Sehr guter Beitrag! Danke.
@Claudius Pappe: »Doch gestern stellt sie ohne Auflagen sicher, das zwei Dutzend Millionäre in Gelsenkirchen auch in Zukunft ihre Millionengagen bekommen.«——I come not with. Was genau war das los. Ich lebe hinter dem Mond. Bitte erklären Sie mir das Leben.
»Das ist im Prinzip eine gute Idee, öffnet aber den Manipulationen Tür und Tor und bringt den Wirtschaftsprüfer in die Bredouille, wo die Grauzone aufhört und die Strafbarkeit anfängt. Weil er den Prüfungsauftrag gerne behielte, drückt er oft genug ein Auge zu.« Weil ich das in ähnlichen Worten von einem Wirtschaftsprüfer aus meinem Bekanntenkreis gehört habe, halte ich Wirtschaftsprüfer für überflüssig. Sie nützen ihren Auftraggebern, nicht jedoch den Aktionären. Kleinaktionären verursachen sie mitunter den Verlust sämtlicher Ersparnisse. Vergleichbar verhält es sich mit Gutachten aller Art, die niemals unabhängig sind. Der Auftraggeber gibt das Resultat vor, welches der Gutachter dann „wissenschaftlich“ herleiten muss. Also sind Gutachter auch überflüssig.——Die Tugenden eines ordentlichen Kaufmannes sollten in der Tat wiederbelebt werden. Aber, wie bei allen anderen deutschen (christlichen) Tugenden, sehe ich schwarz, das daraus etwas wird.——P.S. Statt „Dreiecksgeschäfte“ habe ich spontan „Drecksackgeschäfte“ gelesen. Passt doch.
Vielen Dank Herr Jancke. Um Bilanzen zu fälschen bedarf es keiner laxen Bilanzregeln. Das geht auch bei schärferen. Das Problem liegt tiefer. Es sind die Aufsichten und Behörden. Deren Ahnungslosigkeit, Ignoranz und Hybris. An politische Vorgaben gebunden, schwerfällig, inkompetent. Klar, welcher wirkliche Fuchs in dem Metier geht schon in eine Behörde, die gehen lieber in die Privatwirtschaft. Als artverwandtes Beispiel: Ein Riesen-Gejaule vor zig Jahren (Portugal und Italien waren Ramsch) über die Dominanz der USA (Standard & Poor’s, Moody’s, Fitch) bei der Bewertung der Kreditwürdigkeit von Mitgliedsstaaten der Währungsunion. “Wir müssen uns unsere eigene Urteilsfähigkeit nicht wegnehmen lassen. Ratingagenturen sind nicht das Maß aller Dinge!” liess sich die Grosse Alternativlose im Jahre 2011 vernehmen. Und was ist inzwischen passiert? Nichts. Diese drei bewerten heute immer noch weit über 90% der Euro-Staaten. Ach so, wo war denn übrigens die von der Raute damals beschworene “eigene Urteilsfähigkeit” jetzt bei Wirecard?
Am Schlimmsten ist es ja bei den Finanzinstituten, und hier insbesondere bei den strukturierten Produkten. Bankbilanzen sind darob eine reine Black Box. Erwähnen muss man in puncto Eigenkapital aber auch noch die Startup/Wagniskapitalszene. Das ganze ist ebenfalls ein Schneeballsystem, welches nur solange funktioniert wie neues Geld reinkommt. Absatz 6 sollten Sie umformulieren, der Satz klingt so zu allgemeingueltig und darob dann im Falle eigener Aktien falsch, obwohl er hier ja nur auf Aktien im AV bezogen ist und sein sollte.
Ordentlicher Kaufmann, Geschäfte per Handschlag, Goldstandard. Es gab also mal Grundlagen, mit dem Vermerk auf “gab”. Heute wird “gehypt”, kann man Influenzer werden ohne irgend eine Ausbildung oder Wissen. Vieles ist nur noch virtuell, Beständigkeit, Verlässlichkeit, Zusagen, alles das zählt nur noch wenig. Dann muss man sich auch nicht über die Folgen wundern mit entsprechenden Kollateralschäden. Dies geht leider bis in die persönlichen Beziehungen und die Familie. Es scheint Vieles den Bach runter zu gehen. Recht, Gesetz, Verlässlichkeit, der ehrbare Kaufmann. Es war einmal, und keiner wird das Rad zurückdrehen.
Das Niederstwertprinzip hilft aber auch nur, wenn es um die Bewertung von Assets geht. Wenn es - wie bei Wirecard - aber darum geht, ob Umsätze oder bilanzierte Forderungen überhaupt existieren, können Sie unter dem HGB-Regime genauso munter manipulieren, wie unter IAS oder US-GAAP. Abgesehen davon hat das Niederstwertprinzip auch seine Nachteile.
Sehr geehrter Herr Janke, ein Treppenwitz der Geschichte! Sie erinnern sich sicher noch an Herrn Eichel, seines Zeichens SPD- Finanzminister, unter dessen Leitung das Finanzministerium bekannt gab, dass die Aufdeckung der inneren Werte der (HGB)-Bilanzen der deutschen Firmen, zugunsten der “shareholder value” -Strategie steuerunschädlich möglich sei! Die Finanzchefs der Konzerne konnten ihr Glück nicht fassen und riefen selber dort an um ganz sicher zu gehen! Riesige Gewinne, ohne steuerliche Auswirkungen! Das war die Zeit, als die “Volksaktie” unter die Leute gebracht werden musste und ständig das T-Zeichen gemacht wurde. Jetzt, nachdem die Folgen der bösen Tat zu Tage treten, wollen die Sozen den Geist wieder in die Flasche kriegen. Wir werden ständig ver….!
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