Eine EU-Behörde hat einen Vertrag mit vier Auftragnehmern (darunter Pfizer) für vier Impfstoff-Typen (darunter mRNA) unterzeichnet. Er soll „eine schnelle Reaktion auf künftige Gesundheitskrisen gewährleisten“. Bis zu 325 Millionen Dosen pro Jahr sollen produziert werden können.
Sie machen einfach weiter, als wäre nicht geschehen. Anstatt die verheerenden gesundheitlichen Schäden aufzuarbeiten, die durch die Covid-Impfkampagne angerichtet worden sind, wird im Rahmen der Europäischen Gesundheitsunion nun ein „aktivierbares Netzwerk von Impfstoffherstellern“ eingeführt. Wie einer Pressemitteilung der EU-Kommission vom 30. Juni 2023 zu entnehmen ist, ist mit „EU FAB“ ein Netzwerk von Unternehmen initiiert worden, das bei „Notlagen der öffentlichen Gesundheit“ in kurzer Zeit Vakzine zur Verfügung stellen kann.
Bis zu 325 Millionen Impfstoffdosen pro Jahr sollen produziert werden können. Finanziert wird das Netzwerk von der Behörde für Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (European Health Emergency Response Authority, kurz: HERA) sowie der Europäischen Exekutivagentur für Gesundheit und Digitales (Health and Digital Executive Agency, kurz: HaDEA) mit insgesamt 160 Millionen Euro pro Jahr.
EU-Binnenmarkt- Kommissar Thierry Breton begrüßte den Vorstoß und sagte: „Dieses großartige Projekt wird die industriellen Kapazitäten der EU stärken, dafür sorgen, dass wir auf künftige Pandemien reagieren können und die strategische Autonomie der EU stärken.“
Etwas irritierend ist, dass die Mitteilung zwar auf der deutschsprachigen Seite der EU-Kommission, jedoch nicht auf der englischsprachigen Hauptseite zu finden ist (Stand 3. Juli, 15 Uhr). Hier muss man erst die Unterseite von HaDEA suchen, um an die entsprechende Information zu gelangen.
Dort stößt man dann auf die Schlagzeile: „EU4Health-Rahmenvertrag unterzeichnet, um eine schnelle Reaktion auf künftige Gesundheitskrisen zu gewährleisten“. Laut Pressemitteilung hat die HaDEA im Namen von HERA einen Vertrag mit vier Auftragnehmern aus Belgien, den Niederlanden, Spanien und Irland für verschiedene Impfstofftypen (mRNA-basierte, vektorbasierte und proteinbasierte) unterzeichnet.
Trotz von der Leyens Pfizer-Skandal
Die vier Impfstoffhersteller sind Pfizer Ireland Pharmaceuticals und Pfizer Manufacturing Belgium für mRNA-Impfstoffe, Bilthoven Biologicals B.V für vektorbasierte Impfstoffe sowie LABORATORIOS HIPRA S.A, CZ Veterinaria S.A.U. und Laboratorio Reig Jofre SA für proteinbasierte Impfstoffe. Jedes Unternehmen habe zugesagt, jährlich mindestens 50 Millionen Dosen zu reservieren.
Die „EU FAB“-Ausschreibung war im April 2022 von der HaDEA veröffentlicht worden. EU4Health ist mit einem Budget von 5,3 Milliarden das vierte und größte der EU-Gesundheitsprogramme. Der überwiegende Teil seines Haushalts wird von HaDEA verwaltet. „EU FAB“ werde in verschiedenen Phasen arbeiten: In der Vorsorgephase werden erforderliche Produktionskapazitäten reserviert, Schulungen von Personal durchgeführt und Lieferketten überwacht. In der Krisenphase beschließt die EU-Kommission nach Feststellung einer Notlage im Bereich der öffentlichen Gesundheit, Impfstoffe zu erwerben, die schließlich innerhalb eines Jahres von „EU FAB“ produziert werden sollen.
Es ist kaum zu fassen: Die EU-Behörden halten wider besseres Wissen an den auf ganzer Linie gescheiterten Technologien wie der hochriskanten mRNA-Behandlung fest. Damit gehen sie im Wortsinn über Leichen. Auch Pfizer ist trotz des Skandals um den geheimen SMS-Austausch zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Pfizer-Vorstandschef Albert Bourla nach wie vor im Rennen.
Martina Binnig lebt in Köln und arbeitet u.a. als Musikwissenschaftlerin (Historische Musikwissenschaft). Außerdem ist sie als freie Journalistin tätig.