Claudio Casula / 01.09.2020 / 12:00 / Foto: Rutte / 65 / Seite ausdrucken

Faktenfinder, die nichts finden

Fünf Jahre nach Merkels „Wir schaffen das“ und ihrer wenig später erfolgten eigenmächtigen Grenzöffnung kommen auch die im Beschweigen, Herunterspielen und Relativieren geübten öffentlich-rechtlichen Fakten(er)finder nicht darum herum: Zuwanderer, die sich über das Asylverfahren, ob anerkannt oder abgelehnt und dennoch weiter geduldet, ein Bleiberecht in Deutschland gesichert haben, werden im Aufnahmeland weit überproportional häufig straffälliger als Deutsche. Hier

Das wurde lange geleugnet. „Flüchtlinge sind nicht krimineller als Deutsche“ hieß es unisono von Politikern (mit Ausnahme der AfD), Medienschaffenden und selbst noch 2016 dem BKA, dabei spricht die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) schon lange eine deutliche Sprache.

Wie zu erwarten, winden sich Patrick Gensing und Andrej Reisin wie die Aale, wenn sie Erklärungen für die unbequemen Tatsachen aufführen, und auch ein billiger Taschenspielertrick wie dieser ist ihnen nicht zu blöd:

„So kletterte die Zahl der erfassten Straftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) spürbar. Zieht man jedoch die ausländerrechtlichen Verstöße ab, die nur von Nichtdeutschen begangen werden können, bleibt kaum ein Anstieg übrig: 2014 stieg die Zahl der registrierten Straftaten um 1,3 Prozent, stagnierte dann ein Jahr und fällt seit 2016 kontinuierlich.“

Eine Viertelmillion Straftaten im Jahr

Klar, weil die Einheimischen – schon aufgrund der Altersstruktur, wie die beiden Bonsai-Houdinis wenig später selbst anführen – weniger Straftaten begehen, die Undankbaren unter den Zuwanderern dafür umso mehr. Von fremden Menschen, die man aufnimmt, versorgt, unterbringt und mit Sozialleistungen ausstattet, ist jedoch, sollte man meinen, zu erwarten, dass sie möglichst gar nicht oder kaum unangenehm auffallen und diejenigen, die ihnen Aufenthalt und finanzielle Zuwendungen gewähren, nicht auch noch berauben, zusammenschlagen, vergewaltigen oder umbringen. (Wobei natürlich auch häufig andere Zuwanderer unter ihren Opfern zu finden sind.)

Dennoch geschieht dies in einer Größenordnung von weit über einer Viertelmillion Straftaten pro Jahr. In der BKA-Statistik (siehe „Lagebilder Kriminalität im Kontext von Zuwanderung“) für die ersten drei Quartale 2019 etwa wurden „insgesamt 199.625 Fälle im Zusammenhang mit versuchten und vollendeten Straftaten registriert, bei denen mindestens ein Zuwanderer als Tatverdächtiger erfasst wurde (1.-3. Quartal 2018: 202.923 Fälle).“ Hier

Macht in fünf Jahren weit über eine Million Straftaten, von Menschen begangen, die uns „geschenkt“ wurden, um Katrin Göring-Eckardt (Die Grünen) zu zitieren. Denen ein Daimler-Chef zutraute, „ein neues Wirtschaftswunder zu bringen“. Hier

Pfeiffer mit drei F

Um die erschreckenden Zahlen, zu denen wir gleich kommen, irgendwie zu erklären, greifen Gensing und Reisin wieder einmal tief in die Ausredenkiste. Asylbewerber seien „deutlich jünger und männlicher als der Durchschnitt der deutschen Wohnbevölkerung“, Intensivtäter trieben die Zahl der Straftaten nach oben, auch „prekäre Lebensverhältnisse“, eine „oft unsichere Bleibeperspektive“ (die sich mit einer kriminellen Karriere gewiss verbessern lässt) und natürlich der Klassiker: die „Gewalterfahrungen, insbesondere in Kindheit und Jugend“. Der Kriminologe Pfeiffer (mit drei F) lässt grüßen!

