Danke für diesen Beitrag. Ich erkenne mein liebstes Griechenland wieder - und das tut der Seele so weh, Dieses wunderbare Volk, stolz, bescheiden, kämpferisch, das so gut feiern und lachen kann, hat seit langem nichts mehr zu lachen - die Situation, bloß der geografischen Lage geschuldet, ist mittlerweile viel dramatischer geworden, und niemand kennt den Ausweg.
Eine gelungene Beschreibung einer nationalen Tragödie, verschuldet von den selbst ernannten Eliten Europas, wirkend in den politischen Biotopen Brüssels und der nationalen Hauptstädte, die ihr Tun und Treiben der Bevölkerung gegenüber nachwievor völlig realitätsfern als alternativlos “verkaufen”.
Anfang der 8o.er Jahre reiste ich als Rucksacktouristin in Griechenland . Ich erlebte dort eine Gastfreundschaft, eine Offenheit und Freundlichkeit welche ich in Deutschland nie erlebt habe. Um so schmerzlicher empfand ich die Hetze gegen die Griechen, überhaupt gegen die Südländer die angeblich faul, unfähig und zurückgeblieben seien. Für mich ist Europa nicht Brüssel und der Euro, sondern die Menschen und ihre Kultur. Vielleicht sollten die Politiker inkognito mit wenig Geld einfach mal quer durch Europa reisen, mit vielen Menschen sprechen um sich ein Bild zu machen von der Lage der Bevölkerung und den Auswirkungen ihrer Politik.
Ihr Text gefällt mir. Ich saß 1971 im August, im Schatten eine Säule der Akropolis, das war an meinem 21zigsten Geburtstag. Ich hatte zwar keine Ahnung über die griechische und die klassische Kultur, aber ich war da! Auf meiner Tour, wo ich nicht über den Bosporus fuhr, sondern wieder zurück zur Ingenieurschule. 1979 bin ich zu den Osterferien nach Athen geflogen und hab mir ein Moped gemietet um die Peleponnes, ab zu reiten. Da gab es hoch in den Bergen auf Eselpfaden fast komplett verlassene Dörfer, da haben mir zwei Alte, eine Cola und eine Mahlzeit angeboten, die ich nicht ablehnen konnte, so lieb waren die, und mir flossen die Tränen, weil der Ziegenkäse es echt insich hatte. Ich war auch in Sparta, um die alte Festung zu besuchen, und in Githeon habe ich ein Horn in die Hand gedrückt bekommen, als ich nachschaute wer da hupte. Diese Stadt-Musiker wollten, dass ich bei ihrem Ostermarsch mit ihnen gehe und vollen Sound auf der Kanne blase, das fand ich absolut klasse, wie so viele Griechenland-Erinnerungen.
So geht es allen Europäern. Das Geld ist nicht gut. Es sind nur Glasperlen. Die Geschichte von der Arbeit auf dem Festland, in der Großstadt ist eine Lüge. Die Kreter ziehen nach Athen, die Athener ziehen nach Berlin, die Berliner ziehen nach London, die Londoner ziehen nach China. Am Ende haben alle ihre Wurzeln und ihre Seele verloren und verkauft. Wurden früher Kriege geführt weil es keine gemeinsame Währung gab ? Der Euro ist eine einzige Lüge. Das Joch am Hals aller fleissigen Menschen.
Das ist das Schönste und Traurigste, das ich seit langem über Griechenland gelesen habe. Ich verbeuge mich vor dem Autor. Prof. Dr. Otto Jastrow
Und Herr Mattes, ist er nicht zu hundert Prozent selbst verschuldet. Sorry, ich habe keinerlei Mitleid mit den Griechen.
So wie sich Einzelstaaten und Kommunen mit Kulturausgaben plagen, plagt sich die EU mit ihrem kulturellen Gruftie Griechenland, auf dessen nahe Inseln länger schon die Türken schielen.
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