Eines muss man der EU-Kommission lassen: Sie hat ein Gespür für Realsatire. So hat sie gerade eine Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für ein Europäisches Festival für Journalismus und Medienfreiheit veröffentlicht.
Das Festival soll u.a. das Bewusstsein für Bedrohungen der Pressefreiheit in der EU schärfen. Was geradezu grotesk wirkt angesichts der Tatsache, dass es die EU-Kommission selbst ist, die vor allem durch ihren Digital Services Act die Pressefreiheit gefährdet. Das Festival soll nun allerdings tatsächlich die Möglichkeit bieten, Meinungen über die Auswirkungen der EU-Gesetzgebung auf die Medienfreiheit auszutauschen. Ob mit „Meinungen“ wirklich alle Meinungen – also auch missliebige – oder nur affirmative gemeint sind, sei dahingestellt.
Die EU-Kommission lädt jedenfalls interessierte Medien, Nichtregierungsorganisationen, Redakteure, Verleger, Universitäten und Forschungszentren dazu ein, ihre Vorschläge einzureichen. Die Aufforderung richtet sich dabei an Konsortien, die aus mindestens drei Einrichtungen aus mindestens drei verschiedenen förderfähigen Ländern bestehen. Der erfolgreiche Bewerber soll innerhalb von zwei Jahren drei Ausgaben des Festivals organisieren sowie eine Plattform für Beiträge und Diskussionen einrichten und verwalten. Das Festival ist mit einem Budget von drei Millionen Euro ausgestattet und will den Dialog, die Zusammenarbeit und die Partnerschaft zwischen Journalisten, Medien, Organisationen der Zivilgesellschaft (sprich: NGOs und Stiftungen) und Medienschaffenden in der Europäischen Union stärken. Die Bewerber müssen ihre Projekte allerdings mit mindestens zehn Prozent kofinanzieren. Die Bewerbungsfrist endet am 31. März 2025.
Die Kommission geht davon aus, dass „informierte und befähigte Journalisten, Medienunternehmen und Bürger die beste Garantie für die Widerstandsfähigkeit der europäischen Demokratie sind“. Damit mag sie durchaus recht haben. Doch wie sieht die Realität aus? Ausdrücklich bezieht sich die Kommission auf die politischen Ziele, die im Europäischen Aktionsplan für Demokratie (EDAP) festgelegt worden sind. Auf der entsprechenden Website lautet der erste Satz: „In einer gesunden und lebendigen Demokratie können die Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung frei äußern, ihre politische Vertretung wählen und über ihre Zukunft mitentscheiden.“ Offenbar gilt diese Aussage aber nicht in Bezug auf Regierungskritik. Oder wie sonst sind Anzeigen von Politikern gegen Rentner wegen harmloser Posts auf X (es reicht mittlerweile der Hinweis auf ein Shampoo, und jeder versteht, was gemeint ist) zu erklären?
Meinungskontrolle statt Meinungsfreiheit
Und weiter heißt es: „Die Bürgerinnen und Bürger sollten in der Lage sein, Wahlentscheidungen in einem öffentlichen Raum zu treffen, in dem unterschiedliche Meinungen frei geäußert werden dürfen.“ Frei äußern dürfen allerdings nicht alle ihre Meinungen. Ein Steinmeier, der Trump einen „Hassprediger“ nennt, darf es. Ein Elon Musk darf es nicht. Denn dann ist es „Desinformation“.
So betont die Kommission denn auch: „Der Schutz der europäischen Demokratien vor den Bedrohungen und schädlichen Auswirkungen von Desinformation, Informationsmanipulation und Einflussnahme – insbesondere aus dem Ausland – war in den letzten Jahren eine strategische Priorität der EU.“ Deswegen habe die Kommission für „erweiterte Rechenschaftspflichten für Online-Plattformen zur Verhinderung der Verbreitung von Desinformation“ gesorgt. Hier wird dann doch deutlich, dass die EU-Kommission unter Meinungsfreiheit eher Meinungskontrolle versteht, wobei sie die Kontrolle elegant an die Online-Plattformen delegiert.
Die EU-Kommission will also ihre Bürger vor falschen Meinungen schützen. Auf die Idee, dass die Bürger sich sehr wohl selbst eine Meinung bilden können, kommt sie vorsichtshalber nicht. Kritische Meinungen könnten schließlich ungemütlich für sie werden. Und so klingt auch folgende Aussage, der vollkommen zuzustimmen ist, in diesem Zusammenhang eher wie Orwellscher Neusprech, bei dem Menschen nur noch rein reflexhaft sprechen, ohne dabei aktiv zu denken. Dadurch kann Freiheit plötzlich als Sklaverei und Unwissenheit als Stärke deklariert werden. Die Aussage lautet:
„Medienfreiheit und Medienpluralismus sind für unsere Demokratien von zentraler Bedeutung und in der Charta der Grundrechte verankert. Freie und pluralistische Medien sind entscheidend, um Regierungen zur Rechenschaft zu ziehen und den Bürgerinnen und Bürgern fundierte Entscheidungen zu erleichtern. Durch ein zuverlässiges Informationsangebot für die Öffentlichkeit spielen unabhängige Medien eine tragende Rolle im Kampf gegen Desinformation und die Manipulation demokratischer Debatten.“
Nehmen wir diese Aussage einfach wörtlich!
