Leider zäumen Sie das Pferd von hinten auf Herr Ederer. Nicht Russland oder Iran haben das Chaos in Syrien zu verantworten, sondern der Westen. Er hat die gesamte Region destabilisiert und failed states geschaffen. Die Flüchtlingskrise ist eine Fole davon. Jetzt gegen die zu wettern, die Assad unterstützen, ist billig, denn Demokratieexport muss scheitern, wenn er in rückständige Regionen getragen wird. Und die EU war in der Anlage vielleicht mal als EWG ein demokratisches Projekt, aber sicher nicht in der heutigen Ausprägung. Es gelingt nicht, Völker mit unterschiedlichen Historien und Lebensverhältnissen unter einen - zudem wenig demokratischen - Hut zu bekommen. Und daran sind nicht die Nationalisten schuld, sondern die, die meinen, dass man Unterschiede zwischen Völkern durch Geld nivellieren kann. Dass es sich darum im Wesentlichen um deutsches Geld handelt, muss an dieser Stelle nicht betont werden.
Sie haben Recht, aber das wird nicht passieren, und deswegen wir die EU, wie sie heute ist, auseinander brechen.
Alles richtig - bis auf: Der syrische Diktator, die bösen Russen und Iraner, der Massenmord durch Assad bla.. bla.. Tatsache ist: Vor mehreren Jahren wurde (wieder mal) ein amerikanischer Regimechange angefangen, gegen den gewählten (übrigens vor 2 Jahren wieder!) Präsidenten Assad mit Hilfe von Saudis, Kataris und Freischärlern. D a s ist in Wirklichkeit geschehen. Die Russen sind als einzige legitimiert im Land, weil der Staatschef sie darum gebeten hat. Alles andere ist Geschichtsklitterung.
Sehr geehrter Herr Ederer, Sie betrachten offensichtlich einen Bürgermeister von Ostaleppo, der sich jahrelang nicht zu den Verbrechen der dortigen islamistischen Milizen äußerte, als seriöse Quelle für die Verbrechen der Russen und teilen seine Ansichten. Auf die Idee, dass auch die andere Seite in diesem Bürgerkrieg gehört werden müsste, kommen Sie offenbar gar nicht. Ihr Weltbild ist klar und eindeutig: Auf der einen Seite der „Massenmörder“ Assad mit seinen „Schutzpatronen“ – auf der anderen Seite edle Rebellen. In der Ukraine sehen Sie das dann anders, da werden die Rebellen zu „Banden“, denn es sind ja Russen. Sie feiern die EU als „Club freier Staaten“. Falls aber einer dieser Staaten sich die Freiheit nimmt, eine Politik zu machen, die Sie nicht für richtig halten, sind Sie verwundert, dass Polen in der EU „noch stimmberechtigt“ ist. Bei Ungarn fordern Sie dann gleich den Rauswurf aus der EU, wenn es so weiter macht! Genau diese Ihre Vorstellungen sind m.E. das genaue Gegenteil von Freiheit und Demokratie! MfG
Dear Mr Ederer. A breath of fresh air from you. Thanks. I am 69 have lived the last 40 years in various EU countries, now live in Germany. I would have voted to remain in the EU had I had the vote not because I have faith in the EU as an institution but because I wanted to give my vote to the young who, I was told, wanted to stay in the EU. At my age I am not affected one way or the other by Brexit. Sadly the young disappointed me but that is their right and privilege. However, having said that I am coming to the conclusion that the 52% were not all bloody minded nationalists and that some of them were perfectly intelligent people who are fed up with the EU and are prepared to suffer the difficulties that Brexit will undoubtedly bring because they see no hope of reform within the EU and the possibility that in, say, 10 years their decision may be vindicated. I can speak from experience that many Brexiteers are convinced Europeans ( e.g. Boris Johnson ) but have little faith in the EU. Best regards Richard Dawson
Die Ost- und Südosterweiterung der EU war und ist eine Machtdemonstration gegenüber Moskau, mit einem Start als Adler und einer Landung als Pleitegeier.
