Die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini, hat eine unabhängige wissenschaftliche Überprüfung palästinensischer Lehrmaterialen angekündigt, berichtet das israelische Internetportal „Ynetnews“. Hintergrund sei eine Untersuchung und Kampagne des „Institute for Monitoring Peace and Cultural Tolerance in School Education“ (IMPACT-se). Die israelische Organisation habe hohe EU-Beamte und Europaparlamentarier darauf hingewiesen, dass die neuen, im September 2018 erschienenen palästinensischen Schulbücher noch radikaler seien als frühere Ausgaben.
Laut Ynetnews hat IMPACT-se hunderte Beispiele zusammengetragen, in denen zu Gewalt oder zum Dschihad aufgerufen wird oder Juden und Israelis dämonisiert werden. Außerdem würden die Schulbücher die historische jüdische Präsenz im Heiligen Land und die bisherigen Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern ausklammern. Die Verbreitung von Hass sei systematisch und betreffe alle Schulfächer.
Nach Angaben von Ynetnews ist die EU derzeit der größte Geldgeber des Bildungsministeriums der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Die EU habe auch 178 Millionen US-Dollar an das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) überwiesen. Ein Großteil dieser Gelder werde ebenfalls für Schulen verwendet, die den Lehrplänen der PA folgen.
Im April 2018 verabschiedete das Europaparlament ein Gesetz, das verhindern soll, dass europäische Hilfsgelder verwendet werden, um in palästinensischen Schulen „Hass“ zu unterrichten. Im September 2018 stoppte der Finanzausschuss der EU eine Zahlung von 15 Millionen Euro an das Bildungsministerium der PA. Laut Ynetnews gehen auch diese Entscheidungen auf die Kampagnenarbeit von IMPACT-se zurück.