Und nun zu den Zahlen.

Die Zuwanderer der vergangenen fünf Jahre machen etwa zwei Prozent an der gesamten Wohnbevölkerung aus. Ihr Anteil an den Gewalttaten (versuchte und vollendete Straftaten gegen das Leben, also Mord, Totschlag, Körperverletzung mit Todesfolge) beträgt satte 15 Prozent, bei den vollendeten Tötungsdelikten 13 Prozent.

Bei den sogenannten Rohheitsdelikten (Körperverletzung, Raub, Freiheitsberaubung, Kidnapping, Nötigung und Bedrohung etc.) beträgt ihr Anteil derzeit 10,1 Prozent.

Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (sexuelle Nötigung, Vergewaltigung und sexueller Missbrauch von Kindern) sind es 10,1 Prozent, darunter 14,5 Prozent aller angezeigten Vergewaltigungen.

Immer häufiger Messer eingesetzt

Und was ist mit der „Messer-Epidemie“? Für die sehen ARD-Staatsfunker „weiter keine Belege“. Wirklich? Dann haben sie zum Beispiel folgende Fakten nicht gefunden: die, die der MDR mal verbreitete („Neun Bundesländer liefern Zahlen: Messerattacken in Deutschland nehmen zu“), die von n-tv („Seit 2014… immer häufiger Messer eingesetzt“), und die des jeglicher rechtspopulistischer Stimmungsmache gewiss unverdächtigen Tagesspiegels („Übergriffe in Berlin: Zahl der Messerattacken 2018 so hoch wie nie“).

Die vorgeblichen „Schutzsuchenden“ werden also bei den besonders üblen Straftaten (wir reden hier nicht von Scheckbetrug oder Fahrradluftpumpendiebstahl) um den Faktor 4-7 häufiger kriminell als Einheimische, womit eines der Hauptargumente der Gegner von Merkels Jahren der offenen Tür bestätigt sein dürfte. Die „Faktenfinder“ zitieren eingangs die damalige AfD-Chefin Frauke Petry mit den Worten, die alltägliche Kriminalität von angeblich Schutzsuchenden auf der Straße" sei „untragbar“. Je mehr ungebildete und oft aggressive junge männliche Einwanderer aus Nordafrika kämen, desto mehr werde die Lage eskalieren.

Und eben dies ist, egal was man von Frau Petry oder der AfD halten mag, eingetreten. Unsere Regierung hat, neben echten Flüchtlingen, hunderttausende junger Männer aus den gefährlichsten Gebieten der Welt meist unkontrolliert ins Land gelassen, die nichts Gutes im Schilde führten - ein (gewollter) Kontrollverlust, der sich nun rächt. Längst gerächt hat. „Wir wollen keinen Bürgerkrieg in Deutschland“, habe Petry auch noch gesagt. „Problematische Entwicklungen“ räumen Gensing und Reisin gerade noch ein, aber immerhin, so seufzen sie: „Kein Bürgerkrieg“. 

Stimmt. Noch nicht.

Achgut.com ist auch für Sie unerlässlich?
Spenden Sie Ihre Wertschätzung hier!

Hier via Paypal spenden Hier via Direktüberweisung spenden
Leserpost

netiquette:

Tobias Kramer / 01.09.2020

Einzig eine Tatsache beruhigt mich etwas: Alle jene, bis auf die besonders geschützten Politiker, die heute diese Migration beklatschen, werden eines Tages mehr oder weniger selbst Opfer dieser werden. Spätestens wenn sich der migrantische Mob in die nobleren Stadtteile und Vorstädte hineinkämpft, dürfte vielen das Lachen vergehen. Aber anscheinend müssen Linke erst auf die heiße Herdplatte fassen, um zu merken, wie weh das tun kann.

