Vorsicht, die Rassismusfalle .... Afrika kann sich nur selbst helfen. Das steht fest. Alles andere ist moralistisches oder ideologisches Geschwafel. Wie wär es z.B., wenn ab morgen keine subventionierten Lebensmittel aus Europa mehr auf den afrikanischen Markt gelangen?! Sehr toxisches Thema. Wollen diese Moralisten und Ideologen natürlich nicht hören. Würde der “humanistischen Industrie” natürlich Schaden…Also Schluss mit der Heuchelei!!!
„Afrika braucht keine Babysitter. Je weniger sich die Welt um Afrika kümmert, umso besser geht es Afrika.“ Sehe das auch so. Man hat Afrika zum ewigen Versorgungsfall erklärt. Es garantiert ein tolles Gefühl, seine abgetragene Kleidung für die “armen Negerlein” in Afrika zu spenden. Dabei zerstört das Zeug ganze Wirtschaftszweige. Da müssen afrikanische Schneider, Färber und Weber mit Tonnen von westlichem Gratis-Kleidermüll konkurrieren. Wie soll da eine solide, eigenständige Wirtschaft entstehen? Das ist in fast allen Bereichen ähnlich. Wie soll so afrikanisches Selbstbewusstsein entstehen? Bill Gates sagte einmal, man müsse die Afrikaner impfen, um das Problem der Überbevölkerung zu lösen. Nein, er will nicht mit Impfungen töten, er will die Lebenserwartung von Kindern durch seine Impfungen erhöhen und hofft, dass die Afrikaner dann weniger Kinder in die Welt setzen werden. Eine naive Hoffnung, denn in Afrika gelten viele Kinder als Reichtum und als Lebensversicherung im Alter. Der Westen versorgt sie ja, so die fatale Annahme. Wenn die vielen Kinder nicht versorgt werden, ist halt “der Westen” schuld. Diese Annahme fördert die Überbevölkerung noch! Afrika muss Eigenverantwortung übernehmen! Afrika hat auch fruchtbare Regionen und begehrte Bodenschätze. Die müssen länderübergreifend ihre Kapazitäten selbst nutzen, die eigene Korruption bekämpfen und ihre afrikanischen Angelegenheiten afrikanisch regeln. “Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.” Nächstenliebe setzt Eigenliebe voraus, erst dann kann man den Nächsten wirklich lieben und dann den Fernsten. Die christliche Nächstenliebe ist aus der Tora abgeleitet, wo sie sogar auf das eigene Volk reduziert ist: „An den Kindern deines Volkes sollst du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin JHWH.“ (Lev 19,18) Würde das Prinzip so weltweit beherzigt, hätten wir weniger Probleme.
“Je weiter weg ein Problem, desto interessanter ist es für unsere Helfer.”—> Klar, je größer der Bezieherkreis von “Solidarität”, je mehr muss umverteilt werden, desto mehr greifen die Umverteiler ab und seien es “nur” die zur Umverteilung erforderlichen Posten. / “Sie haben den Drang, unbedingt helfen zu wollen.”—> Da auch sie schon längst gesehen haben, dass die Armut und Gewalt bleibt, ihre Hilfe also sinnlos ist, kann es darum nicht mehr gehen. Aber sie haben gesehen, dass sie von ihrer “Helferindustrie” prima selbst leben können. Eine echt parasitäre Veranstaltung unter dem Deckmantel des “Guten”.
Mein Senf dazu ist nur ein kleines Erlebnis eines Ex-Helfenden, der traurig erzählte, dass gespendete, neu gebaute Wassergewinnungs- und Reinigungs- sowie Sanitäranlagen nach Abreise der Aufbauer aus Ostafrika innerhalb von 3 Wochen restlos zerkloppt wurden - aber nicht von Auswärtigen oder gar Feinden!
Der Pfarrer unserer lutherischen Gemeine in den USA drückte sich nie vor unbequemen Wahrheiten. Zu “Liebe deinen Nächsten wie dich selbst” ist mir sein Satz unvergessen: “Love thy neighbor, but choose your neighborhood carefully”. Den abstrakten Übernächsten zu lieben ist leicht, beim konkreten Nächsten braucht man echte Toleranz und Empathie.
