In einer 46 Sekunden langen Erklärung teilte Bijan Djir-Sarai am Freitag vor Journalisten mit, dass er "unwissentlich falsch über ein internes Dokument informiert" habe. Dafür entschuldige er sich.
Er habe jedoch angeblich „keine Kenntnis“ von diesem Dokument gehabt, weder von der Erstellung noch von der inhaltlichen Ausrichtung, so Djir-Sarai. Mit dem Rücktritt wolle er Schaden von seiner Glaubwürdigkeit und der der FDP abwenden.
Hintergrund ist das Strategiepapier der Partei, mit dem offenbar über Wochen der Ausstieg aus der Ampel-Koalition geplant worden war. Es wurde demnach vom Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann zum ersten Mal am 24. Oktober erstellt und verwendet unter anderem Begriffe die „offene Feldschlacht“ und „D-Day“. Djir-Sarai hatte allerdings später bestritten, dass der Begriff „D-Day“ benutzt worden sei. „Das ist falsch und das, was medial unterstellt wird, ist eine Frechheit“, sagte Djir-Sarai in einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv.
Zuvor waren Rücktrittsforderungen auch aus der eigenen Partei laut geworden, unter anderem von der Jugendorganisation Junge Liberale. Die FDP-Europapolitikerin Strack-Zimmermann hatte Selbstkritik und Aufarbeitung von ihrer Partei verlangt.
Auch Carsten Reymann, der das Dokument erstellt hatte, hat inzwischen seinen Rücktritt angekündigt.
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(Quelle: Dts-Nachrichten)