Der Vertrag zwischen der EU und AstraZeneca stellt das Pharma-Unternehmen weitgehend von jeglicher Haftung frei, meldet n-tv.de. Sogar für Schwierigkeiten bei der Impfstofflieferung müsse AstraZeneca demnach nicht haften. Das gehe aus dem Vertrag hervor, der RTL/ntv ungeschwärzt vorliege.
Das widerspreche dem Eindruck, den sowohl die Bundesregierung als auch die EU-Kommission öffentlich erweckt hätten. Demnach hätte der Vertragsabschluss mit den Impfstoffherstellern länger gedauert, weil man die Hersteller erst zu einer Haftungsübernahme habe bewegen müssen. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe beispielsweise Anfang Februar erklärt, die Verhandlungen mit den Herstellern hätten auch deshalb so lange gedauert, "weil die Europäische Kommission nicht die gesamte Haftung übernehmen wollte".
Nach Informationen von RTL/ntv stelle der Vertrag den Hersteller frei von der Haftung für "Verzögerungen bei der Lieferung des Impfstoffes". Eine entsprechende Formulierung finde sich in Paragraph 15.1.e des Vertrags. Bei der Veröffentlichung des Textes durch die EU-Kommission sei diese Passage geschwärzt gewesen. Zudem werde aus dem Vertrag ersichtlich, dass AstraZeneca auch in nahezu allen anderen möglichen Streitpunkten von der Haftung weitestgehend freigestellt werde.