Die Europäische Zentralbank (EZB) geht davon aus, dass es zu einer Zunahme notleidender Kredite im Euroraum kommen wird, meldet bundestag.de. Diese notleidenden Kredite der Banken des Euroraums könnten in einem ungünstigen Szenario mit einer sehr schwachen und schleppenden Erholung von der Corona-Krise ein Volumen von bis zu 1,4 Billionen Euro erreichen, heiße es in der Antwort der Europäischen Zentralbank auf die Frage des Abgeordneten Frank Schäffler (FDP) von 20. und 26. November 2020, die vom Präsidenten des Deutschen Bundestages als Unterrichtung (19/32594) vorgelegt worden sei.
Der Vorsitzende des Aufsichtsgremiums der Europäischen Zentralbank, Andrea Enria, habe in der Antwort weiter ausgeführt, dass von der Europäischen Zentralbank weder der Europäischen Kommission noch dem einheitlichen Abwicklungsausschuss oder der deutschen Bundesregierung Pläne für die Errichtung einer europäischen Vermögensverwaltungsgesellschaft (Bad Bank) vorgelegt worden wären. Nach Angaben von Enria hätte der Abbau notleidender Kredite für die Bankenaufsicht der EZB aber immer schon oberste Priorität besessen.
In der Antwort auf eine weitere Anfrage des Abgeordneten Schäffler nach den Gründen für einen Ausfall des europäischen Zahlungssystems TARGET2 heiße es, ein Softwarefehler in einem Netzwerk-Gerät sei die konkrete technische Ursache für den Vorfall gewesen. Mit einer unabhängigen Überprüfung sollen Lehren aus dem Vorfall gezogen werden, um ähnliche Probleme in Zukunft zu vermeiden. Eine ähnliche Antwort habe auch der Abgeordnete Danyal Bayaz (Grüne) erhalten.