Derzeit macht russisches Gas noch 19 Prozent der EU-Gasimporte aus.
Bis zum Jahr 2027 will die Europäische Union (EU) erklärtermaßen von russischer Energie unabhängig sein. Dabei importierten einzelne EU-Mitgliedsstaaten wie Frankreich, Italien oder Belgien zuletzt sogar mehr Gas aus Russland als noch im Jahr zuvor. Dennoch wolle die EU-Kommission schon in den kommenden Wochen einen Fahrplan vorstellen, um das selbst gesteckte Ziel zu erreichen. Erste Leaks in den vergangenen Tagen würden zeigen, wie weit die EU dabei möglicherweise bereit wäre zu gehen, berichtet businessinsider.de. So prüfe die Kommission nach Informationen eines hohen EU-Beamten aktuell, ob sie Unternehmen in der Europäischen Union per Gesetz verbieten könnte, neue Verträge für russische fossile Brennstoffe zu unterzeichnen, wie auch Reuters meldet. Dabei solle es insbesondere um Gas und Flüssiggas gehen, denn ein Großteil der Öleinfuhren aus Moskau in die EU sei bereits verboten.
Weiterhin solle die Kommission auch an rechtlichen Möglichkeiten arbeiten, die es EU-Unternehmen erlauben würden, bestehende Gaslieferverträge mit Russland zu kündigen, ohne Strafen zahlen zu müssen.
Laut eigenen Angaben der EU seien im Jahr 2024 rund 19 Prozent der gesamten Gaseinfuhren der Europäischen Union aus Russland gekommen (Pipeline-Gas: 11,6 Prozent, 31,6 Milliarden Kubikmeter; Flüssiggas (LNG): 7,3 Prozent, 20 Milliarden Kubikmeter).