CO2-Verbrauch (durch Photosynthese) und CO2-Produktion durch Fäulnisprozesse halten sich die Waage. Es spricht einiges dafür, dass die Bilanz sich nicht die Waage hält, sondern tropische Regenwälder eine positive CO2-Bilanz aufweisen, d.h. mehr CO2 erzeugen als sie verbrauchen (das gilt nicht für boreale Wälder). Umgekehrt verhält es sich mit dem Sauerstoff. Der Mythos „tropische Regenwälder = grüne Lungen“ sollte möglichst schnell aufgegeben werden und schon gar nicht für neo-imperiale Machtspiele der Politiker (G7-Gipfel in Biarritz) missbraucht werden. Wenn man schon in diesem Zusammenhang von „grüner Lunge“ spricht, so trifft das eher auf die borealen Wälder (Nadelwäder der Nordhalbkugel) zu, aber wesentlich bedeutender sind die großen Grasflächen der Welt und hier wiederum die riesigen Steppen Tibets. Doch mit Abstand der größte Sauerstoffproduzent ist das Phytoplankton der Weltmeere, die ca. 50 Prozent zur O2-Produktion der Welt beitragen. Man sollte also eher von einer „blauen Lunge“ sprechen. Die „blaue Lunge“ Weltmeer produziert umso mehr Sauerstoff, je mehr Phytoplankton existiert. Phytoplankton ist temperaturabhängig: steigt die Meerestemperatur (z.B. als Folge einer möglichen Erwärmung der Erde - aus welchem Grund auch immer) steigt die Welt-Sauerstoffproduktion!

Reinhold Meisner / 27.08.2019

Ich glaube gelesen zu haben, dass die aktuellen Brände in Brasilien, statistisch gesehen, und auf die Gesamtheit bezogen, unterdurchschnittlich stark ausfallen. Wald brennt halt manchmal, und wo viel Wald ist, da brennt es häufiger. Abgesehen davon sind Algen die “Lunge der Erde”, und der bereits in der Erdatmosphäre befindliche Sauerstoff würde Jahrtausende lang reichen, wenns plötzlich überhaupt keine Photosynthese mehr gäbe. Naja. Es ist halt nicht die Aufgabe der Medien, sachlich und objektiv zu informieren, sondern die Meinungsbildung zu steuern, damit die Leute nur das denken, was denjenigen, die die Meinungsbildung kontrollieren, in den Kram passt. Es ist schon interessant.

Sabine Gropp / 27.08.2019

Wieder platzt eine Lügenblase der vereinten Linksmedien. Auch das ist wie immer: Das verlogene Geschrei der öffentlich-rechtlichen und sonstigen Regierungsknechte hat jeder gehört, das Dementi bleibt den privaten Blogs überlassen und erreicht längst nicht die gleiche Wirkungsbreite. Das muss anders werden. Aber der Widerstand wird hart sein, denn wer sich bei den Lügenmedien verdingt hat, ist für seriösen Journalismus für alle Zeit verbrannt. Diese Typen kämpfen mit dem hartnäckigen Verbleib auf der Lügenspur mittlerweile um ihre nackte Existenz. Sie sind inzwischen sowohl mental wie auch ganz realiter in ihrer Lügenfestung eingegraben und könne da nicht mehr raus, ohne erschossen zu werden - entweder von den eigenen Politkommissaren oder von jenen, die mit schon über Jahre wachsender Wut auf diese zwangsfinanzierte Flut einer völlig entgleisten Propaganda ihre Barmherzigkeit verloren haben.

Silvia Polak / 27.08.2019

Danke für diesen Artikel. Es passt einfach so schön zur angefachten Klimahysterie und zur Hetze gegen Rechtspopulisten, an der sich wirklich fast alle Medien beteiligen. Ist mir ein Rätsel, wie ein Großteil der Bevölkerung das immer noch erträgt.

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