Eurovision = 1. Hausfrauenevent 2. Gay-Feiertag
Conchita Wurst hatte 2014 den perfekten Auftritt im Namen und im Aussehen dargeboten. Damals gewann solch Darstellung ohne große Spannung und mit astronomischem Vorsprung. 2019 gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen der mittlerweile vielen, verweiblichten Männer. So gesehen, ist der ESC eine Art Balz, wo Männer versuchen Frauen zu gefallen. 2014 war es eine “Frau” mit Bart und Kleid - wohlgemerkt, die Stimme war hervorragend. 2019 sitzt man entweder am Klavier und leidet, steht hinter einer wassertriefenden Scheibe und leidet, trägt ein rotes Plastikhemd und leidet oder lässt Pummelchen hopsen und leidet.
Also mir geht das Gepinze der heutigen Musiker einfach nur auf den Zeiger.
Von den ganzen Songs hat keiner auch nur eine Emotion bei mir ausgelöst. Ich habe aber auch Tinitus, der hat sich bei dem Gekreische deutlich verstärkt.
Sollte der Autor den Trend „leidender Mann“ in den letzten Jahren verpasst haben? Der moderne Jungmann, an den Härten der Welt zerbrechend, heischt seit langem schon nach Mitleid. Gerne tut er dies öffentlich, sehr gerne singend, besser gesagt nölend und ningelnd. Er hat es nicht leicht, es geht ungerecht zu und er weiß auch nicht so recht, so dass unablässige Credo in Moll der Weichgespülten. Bei vielen Zuhörern führen diese Selbstmitleidsballaden zu Ohrblutungen, bei manchen sogar zur Hirnerweichungen.
Einige Zeit habe ich mir gelegentlich im ARD-ZDF-Morgenmagazin ach so tolle Sänger, die natürlich immer eine noch tollere CD herausgebracht hatten oder sich auf einer am tollsten Konzerttournee in Deutschland befanden angetan. Nachdem ich feststellte, dass man dort nur politisch korrekt gesäuselten Herzschmerz zu hören bekommt, habe ich es aufgegeben, etwas für meine mir von der Gesellschaft aufoktroyierte männlich Geschlechtsidentität serviert zu bekommen, und habe es statt dessen bei Frauen versucht; z.B. Crucified Barbara - Lunatic # 1 - Live Beauregard (YouTube). Auge, Herz und Gehör erfrischend!
Ich fände es gut, wenn alle mal mit dem ständigen Rumjammern aufhören würden (Männer wie auch Frauen). Ein bisschen mehr Stoizismus wäre ein besserer gesellschaftlicher Trend, statt des Aufmerksamkeismonopols der größten Heulsusen.
Verweichlichung und Emotionalität sind keineswegs mehr typisch ‘weiblich’. Die offensiv vor sich her getragene Heuler-und Leiderei hat längst die Männerwelt erfaßt. Es wird sich rasiert, den ganzen Körper, die Brauen gezupft, der Teint gepflegt und gerochen, daß die cerebrale Olfaktorik ins Trudeln gerät. Mein Mitgefühl gilt allen Lehrern, die jeden Tag diese pseudowohlriechenden Stinkekammern, früher Klassenzimmer genannt, betreten müssen. Glatze, Täto und antrainierte Muskelsilhuette dürfen gern als ‘männlich’ durchgehen, wenn aber das kleine Eisbärchen im Zoo stirbt , ist Heulen angesagt, ebenso wenn den eigenen Hund eine Magenverstimmung befällt. So läuft das heute im hoch emotionalisierten, selbstdarstellerischen Zeitgeist. Die jetzige Nummer eins des Contests klagte schon in seinem Vorstellungseinspieler über das furchtbare Mobbing, das seine Jugend und Entwicklung schwer belastete und nur über die Musik zum ‘happy end’ verarbeitet werden konnte. Ich muß aufhören, mir kommen die Tränen…...
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