Ist schon was Wahres dran. Denn weil in Afrika so wenig bei der Bevölkerung ankommt, holen sie es sich nun lieber direkt in D(EU) ab. Das Hilfsprinzip wie es steht, kann wirklich wenig verbessern, dort zumindest, wo Wirtschaftshilfen im Spiel sind. Das meiste davon geht nämlich auf die Konten der Helfer, bzw. der NGO’s. Und der jeweiligen Regierung in Afrika darf man das Geld nicht in die Finger geben, ebenso wenig den Projekten vor Ort, denn irgendwer von den Lokalen an der Spitze steckt sich einen Batzen davon in die eigene Tasche. Und das bezieht sich nicht nur auf Afrika. Der Deutsche Entwicklungsdienst bietet daher vorzugsweise Hilfe zur Selbsthilfe. Personal wird von Deutschland finanziert, die Projektmittel werden zweckgebunden eingesetzt, so weit sich das Projekt nicht schon selbst trägt, die Lokalen sollen dabei was von den Deutschen lernen und die Deutschen von den Lokalen. Hat im Kleinen eigentlich immer gut funktioniert, so lange die Politiker, vor allem die Militärs, sich da raushalten zumindest. Der DED konnte früher in den Siebzigern z.B. im Yemen, Afghanistan, sogar Somalia problemlos arbeiten, weil die EH’s (Entwicklungshelfer) im Lande perfekt integriert waren. Vor allem müssen wir aufhören, so wie das im Artikel auch anklingt, den Schwarzen die Initiative abzunehmen. Das sind nicht unsere Mündel, sie sind eigenverantwortlich. Mit allen Konsequenzen. Hunderte von Milliarden wurden dort bereits verpulvert, mit welchem Resultat? Es gibt kein Geld der Welt, welches in Afrika in ausreichendem Maße ankommen würde. Genau so gut kann man die Sahara bewässern. Wenn die nicht die Geschicke in die eigene Hand nehmen, dann wird es dort niemals anders werden. Vor allem der brain-drain tut dem Kontinent nicht gut. Die Weissen können und sollten das entstehende Vakuum nicht auffüllen, denn die Weissen gehören da nicht hin, und die Schwarzen lassen uns das auch zunehmends wissen.
@Ludwig Luhmann: Wenn Sie mein Buch und meine Beiträge bei der Achse und anderswo kennen, dann wissen Sie, daß ich immer wieder gegen das „ Wir“ geschrieben habe. Allerdings haben viele unserer Mitbürger das Helfersyndrom verinnerlicht. Deshalb habe ich mir erlaubt das“ Wir“ für diese Helfer zu verwenden. Alle anderen wissen, dass nicht „ Wir“ von außen etwas ändern können.
Wir waren in 2021 in Simbabwe, Namibia und Botswana als Selbstfahrer mit Dachzelt. Die regionalen Unterschiede merkt man am Zustand der Straßen und der Häuser in den Straßendörfern. Da aufgrund von Corona nur ganz wenige Touristen unterwegs waren, bestand für uns wirklich die Möglichkeit intensiv Kontakt zu den Guides zu bekommen, Orte zu besichtigen und nach Strukturen zu fragen, wie ein Ort gemanaged wird. Beeindruckt waren wir von der Regierung von Botswana, die jungen Menschen Darlehen gibt, die zur Selbstentwicklung dienen. Die alte Menschen versorgt und in einem Turnus über Beschäftigungsprogramme aktiv hält - Geld gegen Arbeit. Dazu gehören moderne Gebäude, Krankenhäuser und die Option “Tiny” Häuser zu erwerben. Sehr spannend. Wir sind nicht das erste Mal im südlichen Afrika, aber Botswana hat uns da echt überrascht. Ich glaube nicht, dass wir in Europa wissen, was in Afrika gebraucht wird. Was wir mit unserer Politik provozieren ist ein Brain Drain, der Afrika für eine eigene Entwicklung schädigt.
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