Moritz Mücke, Gastautor / 22.02.2019 / 09:30 / Foto: Polylerus / 37 / Seite ausdrucken

Fake-Katastrophe für Trump-Hasser

Es wäre auch so schon schlimm genug gewesen: Ein charmanter B-Promi, bekannt aus der TV-Erfolgsserie „Empire“, wird Opfer eines Verbrechens, das sowohl homophob als auch rassistisch konnotiert ist. Er wird attackiert und mit einer Chemikalie bespritzt, eine Schlinge um seinen Hals gelegt. Aber da Jussie Smollett sich tapfer wehrt, gelingt ihm die Flucht, sodass er die Geschichte später den geschockten Zuschauern von „Good Morning America“ erzählen kann. Für die zuständige Polizeistelle in Chicago deutet alles auf ein sogenanntes Hassverbrechen hin.

An dem Punkt war die Story freilich längst zum Politikum mutiert, denn laut Smollett hätten seine beiden Angreifer ihn nicht nur physisch, sondern auch verbal überrumpelt: „Dies ist MAGA-Land, N****“, sollen sie gerufen haben, also allerübelster Rassismus mit klarer Verbindung zur amerikanischen Roten-Mützen-Fraktion, dem Unterstützerlager des Präsidenten Donald Trump („Make America Great Again“). Und gerade deswegen solidarisiert sich die Politik- und Medienprominenz besonders stark mit dem Opfer. Zu echter Anteilnahme mischt sich das Zeigen von Haltung. Guten Morgen, Amerika!

Das Problem: Es mehren sich die Zeichen, dass Smollett – vom Schauspieler gleichsam zum Choreographen mutierend – die gewalttätige Episode zwar nicht erfunden, aber immerhin selbst inszeniert hat, und zwar aus unklaren Motiven. Ihm drohte das unfreiwillige Ausscheiden aus „Empire“, hieß es zunächst, dann gab es Gerüchte über einen angeblichen Versuch, die Quoten in die Höhe zu treiben. Jedenfalls berichtet unter anderem CBS, dass ein nigerianisches Bruderpaar aus Chicago zugegeben habe, von Smollett engagiert worden zu sein, um sein Ballett des Hasses aufs Parkett zu tanzen. „Sie kooperieren jetzt mit der Polizei“, so der Sender lakonisch . Die Aktion hätten sie laut eigenen Angaben zusammen mit Smollett „geprobt“

Der aktuelle Stand: Smollett hat sich der Polizei ergeben, die ihn beschuldigt den „Schmerz und die Wut des Rassismus“ instrumentalisiert zu haben, um seine „Karriere voranzubringen“. Für das Einreichen eines falschen Polizeiberichts drohen ihm bis zu drei Jahre Haft. Kein Wunder also, dass er zu den Vorwürfen schweigt. Als jeder ihm noch glaubte, war er es allerdings, der Vorwürfe erhob – und zwar mit höchster Präzision. „Ich gehe sehr, sehr hart ins Gericht mit 45 [Präsident Trump]“, antwortete er ursprünglich auf die Frage, wie er sich die Attacke erkläre. Wenn man sich das Interview heute anschaut , fällt es schwer zu glauben, dass so viele Leute ihm auf den Leim gegangen sein sollen. Seine Mimik wirkt gekünstelt – dabei ist ausgerechnet Schauspielern doch sein Beruf!

Der mediale Groschen hätte früher fallen müssen

Und genau da liegt der Hund begraben. Anlässlich des zweijährigen Präsidentschaftsjubiläums von Trump habe ich darüber geschrieben, wie die schlimmsten Vorwürfe ihm gegenüber auf kognitiven Bestätigungsfehlern beruhen. Die Smollett-Story ist in dieser Hinsicht identisch. Nur geht es hier weniger um Trump als um Trumps Amerika. In der Vorstellung von Politikern, Prominenten und Medienleuten sieht das nämlich ganz anders aus als in Wirklichkeit. Es ist weder ein Tatort, noch ein „Tatort“, sondern ein besonnener Ort, den ich nur empfehlen kann.

Und, ja, im Fall Smollett hätte der mediale Groschen früher fallen müssen. Spätestens bei folgendem Wort: Chicago. Diese schöne Großstadt ist seit einer gefühlten Ewigkeit eine Art Westentaschen-Leviathan der Demokratischen Partei und ihrer politischen Maschinerie. Einer der Spitznamen von Bürgermeister Rahm Emanuel ist nicht ohne Grund „der Pate“. Es ist die stolze Heimatstadt Barack Obamas. Donald Trump hingegen musste 2016 dort eine Wahlkampfveranstaltung absagen, da es zu gewalttätigen Ausschreitungen kam, welche sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag besitzen. Ich würde niemandem, der über einen gesunden Selbsterhaltungstrieb verfügt, dazu raten, in Chicago mit einer „MAGA“-Mütze herumzulaufen. Die Metropole ähnelt, zumindest was das politische Klima betrifft, Bremen wesentlich stärker als Dresden. Weil die Kriminalität zuweilen militärische Ausmaße annimmt, nennen sie sogar Lokalpatrioten „Chiraq“.

Es fällt mittlerweile auf, dass die medialen Bestätigungsfehler sich häufen. Fake News über die kreuzbraven Covington Catholic Schüler (eine Zivilklage gegen die Washington Post in Höhe von 250 Millionen US-Dollar ist anhängig), oder angeblich rassistische Fast Food Mitarbeiter gehen viral, und werden nicht immer korrigiert. Selbst wenn sie es werden, gilt stets: Der öffentliche Prozess ist die Strafe. Kein Wunder, dass sich unlängst auch die allenthalben respektierte CBS-Veteranin Lara Logan über ihre Journalistenkollegen beschwerte, die zu stark an der Demokratischen Partei klebten. 

