Interessantes Interview. 1. Gehirnwäsche funktioniert, das kann man sogar nachweisen. Eine extreme Wiederholung von Handlungen & Nachrichten führt zu einer organischen Anpassung des Gehirns. Die ständig genutzten Rezeptoren werden stärker und aktiver; die selten genutzten Rezeptoren werden schwächer. Nach sehr vielen Wiederholungen hat sich im Gehirn eine “neue Realität” gebildet, die wirksam verhindert, dass andere Sichtweisen überhaupt verarbeitet werden können. Auf diese Weise funktioniert auch Propaganda. Und damit haben wir sehr wohl ein gesellschaftliches Problem mit der “Lückenpresse” bzw den “Halbwahrheiten”, wie es in diesem Interview genannt wird. Obwohl: ein “Problem” nur aus meiner Sicht, der ich Demokratie, Liberalismus, Rechtsstaatlichkeit und grundgesetzliche Freiheitsrechte schätze, kurz die “FDGO der Bonner Republik”. Jetzt leben wir eben in der Berliner Republik, mit viel mehr sozialistischen Elementen, der Abkehr vom “Neutralitätswahn” in den Medien ( (c) Spiegel) und orwellschen Sprachverdrehungen. 2. Ich spreche jetzt nur für mich selbst. Aber warum sollte ich für Qualitätsjournalismus mehr zahlen? Ich habe ein Abo der Welt online, das stimmt. Aber wenn ich Nachrichten lese, dann bekomme ich schlechte Laune. Und: Ich. kann. absolut. nichts. ändern. Gegen die breite Mehrheit, die “Energiewende” will und Sozialismus, und offene Grenzen für alle (einschließlich Straftätern und Terroristen)... die breite Mehrheit, die den Krieg gegen “steuernzahlende, weiße Männer” will und es ausdrücklich begrüßt, wenn “Aktivisten” in den Wahlkampf eingreifen und Plakatkleber mit der Eisenstange angreifen, wenn die für die “falsche” Partei unterwegs sind…. ... gegen all das kann ich absolut nichts ausrichten. Den zivilisatorischen Höhepunkt hatte dieses Land so etwa in der Zeit späte 70er bis 00er Jahre. Seit dem gibt es - von den Bürgern gewollt und unterstützt und immer wieder per Wahlen bestätigt - nur nach kollektive Besoffenheit.
Dafür, daß in einer Schüssel Jauche auch mal ein Hackbällchen schwimmt, zahle ich keinen Cent. Vielleicht, wenn Nachrichten wieder die Aufzählungen von tatsächlichen Geschehnissen sind und dazu Kommentare von Fachkundigen, also Menschen, die vom Fach sind, über das sie kommentieren. Fein säuberlich getrennt. Wie das früher üblich war. Oder daß, wer über das Ausland berichtet, sich im Land aufhält, über das er berichtet und nicht 500 km weiter in einem Hotel, in dem die Nachrichten über das TV reinkommen. Vorher nicht. Sollen sie doch eingehen, wie die Priemeln. Kein Schade. Unfähigkeit darf nicht gepampert werden.
MSM ironiefreie Zone. Ich finde eher Realsatire. Also wir spielen jetzt mal “neues Deutschland”? Wer möchte der peinlichste Kriecher sein? Dafür zahlen? Mir reichen die Zwangsgebühren.
@Herr Cueni: »Dein letztes Wort?—- Dafür ist es wohl noch zu früh. Aber wenn du darauf bestehst: Es gibt keinen Gott, tut Gutes und genießt euer Leben.«—- Laut seiner Krankenakte lautete Friedrich Nietzsches letzte verständliche Äußerung wie folgt: Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit“ Hebräerbrief, Kapitel 13, Vers 8. Quelle: Markus Spieker, „Jesus – Eine Weltgeschichte“, Vorschau.——Passen Sie auf, Herr Cueni, es könnte Ihnen ähnlich ergehen; ohne “nietzschesche” Umnachtung natürlich. Oder Sie stellen mit dem Eintritt des Todes fest, dass Sie sich geirrt haben und es Gott sehr wohl gibt, es für Sie aber kein Zurück mehr gibt. Das wäre sehr schade. -//- Das Interview hat mir gut gefallen.
Der Einnahmeverlust durch abtruennige Kunden wird durch die zunehmende Alimentation des Staates kompensiert, nicht nur bei den Medienprodukten, denn die Maechtigen brauchen natuerlich Propaganda, Agitation und Framing. Das dahinterstehende System, in der Genese derzeit wunderbar zu beobachten, nennt man Sozialismus, in diesem Fall mittels fiat money (noch) am Leben gehalten. Im Wettbewerb wird es natuerlich zunehmend schwieriger, aber irgendeinen Zweck werden auch die deutschen Geringqualifizierten fuer die Asiaten noch erfüllen koennen, hoffentlich. Viel Geld gibt es dafuer aber nicht mehr.
Eine zustimmenswerte Einschätzung, die ich subjektiv abrunden möchte. In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts hatte ich das Privileg, die beiden DDR-Fernsehkanäle vom Westen aus zu genießen. Dazu kamen persönliche Eindrücke von Transitreisen durch den Arbeiter- und Bauernstaat. Bei allem Mitgefühl für die Deutschen, die dem angeblich sozialistischen System ausgeliefert waren, hatten die Nachrichten und Politmagazine des DDR-Systemfernsehen für den politisch interessierten Westler einen hohen Unterhaltungswert. Die unfreiwillige Ironie vieler Verlautbarungen ist bis heute unübertroffen. Die entsprechenden Medien der jetzigen BRD sind vielleicht im Wahrheitsgehalt vergleichbar, keineswegs jedoch im Maß der Ironie.
Die Frage, warum immer weniger Bücher gelesen werden, kann ein Blick auf die Filme beantworten, die sich an ein jüngeres Publikum wenden. Diese Filme vermeiden Bilder, die länger als eine Sekunde stehen. Stattdessen werden extrem schnelle Schnitte mit Lichtblitzen unterlegt, von einer permanent auf allen Ebenen rotierenden Kamera, die auf neue Einstellung mit rasenden Zoom zufährt um sogleich, von Blitzen begleitet, zum nächsten Wackelbild zu springen. Gerne werden Handlungen um Szenen gebaut, die von ‘natürlichen’ Blitzlichtern unterlegt sind, wie Alarme aller Art oder Zappelbuden. - - - Die einzige Möglichkeit einer Handlung zu folgen, wäre der Dialog, wobei man sich aber anstrengen muss, will man diesen aus dem immer dröhnender und indifferenter werdenden, unentrinnbar permanenten Soundsalat identifizieren. - - - Einem Publikum mit dieser perforierten, zerebralen und neuronalen Befindlichkeit, mit mehr als 140 Zeichen kommen zu wollen, ist nachgerade absurd. Da nervlich und kognitiv unmöglich. - - - Weshalb dieses Publikum auch wieder zurückfand zur Körperschrift, als sinnfälliger Ausdruck der Unterstellung und des Aberglaubens von schriftfernen Naturvölkern paläolithischer Entwicklungsepochen.
Danke für das Interview und die vielen Erfahrungen, die ich teile. Ihr Satz: “Ich halte halbe Wahrheiten für die schlimmeren Fakes” (Claude Cueni) ist so dargelegt:“Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg (1742 - 1799), eins meiner Lieblingszitate. Geschrieben von G.C. Lichtenberg in einer Zeit in der es noch Monarchen gab und man aufpassen musste was man sagt. Sudelbücher nannte er seine Kritiken am Ist Zustand. Parallelen bieten sich an.
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