Lieber Herr Ackner, vielen Dank für ihren bewegenden Schriftsatz. Aus ihnen spricht der gesunde Menschenverstand und eine sensible, gerechtigkeitsempfindende Seele. Ihre Zeilen sollte man allen Medien zur Verbreitung anbieten. Beste Grüße aus Halle, von einem ehemaligen MAM (mit Schweißerpass).
Brillante Analyse, schrieb hier ein Leser. Und Hut ab und Klatschen- all diesen Adjektiven schließe ich mich an:-). Nach der Wende befanden wir uns auch in einer Art Rausch- jetzt ist ALLES möglich, die Welt steht offen usw.. Aber hat denn die Welt auf uns gewartet? Und nach den Reisen zu den Niagarafällen (unser Herzenswunsch) setzte die Ernüchterung ein. Das kostet ja ´ne Menge Geld, die Leute dort haben auch Sorgen und kochen nur mit Wasser, und: ohje, wie klein die Gebäude in Niagara Falls waren und nicht sehr gepflegt. Die Reiseleiterin hat uns viel über Kanada und den Nöten und Problemen der Menschen dort erzählt. Auch die Einführung des Euros haben wir sehr skeptisch beäugt- und nun hat sich alles bewahrheitet, was der eigenständig denkende Prof. Dr. Hankel immer wieder gebetsmühlenartig gepredigt hat. Heute habe ich gelesen, dass sogar der Hardliner Friedrich Merz meinte, wenn er das Desaster mit dem Euro von heute auch schon vor 20 Jahren gewusst hätte, hätte er dem allem nicht zugestimmt. Lesen hilft manchmal, Herr Merz und wenn es “nur” der Hankel ist.
Ich bin auch Malocher. LKW Fahrer. Ich finde, die Schuld auf die sogenannten Eliten zu schieben, ist falsch. Denn im Gegensatz zur DDR hat man heute an der Wahlurne eine Auswahl! Demokratie lebt vom Mitmachen, vom Miteinander. Davon, sich zu informieren und eine Meinung zu bilden. Und dann die Partei zu wählen, die der eigenen Meinung am nächsten kommt. Und regelmässig alle 4-5 Jahre kann man seine Stimme erneut abgeben. Woher die Interesselosigkeit in Tschechien und der Slowakei kommt, ist mir ein Rätsel. Wenn jemand von der EU profitiert, dann gerade diese Staaten. Beim Brexit haben nur 72% ihre Stimme abgegeben. Dabei war angeblich bei den unter 50jährigen eine deutliche Mehrheit für den Verbleib in der EU. Die Brexitbefürwörter Nigel Farage und Boris Johnson kommen ebenfalls aus der sogenannten Elite. Vorher haben die die Folgen eines Austritts verharmlost und für alles was schlecht ist, der EU die Schuld gegeben. Geldverschwendung und Vetternwirtschaft und Zuviel Bürokkratie gibt es schliesslich weder auf nationaler Ebene noch in den Provinzen und Kommunen??????? Keine Rede davon, daß schliesslich in Ministerräten und EU Gipfeln und, ja auch da!, im europäischen Parlament gemeinsam beschlossen wird. Nun wird den Briten bald dämmern, daß sie eben keine Kosten sparen durch den Austritt. Daß es ganz alleine viel schwerer ist, die eigenen Interessen weltweit zu vertreten. Denn das britische Weltreich gibt es nicht mehr! 1998 hatte sich eine Partei gegründet. Die Initiative pro DM. Die wollten die Euroeinführung verhindern. Bei der entscheidenden Bundestagswahl, sind da überhaupt 75% hingegangen? Der Euro ist heute für die südeuropäischen Länder eine Belastung. Dies liegt vor allem daran, daß es allen Ländern schwer fällt, auch Deutschland und Frankreich!, die selbst beschlossenen Regeln zu beachten. Der Euro war von Beginn an eine inflationsfreie Währung. Aber dazu gehört eben auch eine solide Wirtschaftspolitik. