News-Redaktion / 08.11.2024 / 14:30 / 0 / Seite ausdrucken

Falsche Angaben im Vermerk zum Atomausstieg

Der gemeinsame Prüfvermerk des Bundesumweltministeriums und des Bundeswirtschaftsministeriums war nach Ansicht eines Zeugen fehlerhaft und vor allem politisch motiviert.

In dem Vermerk vom 7. März 2022 heißt es, dass ein Weiterbetrieb der deutschen Atomkraftwerke aus Gründen der nuklearen Sicherheit nicht mehr vertretbar gewesen sei. Dies berichtet das Presseportal des Deutschen Bundestages. Vor dem 2. Untersuchungsausschuss, der die Umstände des deutschen Atomausstiegs untersucht, erklärte Uwe Stoll, ehemaliger wissenschaftlich-technischer Geschäftsführer der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) und Mitglied der Reaktor-Sicherheitskommission, der Prüfvermerk sei inhaltlich an vielen Stellen falsch gewesen. Das hätten auch andere Kollegen in der Reaktorsicherheitskommission so gesehen, sagte Stoll am Donnerstag in der vom Ausschussvorsitzenden Stefan Heck (CDU) geleiteten Sitzung.

Auf Fragen von Abgeordneten erläuterte Stoll, es habe geheißen, dass die Betriebsgenehmigungen der noch laufenden Kernkraftwerke zum damals gesetzlich festgelegten Abschaltdatum Ende 2022 erlöschen würden und neue Betriebsgenehmigungen erforderlich seien. Das sei falsch gewesen. Erlöschen würden nur die Genehmigungen, Strom zu erzeugen. Die Einschätzung, dass ein Streckbetrieb der letzten Kraftwerke kein Mehr an Energie bringe, sei ebenfalls falsch gewesen. Auch technische Nachrüstungen seien nicht erforderlich gewesen. Die Einschätzung, dass erneute Periodische Sicherheitsüberprüfungen (PSÜ), die an den letzten drei Atomkraftwerken wegen der vorgesehenen Abschaltung längere Zeit nicht mehr durchgeführt worden waren, zu umfangreichen Nachrüstungen führen würden, sei falsch gewesen. Die Durchführung einer Periodischen Sicherheitsüberprüfung sei keine Genehmigungsvoraussetzung, sagte Stoll.

Er habe den Eindruck zu dem gemeinsamen Vermerk, so Stoll, dass damit eine politische Entscheidung mit sicherheitspolitischem Feigenblatt gefallen sei. Durch den Vermerk sollte die Diskussion abgewürgt werden. Auf weitere Fragen wies Stoll darauf hin, dass die deutschen Kernkraftwerke bis zum 31. Dezember 2022 als sicher eingestuft gewesen seien. Er verstehe nicht, warum sie am 1. Januar 2023 plötzlich nicht mehr sicher gewesen sein sollten. Wenn sie unsicher gewesen seien, würde dies die gesamte Aufsicht in Deutschland in Frage stellen.

Achgut.com ist auch für Sie unerlässlich?
Spenden Sie Ihre Wertschätzung hier!

Hier via Paypal spenden Hier via Direktüberweisung spenden
Leserpost

netiquette:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
News-Redaktion / 11.12.2024 / 10:15 / 0

„Ursula-Koalition“ für Rumänien

In Rumänien haben sich die derzeit regierenden Sozialdemokraten (PSD), die Liberalen (PNL), die Reformpartei USR, der Ungarnverband (UDMR) und eine Gruppe ethnischer Minderheiten auf eine…/ mehr

News-Redaktion / 11.12.2024 / 08:30 / 0

Heidelberg Druckmaschinen streicht 450 Stellen

Der traditionsreiche Maschinenbauer Heidelberger Druckmaschinen hat nach Beratungen mit dem Betriebsrat und der IG Metall beschlossen, 450 Stellen am Stammsitz in Wiesloch-Walldorf bei Heidelberg zu…/ mehr

News-Redaktion / 11.12.2024 / 07:30 / 0

Südkoreanische Polizei durchsucht Büro des Präsidenten

  Razzia im Präsidialamt, bei der Nationalen Polizeibehörde, der Seouler Stadtpolizei und dem Sicherheitsdienst des Parlaments. Der ehemalige Verteidigungsminister beging einen Selbstmordversuch. Präsident Yoon Suk…/ mehr

News-Redaktion / 11.12.2024 / 06:30 / 0

Union verlangt Rückkehrplan für syrische Flüchtlinge

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat selbst einen 4-Punkte-Katalog für Abschiebungen erarbeitet. Es müsse Reisebeihilfe und Startgeld für diejenigen Flüchtlinge geben, die freiwillig nach Syrien zurückkehren wollen. Dies…/ mehr

News-Redaktion / 10.12.2024 / 17:06 / 0

Autofahrer zahlten Millionen für Fake-Klimaschutzprojekte

Deutsche Autofahrer haben rund eine Milliarde Euro für Klimaschutzprojekte in China gezahlt, die unter Betrugsverdacht stehen. Das geht aus aktuellen Berechnungen des Deutschen Instituts für…/ mehr

News-Redaktion / 10.12.2024 / 13:51 / 0

Verschmelzung von rechtskonservativen Parteien droht zu scheitern

Die angestrebte Fusionierung der Parteien Bündnis Deutschland (BD), Werteunion (WU) und "Wir Bürger" droht offenbar zu scheitern. Das berichtet die "Welt" nach Gesprächen mit zentralen…/ mehr

News-Redaktion / 10.12.2024 / 13:30 / 0

Drei mutmaßliche IS-Terroristen festgenommen

Drei junge Männer wurden in Baden-Württemberg festgenommen, da sie verdächtigt werden, einen islamistisch motivierten Anschlag geplant zu haben. Die Polizei geht davon aus, dass sie…/ mehr

News-Redaktion / 10.12.2024 / 11:30 / 0

Abschiebung von Somalier gerichtlich gestoppt

Das Verwaltungsgericht Bremen hat die Abschiebung nach Finnland eines  Somaliers, der sich im Kirchenasyl befand, vorerst gestoppt. Dem 25-jährige Mann, Ayub I., sollen bis zur…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com