Regina Lange / 01.09.2020

Die gefundenen Fakten der “Faktenfinder” sind immer kurios und unterhaltsam. Die Fakten werden gefunden und verdreht, gedehnt und gezogen, es wir was hinzugefügt oder weggelassen, solange bis die Fakten zum Weltbild der “Faktenfinder” passen. Besonders bei den Fakten über die geschenkten Neubürger kennt die Kreativität der “Faktenfinder” keine Grenzen. Wenns nicht so tragisch und teuer für uns wäre, wäre es zum Lachen.

giesemann gerhard / 01.09.2020

Wir sind uns einig mit den Grünen, wenn sie sagen: Es gab und es gibt keine Flüchtlingskrise. Mangels Flüchtlingen; aber es gibt seit längerem eine Invasion junger Männer, die ihr eigenes Ding machen, mit einer eigenen Agenda:  Sie tragen allesamt eine Betriebsanleitung im Tornister mit ca. 25 göttlichen Mordbefehlen gegen uns. Davon kommen die nicht runter, kein Wunder. Und wir sind islamfreundlich und merken nicht, dass wir damit dem Islamofaschismus Raum geben. Das ist auch ziemlich “eigen”, vulgo idiotisch. Islamfreundlich sein heißt faschistisch sein. Islamfeindlich sein heißt anti-faschistisch sein. Ist auch nicht anders als die “Fremdenfeindlichkeit” der Polen, Franzosen, Griechen, Rus und zahlreicher andere Völker, die von den Deutschen überfallen worden waren seinerzeit zum Zwecke der Versklavung, Vernichtung, Verdrängung, Beraubung. Heißt beim Moslem “demographischer Jihäd” frei nach Boumedienne: „Eines Tages werden Millionen von Menschen die südliche Halbkugel verlassen, um in die nördliche einzudringen. Sicherlich nicht als Freunde. Denn sie werden kommen, um sie zu erobern. Und sie werden sie erobern, indem sie die nördliche Halbkugel mit ihren Kindern bevölkern. Der Leib unserer Frauen wird uns den Sieg bescheren.“―Houari Boumedienne (1924 - 1978), vormals algerischer Staatspräsident und Führer. - Allerdings: Sie sind schon da, frei nach Haznain Kazim, freier Journalist in Wien: “Wir sind da, wir werden immer mehr und wir beanspruchen DE für uns. Gewöhnt euch dran”. War Kazim auch bei der Buchvorstellung Sarrazins zugegen? Islamfreundlich sein heißt auch Zustimmung oder zumindest Duldung von Kinderehen, also Missbrauch ganz junger, gerade gebärfähiger muslimischen Mädchen zum Zwecke des Mottos “Volk ohne Raum”. Ziemlich “Nazi”, oder? Rührt womöglich daher die hohe Affinität der Deutschen zum Moslem, zum Scharia-Islam? Gucksdu “unicef-prangert-kinderehen-an” im Netz. Aus alter Freundschaft seit Hadschi Kaiser Willem Zwo ... .

Margit Broetz / 01.09.2020

R. Schäfer: “Junge Männer seien generell häufiger an Straftaten beteiligt.” Selbst dann schneiden “Zuwanderer” um einen Faktor schlechter ab, wenn man bei Deutschen nur diese Gruppe berücksichtigt. Schon vor Jahren bei Tichy der ausgezeichnete Artikel “Wenig bekannte Fakten zur Ausländerkriminalität in Deutschland” der auch mit dem Mythos aufräumt, Ausländer würden häufiger angezeigt oder polizeilich kontrolliert.

Gerald Weinbehr / 01.09.2020

Wie sicher könnte Deutschland sein, wenn wir hier nicht so großartig bereichert worden wären. Das sich Leute wie Patrick Gensing und Andrej Reisin “Faktenfinder ” nennen dürfen, allein das rechtfertigt schon die Einordnung des “Qualitätsmediums” ARD als Lügenpresse. Unglaublich, wie sich der politisch-mediale Komplex um das Aussprechen der bitteren Wahrheit herumdrücken will. Die Grenz-Nichtschließung im Herbst 2015 war ein übler Fehler. Und der Zustrom der Illegalen geht ja immer weiter und weiter. Die einheimische Bevölkerung bezahlt das mit sehr viel Geld, dem Verlust von Sicherheit und dem Verlust von Identität.