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Die Vorteile, die Europa bietet, sind für viele so selbstverständlich, daß übersehen wird, daß es das nicht einfach so geben kann sondern erarbeitet werden muss!!!!!!!! Wenn jetzt einfach so der Euro wieder abgeschafft wird, dann wird erst einmal wieder Angst und Verunsicherung um sich greifen. Die Länder mit Lira, Drachme, Peseta und Escudo usw. werden erst einmal Preissteigerungen erleben, weil mit schwacher Währung die Importe teuer werden. Gleichzeitig wird die schwache Währung beim Export nicht allzuviel nützen. Denn wenn eine Wirtschaft auf Landwirtschaft und Tourismus basiert und die Industrie zu schwach ist, sind auch keine grossen Exportgeschäfte zu machen. Jahrzehntelang haben sich vor allem die Griechen von ihren sogenannten Eliten aufs Glatteis führen lassen und brav ihre Bestechungsgelder bezahlt, um gute Jobs, gute Arztbehandlung und guten Unterricht für ihre Kinder zu bekommen. Das war nicht die Schuld der EU!!!!! Nun müssen die kleinen Leute es ausbaden, daß sie sich von den Grossen haben bevormunden und berauben lassen. Und zwar deswegen, weil sie z.B. die Steuerfreiheit für Reeder einfach hingenommen und alles mitgemacht haben. Und das im Geburtsland der Demokratie. Wenn Europa kaputt geht, dann wenn jeder nur an sich denkt und keiner das Miteinander will. Wenn man bedenkt, wieviel Geld jedes EU Land für seinen Verteidigungshaushalt ausgibt und wie wenig effizient das Ergebniss ist, wäre das ein schönes Beispiel dafür, was ein gemeinsames Handeln erreichen kann. Mit dem Geld, was jedes Land einzeln für die eigene Armee ausgibt, liesse sich eine europäische Armee finanzieren, die der EU weltweit ein ganz anderes Gewicht verleihen würde. Dann wäre es leichter, die USA, Russland und China in ihre Schranken zu weisen und schlicht auf die Einhaltung des Völkerrechts zu pochen.
Als “Ex-Zoni” kann ich den Artikel nur begrüßen, allerdings.: 1.) Der Boom und Crash der “neuen Märkte” war ein Produkt naiver Gier und hat fastxnur jene getroffen, die dieser Gier freiwillig nachgerannt sind, während - als Sklave des Staates bzw der Demokratur - jeder für die Gier eines Teils der Bevölkerung / der Staatskaste aufzukommen hat, ohne überhaupt sein Einverständnis gegeben zu haben. Meinetwegen können Leute freiwillig mit ihrem Geld hocken, sie ihnen beliebt - staatlicher Etatismus und Sozialismus jedoch bedeuten, das Leute auf anderer Kosten oder/und Risiko leben oder zocken. 2.) Wer dem Staat vertraut - dem wohlfeilen Versprechen von Menschenfängern , die im Gegenzug “nur etwas” Macht - im Klatext: die Freiheit des Einzelnen - fördern, muss sich nicht wundern, wenn er verarmt in der Diktatur aufwacht. Gerade das sollte eigentlich jeder Deutsche - vor allem DDR Bürger - verstanden haben, aber selbst neue rote SED Ministerpräsidenten zeigen, das dem wohl immer noch nicht so ist. Der Sozialismus in braun und rot, später im stasi-finanzierten rotgrün und mit schwarz heute in “bunt” feiert als ewiger Wiedergänger in Deutschland stetig neue erhoffte Endsiege… Die Idee des ewigen naiven Kind-Seins, indem bei Erwachsenen das Staat die Rolle des Elternhauses übernimmt, ist so beliebt die selbstverständlich im Land. Schon Stresemann wusste in der Weimarer Republik: Wenn es den Deutschen an etwas fehlt, dann ist es der Mut zur eigenen Verantwortung. Recht hatte er ... und ja, er meinte die höchstpersönliche Verantwortung eines jeden Deutschen für sich selbst und sein eigenes Leben wie seine Person…
Sie haben es gut analysiert, schade, dass hier wahrscheinlich keine Politiker mitlesen. Sie müssten diesen Beitrag in einer aktuellen Stunde des Bundestages vortragen, das live im TV zur besten Sendezeit! Anstatt Heute Sendung oder Tagesschau! Wenn dann ein Volk immer noch nicht erwacht und sein Schicksal selbst in die Hand nimmt, dann werde ich es den Rest meines Lebens auch nur noch mit Rotwein versuchen.