Sehr geehrter Herr Ederer, in Ihrer allgemeinen Kritik gegenüber dem “zahnlosen” Tiger EU bin ich bei Ihnen, viele andere Autoren in der “Achse” und bei “TE” haben detailliert und teilweise brillant dargelegt, warum das bürokratische Selbstversorgungsmonstrum nun nach und nach seinen Geist aufgibt, nachdem es schon geraume Zeit auf der Suche nach dem eigenen Sinn gewesen ist. Dennoch Herr Ederer, in diesem speziellen Falle, meine ich, dass Sie in der Betrachtung der arabischen, respektive syrischen Realitäten den führenden politischen Demagogen, will sagen, amtierenden Regierungschefs und den verbündeten Qualitätsmedien, auf den Leim gegangen sind. Eine Betrachtung der politischen Verhältnisse in Syrien (als arabischer, islamisch dominierter Staat, meinethalben Autokratie) vor dem, von außen gesteuerten, “arabischen Frühling” (der für die Menschen in den betroffenen Ländern zu keiner Sekunde einer war) und danach, würde Ihnen vor Augen führen, dass mitnichten Herr Assad und Herr Putin die Verantwortung tragen. Seien Sie ehrlich, wieviele Begriffe für Gegner der syrischen Regierung kennen wir seit 5 Jahren? Der Begriff parlamentarische Opposition kommt seit Ausbruch der durch Obama’s Administration gegen die Assad-Regierung initiierten islamistischen “Befreiungsarmee” und ihres bewaffneten Kampfes, nicht mehr vor. Die “Friedensengel” aus den USA und der EU haben die derzeitige Lage zu verantworten, und warum das alles, weil Assad’s Syrien das einzige politisch stabile arabische Land in dieser Region war, das sich den Destabilisierungsversuchen des Westens nicht gebeugt hat. (Das schönste allerdings ist, dass wir uns in diesem Medium auf diese Weise austauschen können, der Schulz&Friends; -Typ und seine Freunde haben nicht gesiegt) Eine gesegnete Weihnacht für Sie und Ihre Familie, ich lese Sie und die anderen Autoren mit großem Gewinn)
“Die Verantwortlichen sind nicht einmal mehr in der Lage, einem Massenmörder wie dem syrischen Präsidenten Assad das Handwerk zu legen, geschweige denn, sich mit seinen Schutzpatronen in Teheran und Moskau anzulegen.” Assad ist der einzige, der Syrien zusammenhalten kann. So wie Saddam Hussein der einzige war, der den Irak zusammenhalten konnte, so wie Gaddafi Libyen. Assad ist der einzige, der dort für Stabilität sorgen kann, was bekanntlich auch für Europa nicht ganz unwichtig ist. Und, so schlimm Assad ist, die “Rebellen” (wie die Islamisten in der hiesigen Systempresse genannt werden) sind hundertmal schlimmer. Unter Assad gab es keine Massenflucht aus Syrien, die fing erst mit dem Bürgerkrieg an, und den hat nicht Assad angefangen, sondern die “Rebellen”. Und jetzt scheint es, das Assad den Bürgerkrieg gewinnen wird, und das ist gut für die Region und auch gut für Europa. Umso schneller wird Europa dann nämlich seine syrischen Flüchtlinge los, indem es sie wieder heimschickt. Hätten die “Rebellen” gewonnen, gäbe es da unten doch nie wieder Frieden, folglich könnte man dann auch die syrischen Flüchtlinge nicht wieder zurückschicken. Allerdings vermute ich, das diese Rückführung sowieso nie mehr geschieht, selbst wenn sich Syrien urplötzlich in eine Art Schweiz verwandeln würde. Die progressiven Kräfte in der SPD und CDU werden die Rückführung verhindern. Das ist das Problem, nicht Assad.
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