Markus Kranz / 01.09.2020

Sie geben sich doch mittlerweile gar keine Mühe mehr, irgendetwas schön zu reden. Ihre Antwort auf Anschläge und Morde ist es, einfach nur noch lauter über Amerikanern, Israelis oder Deutsche zu schimpfen. Nach dem A100 Anschlag labern sie einfach über die ‘Erstürmung’ der Treppe des Bundestages, nach der brennenden Innenstadt von Stuttgart echauffieren sie sich über ‘Polizeigewalt’ in den USA. Sie werden mit ihren Fake News nie aufhören.

Margit Broetz / 01.09.2020

Die gute Nachricht: Deutsche sind nicht krimineller als Asylbewerber!

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Claudio Casula / 31.10.2024 / 06:15 / 65

Chronik des Irrsinns – der Oktober 2024

Der zehnte Monat des Jahres 2024 geht zu Ende, also das zehnte Zwölftel eines Irrsinns. Die mit dem Klammerbeutel Gepuderten erhöhen die Schlagzahl, der Chronist…/ mehr

Claudio Casula / 30.09.2024 / 06:25 / 69

Chronik des Irrsinns – der September 2024

Der neunte Monat des Jahres 2024 geht zu Ende, also das neunte Zwölftel eines Irrsinns. Die mit dem Klammerbeutel Gepuderten erhöhen die Schlagzahl, der Chronist…/ mehr

Claudio Casula / 31.08.2024 / 06:00 / 74

Chronik des Irrsinns – der August 2024

Der achte Monat des Jahres 2024 geht zu Ende, also das achte Zwölftel eines Irrsinns. Die mit dem Klammerbeutel Gepuderten erhöhen die Schlagzahl, der Chronist…/ mehr

Claudio Casula / 01.08.2024 / 06:00 / 77

Chronik des Irrsinns – der Juli 2024

Der siebte Monat des Jahres 2024 ist zu Ende gegangen, also das siebte Zwölftel eines Irrsinns. Die mit dem Klammerbeutel Gepuderten erhöhen die Schlagzahl, der…/ mehr

Claudio Casula / 01.07.2024 / 06:00 / 105

Chronik des Irrsinns – der Juni 2024

Der sechste Monat des Jahres 2024 ist zu Ende gegangen, also das sechste Zwölftel eines Irrsinns. Die mit dem Klammerbeutel Gepuderten erhöhen die Schlagzahl, der Chronist kommt kaum hinterher. Lesen Sie, staunen…/ mehr

Claudio Casula / 01.06.2024 / 06:00 / 73

Chronik des Irrsinns – der Mai 2024

Der fünfte Monat des Jahres 2024 ist zu Ende gegangen, also das fünfte Zwölftel eines Irrsinns. Die mit dem Klammerbeutel Gepuderten erhöhen die Schlagzahl, der…/ mehr

Claudio Casula / 31.05.2024 / 12:00 / 29

ZEIT zur EU-Wahl: Das Schönste aus der Lückenpresse

Ach ja, schön war die ZEIT. Lang ist’s her, dass man sie ernst nehmen konnte. Heute übersieht das Blatt jeden Elefanten im Raum. Unter der…/ mehr

Claudio Casula / 31.05.2024 / 06:00 / 41

Corona-Ticker (16): Freiwillig geben sie nichts heraus

Das Corona-Narrativ zerfällt wie ein Soufflé, wenn man zu früh die Backofentür öffnet. Die Aufarbeitung ist zwangsläufig. Hier die neuesten Entwicklungen der letzten Tage und Wochen.  So gut…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com