Britische Antiterror-Fahnder und Extremismus-Einheiten sind offensichtlich nicht besonders gut ausgelastet, jedenfalls haben sie eine neue Aufgabe gefunden: Sie ermitteln in Sachen Climategate. Nein, nicht etwa gegen die wissenschaftliche Seilschaft, die den Weltklimareport des IPCC gekapert hat. Statt dessen setzt sich das britische „National Domestic Extremism Team“ auf die Spuren der Verräter, oder auch “Whistleblower” wie die Engländer sagen. Das sind jene Leute, die wie schon im Fall von Watergate, den Skandal aufgedeckt haben. Man ermittelt also gegen die Überbringer der schlechten Botschaft, nicht gegen die Verursacher. Waren es Hacker? Oder war es ein Insider? Oder ging die Email-Chose aus Versehen oder Schlamperei nach draußen (wofür es inzwischen durchaus Anhaltspunkte gibt). Den Stein ins Rollen brachte jedenfalls, wie so oft, ein kleiner Blog mit Namen The Air Vent. Da sind wir aber gespannt, was die Extremismus-Fahndung bringt (auf jeden Fall schon mal Befugnisse, die “normale” Fahnder nicht haben). Die Untersuchungen gegen Phil Jones vom CRU und Michael Mann, den Erfinder der Hockeystickkurve, werden von Universitätsgremien durchgeführt. Mal sehen wie unabhängig der Geist dieser Untersuchungen ist, oder ob ein für die Poilitik genehmer Persilschein herauskommt. Es gibt allerdings ein kleines Problem: Amerikanische Anwälte und professionelle Betrugsfahnder haben Witterung aufgenommen – und diese Spezies möchte man nicht unbedingt am Hals haben.