Wie erwartet hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen von 2,5 auf 2,25 Prozent gesenkt. In den USA gibt es dagegen erstmal keine Zinssenkung, was zur Verstimmung zwischen der Notenbank und dem Präsidenten führt.
Die EZB hat heute wie erwartet die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, meldet deraktionär.de. Damit reagiert sie auf die langsamer steigende Inflation und das schwache wirtschaftliche Umfeld. Der Einlagensatz liegt nun bei 2,25 Prozent. Das sind allerdings schlechte Nachrichten für Sparer. An den europäischen Börsen gab es kaum Reaktionen, da die Erhöhung bereits eingepreist war.
In den USA fährt die Notenbank (Federal Reserve, kurz Fed) unter ihrem Chef Jerome Powell dagegen einen sehr vorsichtigen Kurs. Powell hatte gestern verlauten lassen, Zinssenkungen seien angesichts der nach wie vor zu hohen Inflation erstmal nicht geplant, berichtet marketwatch.com. Er verwies auch auf die Gefahren von Trumps Zollpolitik für die amerikanische Wirtschaft und den Arbeitsmarkt. Die Arbeitsmarktdaten bestätigen dies allerdings nicht, im Gegenteil: Die Anzahl der Anträge auf Arbeitslosengeld waren auf dem niedrigsten Stand seit zwei Monaten und fielen um 9.000 Personen auf 215.000.
Präsident Donald Trump reagierte ungehalten auf Powells Aussagen und meinte auf seiner Medienplattform Truth Social, Powell hätte schon längst die Zinsen senken müssen angesichts fallender Öl- und Nahrungsmittelpreise und es wäre höchste Zeit für Powell, abzutreten. Powells Mandat läuft allerdings noch bis 2026. Obwohl der Präsident den Fed-Vorsitzenden nominieren kann, gibt es laut Gesetz keine spezifische Regelung, die es dem Präsidenten erlaubt, ihn zu entlassen. Dies könne nur im Fall einer schwerwiegende Verfehlung erfolgen. Die Struktur der Federal Reserve zielt darauf ab, ihre Entscheidungen in der Geldpolitik unabhängig von politischen Einflüssen zu halten.