Wolfgang Mayr, Gastautor / 06.07.2018 / 13:00 / Foto: Pixabay / 9 / Seite ausdrucken

Exodus der Christen

Christen im Irak werfen dem Bildungsministerium vor, islamistisches Gedankengut zu verbreiten. So müssen sich christliche, yezidische und mandäische Schülerinnen und Schüler mit arabisch verfassten Prüfungsblättern auseinandersetzen, die die islamistische Gewalt verherrlichen. Schüler, die in der vergangenen Woche ihre Prüfungen abgelegt haben, mussten neben vielen Versen aus dem Koran auch einen poetischen Vers grammatikalisch deuten, in dem faktisch die Gewaltideologie des „Islamischen Staates“ propagiert wird, warnt Kamal Sido von der Menschenrechtsorganisation Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). Der poetische Vers heißt wörtlich: „Lasst sie töten, außer die kleinen Kinder und die Alten!“ Islamistisches Gedankengut findet sich in den Fächern Arabisch, Geschichte und Sozialkunde. 

Die gegenwärtige Schulpolitik des Irak, aber auch anderer Länder des Nahen Ostens legt Grundlagen für die fortgesetzte Islamisierung der Bevölkerung, warnt Sido. Wenn verhindert wird, dass die Schülerinnen und Schüler kritisch über historische Zusammenhänge, andere Kulturen und Religionen aufgeklärt werden, entwickeln sie auch kaum Toleranz gegenüber Nicht-Muslimen, kritisierte Sido. Er fordert: „Themen wie der Völkermord an den christlichen Armeniern, Assyrern/Chaldäern/Aramäern im Osmanischen Reich 1915 oder der Holocaust dürfen auch in den Ländern des Nahen Ostens nicht tabu bleiben.“ Der Massenmord an den europäischen Juden im Dritten Reich werde in islamischen Ländern entweder geleugnet oder sogar gutgeheißen. „Dies hinterlässt auch Spuren bei Migranten aus türkischen, arabischen, persischen und kurdischen Gesellschaften, die nach Deutschland und Europa kommen und erst hier mit diesen Themen konfrontiert werden“, warnte Sido. 

Viele Christen, Yeziden und Angehörige anderer Minderheiten im Nahen Osten bereiten sich angesichts der Islamisierungstendenzen bereits auf eine Flucht oder Auswanderung vor. Nach dem Erstarken des IS 2014 bis Ende 2017 sind mindestens 15.000 christliche Familien aus dem Irak und Syrien nach Europa, Australien, USA und Kanada ausgewandert. Viele Christen sehen für sich keine Zukunft mehr im Nahen Osten. „Auch wenn der radikale sunnitische Islam, dem die IS-Mitglieder angehören, augenblicklich die größte Gefahr für die religiösen Minderheiten darstellt, ist der schiitische Islam nicht weniger gefährlich für die ethnische und religiöse Vielfalt, wenn er sich radikalisiert und die Oberhand gewinnt“, sagt Kamal Sido. Diese Gefahr besteht vor allem im Irak.

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Sebastian Laubinger / 06.07.2018

Leider wird hier nur denen gepredigt, die das bereits wissen und beherzigen. Unseren Damen und Herren Volksvertretern ist das in der Mehrzahl nicht bewusst, bzw. völlig egal. Es ist heutzutage einfach schick, gegen die einzige Demokratie im Nahen Osten zu sein, eine Demokratie, in der arabische Bürger genau die gleichen Rechte wie ihre jüdischen Mitbürger haben. Aber natürlich darf man Muslimen nichts dergleichen sagen, weil man ansonsten gleich als “Rassist” (Blödsinn, Islam ist keine Rasse!) bzw. Nazi dasteht…

Karla Kuhn / 06.07.2018

“Viele Christen, Yeziden und Angehörige anderer Minderheiten im Nahen Osten bereiten sich angesichts der Islamisierungstendenzen bereits auf eine Flucht oder Auswanderung vor. Nach dem Erstarken des IS 2014 bis Ende 2017 sind mindestens 15.000 christliche Familien aus dem Irak und Syrien nach Europa, Australien, USA und Kanada ausgewandert. Viele Christen sehen für sich keine Zukunft mehr im Nahen Osten. „Auch wenn der radikale sunnitische Islam, dem die IS-Mitglieder angehören, augenblicklich die größte Gefahr für die religiösen Minderheiten darstellt, ist der schiitische Islam nicht weniger gefährlich für die ethnische und religiöse Vielfalt, wenn er sich radikalisiert und die Oberhand gewinnt“, sagt Kamal Sido. Diese Gefahr besteht vor allem im Irak.” Na dann sollten sie aber Deutschland meiden Und auch die Kirchen in Deutschland scheinen sich neuerdings mit dem Islam zu verbinden. Die Visegradstaaten können sie allerdings ansteuern.

Frank Bongaz / 06.07.2018

Die Gesellschaft für bedroht Völker (GfbV), deren Vertreter Herr Dr. Sido ist, hat ihren Hauptsitz in Göttingen, eine Stadt mit einer ausgeprägten linksextremen Szene. Ein Schelm der Böses dabei denkt, dass es bisher in Göttingen noch keine Demonstration gegen Christenverfolgung gegeben hat. Damit würde man indirekt eingestehen das die Ideologie der, in Göttingen gut untergekommenen, Zuwanderer eine Ideologie der Christenverfolgung ist. Das aus dieser Stadt auch noch Spitzenpolitiker der Grünen und SPD kommen setzt dem ganzen noch ein zusätzliches Sahnehäupchen auf. 

Marcel Seiler / 06.07.2018

Wir haben einen unterschwelligen Krieg des Islam gegen dem Rest der Welt. Das hat Samuel Huntington in seinem Clash of Civilizations (1996) schon kommen sehen. Dieser Krieg ist mal offen, mal verdeckt, und sehr, sehr häufig gewalttätig. Die Gutmenschen Europas, ja, der ganzen westlichen Welt, denken noch, der Westen sei Schuld und man könne dem mit Appeasement beikommen. Ein Irrtum! Der Westen kann nicht Streitschlichter sein; er ist Vernichtungsobjekt.  Es wird Zeit, dass der Westen sich auf seine kulturelle und militärische Kraft besinnt und anfängt, sich selbst und die Seinen konsequent zu schützen und zu verteidigen.

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