Sehr geehrter Herr Ackner, ich bin im Westen aufgewachsen, was aber nichts daran ändert, daß ich auch als “Wessi” ein Gefühl dafür habe, daß die im eigenen Mikrokosmos kreisenden Eurokraten -da zähle ich neben den Brüsselern auch Draghi, Merkel, Hollande und sonstige Stützen der Eurokratur zu dem elitären Kreis- die Bürger der betroffenen Länder, in manchen ganze Generationen, schlicht und einfach um ihre grundsätzlich vorhandenen positiven Lebensperspektiven bewußt betrogen haben, dies nicht, weil die Umstände es so wollten, sondern weil man das europäische Schiff bewußt ideologisch verblendet, nur das Wohl einer kleinen Clique der oben schwimmenden Fettaugen im Blick, voll auf das Riff gesemmelt hat. Ca. 1 Jahr nach der €-Einführung in Lettland hat ein Reporterteam eines der 3. Programme das Land bereist u. in den verschiedenen Gruppen der Bevölkerung nach den Erfahrungen mit der Kunstwährung gefragt. Das Fazit war, daß die ca. 10 % der wirtschaftlich besser gestellten, meist als Unternehmer Tätigen, profitierten. Für eine kleine Gruppe hat sich nichts geändert, während die übrigen ca. 75 % mit den steigenden Lebenshaltungskosten bei nicht angepaßten Gehältern noch mehr “zu knappsen” hatten, als vorher schon. Auch dort war die von den Medien und den Polit- und Wirtschafts-funktionären mit Feuerwerk und lobhudelnden Reden nach außen getragene Euphorie sehr schnell den Erfahrungen des eher grauen Alltags der “kleinen Leute” gewichen. Man fühlte sich “über’s Ohr gehauen”. Die Reaktionen auf den Brexit lassen von Einsicht und Selbstreflexion der “Macher” nichts erahnen. Stattdessen kommt ein weiter so, nur schneller u. die Reflexe zur Harmonisierung der Gurkenkrümmung sind auch wieder aktiv, wenn ich zur Kenntnis nehmen muß, daß man nun seitens “Brüssel” die Abschaffung von umweltschädlichen Rasenmähern ins Auge faßt, deren Betrieb angeblich für 15 der freigesetzten Stickoxide u. 5 % des Feinstaubs verantwortlich seien. Immerhin scheint es in von Brüssel verwalteten Europäischen Landen entsprechend viele und weite Rasenflächen zu geben, die aufwendig mit Benzinmähern kurz gehalten werden, vermutlich auch alternativlos, weil Schafe auch pupsen u. entsprechend Klima schädigend wirken. Und was die viel beschworene Kriegsgefahr im Falle des Scheiterns des “Brüsseler Europa” angeht, so glaube ich, daß sich die Volkschaften der Länder entsprechend weiter entwickelt haben, daß sie sich von irgend welchen verblendeten “Eliten” nicht mehr aufeinander hetzen lassen. Da dürften die “einfachen Leute” bereits weiter sein, als die “Eliten” . Zumindest habe ich diese Hoffnung gewonnen bei meinen diversen Reisen durch West- und Ost- Europa, noch mit Grenzkontrolle und auch ohne, mit € und jeweils eigener Landeswährung.
Es ist erschreckend zu erkennen, wie gravierend sich die Vorstellungen von einem gemeinsamen Europa zwischen denen, die es finanzieren und denen, die treuhänderisch dessen Werte verwalten, unterscheiden. Dem Souverän werden von den Verwaltern allenfalls die Rechte von Pflegeheiminsassen zugestanden. Irgendwie denke ich gerade an korrekte Massentierhaltung. Gecheckt haben die Briten da etwas, bzw. noch rechtzeitig vor langer Zeit auch die Dänen und Norweger. Noch scheint es sich für viele hier wohlig anzufühlen so im eigenen warmen Mist, aber wie hieß das nochmal?: “Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.”
Danke! Es ist ein wunderbares Gefühl, einmal mehr zu sehen/zu lesen, dass “irgendwo da draußen” noch Menschen mit so klarem Verstand sind! Die Probleme der jüngsten Geschichte sind in diesem kurzen Text so komplett und konkret benannt, dass allen (Eliten), die sie nicht sehen (wollen), nur böswilliger Vorsatz unterstellt werden kann.
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