Martina Binnig lebt in Köln und arbeitet u.a. als Musikwissenschaftlerin (Historische Musikwissenschaft). Außerdem ist sie als freie Journalistin tätig.

Nachdem zuerst X und jetzt noch Facebook die „Faktenchecker“ raus geschmissen hat, geht den Eurokraten der Allerwerteste völlig auf Grundeis. Es ist mehr als an der Zeit, dass Europa vor der EU Kommission geschützt wird.
Mich wundert das überhaupt nicht. Diese EUrokraten sind 1:1 vom gleichen Schlag wie einst der Abschaum an der Kremlmauer bei den Militärparaden. Und die EU ist auch nichts anderes als der zweite Aufguss eine Retorten-UDSSR. Jeder Demokrat kann diesen Raub an der ehemaligen Souveränität der freien Völker Europas durch dieses Sozialismusprojekt, (das uns als Friedensprojekt verkauft wird) nur verabscheuen. Die EU ist geplante Diktatur!
Ich hoffe, der raketenaffine Rübezahl der Medienwelt äussert sich auch in dieser Hinsicht in gewohnt prägnanter Weise (die sich so wohltuend von diesem nEUspeak unterscheidet). Er lässt unsere alternden, in erstarrten Sprachschablonen stammelnden, oft genug nicht von den Völkern Europas demokratisch gewählten selbsternannten Gouvernanten und Geldumverteilern richtig alt aussehen. Wie erquickend für meine gepeinigte Intelligenz! Nun kennen wir doch alle die Geschichten über den sagenhaften und unberechenbaren Berggeist, der zu den unverhofftesten Momenten wie aus dem Nichts vermeintlich unumstößliche Machtgefüge auf den Kopf stellte, die Hochnäsigen und Ursurpatoren strafte und die Bedrängten unter seinen Schutz nahm, während er den Unglücklichen Hilfe zur Selbsthilfe gewährte. Auf Rübezahl konnten sich schuldlos in Not Geratene verlassen, nicht aber Phlegmatiker. Insofern: freuen wir uns dankbar über die unverhofften, diesmal positiven Impulse- und verteidigen wir selbst tapfer unsere eigene Freiheit, wo immer nötig und möglich!
@Barbara Strauch / 07.01.2025 - “Hier wird m.E. ein großes Anti-Musk-Festival vorbereitet.” - Sie wissen schon, dass Ihr Moschus-Bisam ein technokratischer Transhumanist ist, richtig?
N.B. Wir haben die Auseinandersetzungen der fünfziger Jahre u.a. deshalb gewonnen, weil wir konsequent Parallelstrukturen geschaffen haben, die durch das vorangestellte Adjektiv “frei(heitlich)” qualifiziert wurden: eine “freiheitliche” Demokratie, eine “Freie” Universität usw. Warum also nicht eine “Freie Bundeszentrale für politische Bildung”?
Sie und alles um sie rum wird alles ever closer, ja verdammt. Sie pfeifen bereits aus dem letzten Loch, deshalb sind “unsere” Brüssler Spitzen-Meinungsdompteusen und -Gouvernanten (vor allem mit uns Volkpack) so außer Rand und Band und noch hinter jedem so verbrecherischem Falschmeiner her, wie der Teufel hinter einer armen Seel: Ganz unübersehbar, the times they are a-changin’, und zwar nicht bloß in TRUMP-USA, ebenso in Holland, Schweden, Dänemark, jetzt in Canada und , ja, in Tu felix austria. Macron wackelt gefährlich und hat bestenfalls noch als französischer “Mac” (der Finanzaristokratie) eine Zukunft. Und die Habecks, die Scholzens und die Merzels , die “sind von der Realität umzingelt” bis weit über die Hutschnur. Das Merzel sogar von seiner eigenen, der Brandmauer. Es pfeifen ja jetzt schon alle Spatzen vom Dach, dass er billige Mutti- und Olaf-Ersatz ist ,bestenfalls, und kein bisschen einen irgend gearteten Politikwechsel , wie so heißer bereits wie bitter verlogen verheißen.
Köstlich auch, daß sich diese EUdSSR Schranzen & Kamarilla für “dddemokratisch” halten…