Bevor also die deutsche Presse den eigenen Relotierungsradius auch noch auf Chicago ausdehnt, sollte sie zumindest etwas auf die Bremse treten und die kognitive Balance halten. SPON etwa hat zwar korrekterweise eine Meldung über die neuen Bewegungen im Fall Smollett veröffentlicht , aber im Gegensatz zu einem früheren, komplett hauseigenen Bericht  fehlt dort ausgerechnet der Hinweis auf den angeblichen Trump-Bezug des angeblichen Verbrechens. Das gilt auch noch für die Meldung vom Donnerstag. Inzwischen setzt sich (nixcht nur beim Spiegel) folgende kryptische Sprachregelung durch: "Er [der Angriff] schien für die zunehmende Gewalt gegen Minderheiten in den USA zu stehen, für die Kritiker auch die aggressive Rhetorik von Präsident Donald Trump verantwortlich machen". So dementiert man, lässt Trump aber dennoch nicht vom Haken.

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Leserpost

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P.Steigert / 22.02.2019

Dieser Fall sagt wieder viel über die Intelligenz und den Realitätssinn von Main-Stream-Journalisten aus. Wie dumm muss man sein, um zu glauben, dass Weiße mit MAGA-Kappen sich in der Nacht (oder zu irgendeiner Zeit) nach Central-Chicago trauen? Auch ein schönes Beispiel für die multi-ethnische Konfliktgesellschaft. Wer will so leben?

Sepp Kneip / 22.02.2019

Es ist in den USA mit Trump so, wie hierzulande mit der AfD. Fake News über Fake News, die zwar halbherzig zurückgenommen werden, aber den Betroffenen auf Dauer schädigen. Es ist das Vorgehen der Heuchler und Pharisäer, die vor Verleumdungen nicht zurückschrecken. Diesseits und jenseits des Atlantiks ist es die rot/grüne Meinungsmafia, die den Hass über Trump und die AfD ausstreut. Auf beiden Seiten des Atlantiks geht es um eine Sache, die Macht der transatlantischen Strippenzieher um Soros und Genossen zu festigen. Trump und die AfD stehen dem im Weg. Aber noch einer stellt sich diesen Herrschaften in die Quere: Orban. Auch über ihn geht ein Polit/Medien-Kartell-Gewitter nieder. Es ist Orban, der Soros genau kennt und ihn aus Ungarn heraus befördert hat. Erstaunlich ist, dass einer wie Soros, der keinerlei demokratische Legitimation aufzuweisen hat, derart in die Politik der einzelnen Staaten und der EU eingreifen darf. Ist Politik derart erpressbar geworden, dass jeder Hergelaufene mit viel Geld machen kann, was er will? Hoffentlich bleiben Trump, die AfD und Orban stark und verhindern, dass die Globalisten via Massenimmigration einen zerstörerischen Multikulruralismus etablieren und die zivilen Gesellschaften und Rechtsstaatlichkeiten zerstören.

Gerald Krüger / 22.02.2019

Es gibt noch mehr äußerst seltsame Gemeinsamkeiten der Medien: nur ganz selten wird Trump auf Fotos mit normalem Gesichtsausdruck dargestellt. Meistens greift man zu irgendeinem spontan entstandenen Fratzenfoto. So soll wohl die anscheinende Häßlichkeit seines Wesens bildhaft gemacht werden. In Wirklichkeit entlarven sich aber die Artikelverantwortlichen nur als das was sie vorgeben nicht zu sein und wogegen sie angeblich kämpfen: Schürer eines unterschwellig daherkommenden Hasses, verbunden mit der Freude, ihren geliebten Feind, ihr mittlerweile verinnerlichtes Feindbild, bei jeder sich anbietenden Gelegenheit ins Lächerliche zu ziehen. Leute, lasst es. Ihr seid durchschaut. Wer solchen “Journalismus” betreibt, den kann man nicht ernst nehmen.

Hartmut Runge / 22.02.2019

Irgendwas hab ich da jetzt nicht verstanden. Amerika ist ein “besonnener Ort”, den der Autor mir ob der Besonnenheit empfiehlt? Nur offenbar Chicago nicht, weil mir da schon die falsche Mütze Probleme bereiten könnte? Und ich dachte immer Chicago liegt in Amerika ... ;-)

Rolf Lindner / 22.02.2019

Die Journalisten. die erwischt werden, sind nur die Spitze des Eisberges. Frühstücksfernsehen ARD/ZDF heute Morgen wieder Musterbeispiel für Indoktrinationsjournalismus. Genüsslich wurde u.a. verbreitet, dass Orbans Partei Fidesz aus der EVP ausgeschlossen werden soll, weil er die Wahrheit über die Flüchtlingspolitik Junckers gesagt hat. Das Agieren der politisch Korrekten nimmt immer groteskere Züge an.

Robert Jankowski / 22.02.2019

Der Wahn geht um! Eigentlich müsste die ANTIFA doch jetzt, folgerichtig, für den Anschlag von Bremen auch die AFD vollumfänglich verantwortlich machen. War doch auch Alles nur inszeniert… :o)

Paul Braun / 22.02.2019

Das Gute an solchen Nachrichten ist, dass ich als Leser lerne, auch den Auslösern von Nachrichten zu misstrauen - nicht nur den Übermittlern der Nachricht. So gesehen: gute Arbeit Herr Smollett und besten Dank SPON.

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