Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinsen im Euroraum erneut gesenkt. Der Leitzins beträgt nun 3,65 Prozent, zuvor lag er bei 4,25 Prozent.
Dies berichtete Finanzen.net. Der Einlagenzins liegt nun bei 3,50 Prozent, nach vorher 3,75 Prozent. Diese Senkung war erwartet worden, um den Abstand zwischen beiden Zinssätzen zu verringern. Unter Leitzinsen versteht man die von der zuständigen Zentralbank festgelegten Zinssätze, zu denen sich Geschäftsbanken bei einer Zentral- oder Notenbank Geld beschaffen oder anlegen können. Ein Einlagenzinssatz wird von Finanzinstituten an Inhaber von Einlagenkonten gezahlt. Vereinfacht gesagt, ist der Leitzins der Großhandelspreis und der Einlagenzins der Kleinhandelspreis.
Der DAX reagierte kaum auf die Entscheidung und stieg um 1,31 Prozent auf 18.571,19 Punkte. Der Spielraum für weitere Zinssenkungen ergibt sich aus der sinkenden Inflation, die im August auf 2,2 Prozent fiel, dem niedrigsten Stand seit Sommer 2021. In Deutschland sank die Inflation auf 1,9 Prozent.
Die EZB senkte im Juni erstmals seit der Inflationswelle die Zinsen. Trotz gesunkener Gesamtinflation bleibt die Kerninflation stabil bei 2,8 Prozent. Die EZB muss zwischen hohen Zinsen, die Kredite verteuern und die Inflation bremsen, und zu schnellen Zinssenkungen, die die Inflation anheizen könnten, abwägen.