Herr Seitz, Sie sprechen mir aus dem Herzen. Mit diesem Artikel im Allgemeinen und mit Ihrem Buch “Afrika wird armregiert” im Besonderen. Vielen Dank und bitte weiter so - vielleicht hilft ein steter Tropfen…
Danke für diese klaren Worte. Solch ein Text hilft beim Diskutieren. - Leider ist es so, wie Sie es sagen: all diese Dinge sind schon sehr lange bekannt. Schon der Vater meines Mannes hat in seiner aktiven Forscherzeit als Ökologe in Studien belegt, dass die ungebremst wachsende Bevölkerung Afrikas und der arabischen Halbinsel von den natürlichen Wasserressourcen nicht versorgt werden könne. Also werde es zu massiven Migrationsbewegungen kommen. Diese Erkenntnisse stammen aus den 90ger Jahren…! Was mich interessiert ist: Wer sorgt so erfolgreich dafür, dass solche Studien und Mahnungen in der Bedeutungslosigkeit verschwinden?
Jeder wirtschaftliche Fortschritt in Afrika wird vom ungebremsten Bevölkerungswachstum aufgefressen. Mit jeder neuen Generation werden die landwirtschaftlichen Betriebe wegen Realteilung kleiner und unwirtschaftlicher. Jeder der Afrika kennt weiß das und trotzdem wird es in der Entwicklungsindustrie als Tabuthema gehandelt. Aus eigenem Erleben weiß ich, dass afrikanische Regierungen intern Bevölkerungswachstum als Ziel formulieren und betreiben. Gegenüber den internationalen Geldgebern wird das Gegenteil geheuchelt. Aber niemand will das wissen.
Grundsätzlich ist Afrika in den Islam-Gürtel (Nafris) und in Subsahara Kulturell zu unterscheiden. Im Islam- Gürtel ist die hohe Geburtenrate mit dem politischen Auftrag des Islam versehen. Eine Expansion durch den Islam ist vorgesehen und findet auch statt. Eine Geburtenkontrolle ist nur durch Änderung des Islam zu erreichen und höchst unwahrscheinlich. (Boumediene: Die Bäuche unserer Frauen werden uns den Sieg schenken!) In Afrika sollen weniger Kinder Wohlstand bringen und bei uns sollen es mehr sein die uns vor Überalterung retten? In Afrika immigrieren die Bildungsfernen Schichten und hier sollen benötigt sein? Hilfe ist in Afrika nur in den Subsahara Regionen möglich und zwar nur durch Bildung DORT. Verhindert die Illusion hier zu Reichtum zu kommen! In unseren Sozialsystemen werden sie unzufrieden, sind aber nicht so duldsam wie Deutsche.
Schön, dass die Problematik einmal wenigstens erwähnt wird. Bezeichnend ist natürlich “..kann ich mich in den letzten dreißig Jahren an keine Diskussion über die notwendige Reduktion der Geburtenzahlen erinnern..” Das heisst, dass da ideologisch verblendete Weltenretter am Werk waren- dreißig Jahre lang. Meines Wissens sprach der ehem. Präsident Nigerias das Thema (wohl auf Anraten Chinas) einmal an und wurde selbstredend von religiösen Anfühern des Landes zurückgewiesen - Christen und Moslems einmal in seltener Einigkeit. So lange in Afrika nicht begriffen wird, dass Qualität zählt und nicht die Quantität wirds wohl nichts mit dem Kontinent und wir sollten gefälligst die Tore zuhalten. Wobei das wie auch eine den Umständen angemessene Demografieentwicklung wohl Wunschdenken bleibt - bis wir irgendwann dann weggeschwemmt werden. In 50 Jahren. Oder in fünf.
Die Etablierung eines privaten oder/und staatlichen Rentenversicherungsystems und die Schaffung von genossenschaftlichen “Volksbanken” in den afrikanischen Staaten ,wo jedermann ein sicheres Konto eröffnen und Geld für’s Alter ansparen kann, wäre auch eine gute Idee. So verringet sich die Abhängigkeit von einer großen Kinderschar, die einem später, als Senior, ernährt, wenn man es selbst nicht mehr kann.
Zwei kritische Ergänzungen muss ich zum Beitrag des von mir geschätzten Volker Seitz machen: zum einen der Hinweis auf die Bevölkerungsdichte, die in Europa oder Asien viel höher ist als auf dem afrikanischen Kontinent, und zum anderen der Hinweis auf den ökologischen Fußabdruck, der bei einen Afrikaner viel kleiner ist als bei unsereinem. Beides als Ergänzung, nicht als Widerspruch zu Volker Seitz’ im Kern zutreffende Aussagen. Bernward Credo, Erfurt
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