Evonik-Chef Christian Kullmann plant den umfassendsten Umbau des Essener Chemiekonzerns, um ihn effizienter zu gestalten. Das könnte bis zu 7000 Stellen kosten.
Dies berichtet Bild. Zukünftig wird Evonik in zwei Hauptbereiche unterteilt: Custom Solutions und Advanced Technologies, jeweils mit einem Umsatz von etwa sechs Milliarden Euro jährlich. Bereits eingeleitete Sparmaßnahmen führen zum Abbau von rund 2000 Stellen. Zudem sollen Geschäfte mit 3600 Mitarbeitern in Marl und Wesseling entweder in Joint Ventures integriert oder verkauft werden, wodurch Evonik bis zu 7000 von aktuell 32.000 Arbeitsplätzen abbauen könnte.
Auch in der Unternehmensführung gibt es Veränderungen: Die Vorstandsmitglieder Lauren Kjeldsen und Claudine Mollenkopf übernehmen neue Geschäftsbereiche, während Harald Schwager und Johann-Caspar Gammelin ausscheiden. Eine komplette Führungsebene wird im operativen Bereich abgeschafft.
Evonik ist der drittgrößte deutsche Chemiekonzern und erzielte 2023 weltweit in über 100 Ländern einen Umsatz von 15,3 Milliarden Euro, mit Produkten für verschiedene Industrien, einschließlich Landwirtschaft, Lebensmittel, Körperpflege und Reinigungsmittel. Entstanden ist das Unternehmen mit dem Kunstnamen Evonik 2007 aus dem Zusammenschluss zahlreicher Chemiefirmen wie der Hüls GmbH, Degussa, Röhm und Haas GmbH, der Chemiesparte der RAG AG und anderen.