Vor rund einem Jahr legte die Europäische Kommission einen Plan für „nachhaltige Investitionen“ vor. Durch eine Öko-Klassifizierung sollten Finanzierungsströme in Richtung „Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft“ gelenkt werden. Jetzt hat das EU-Parlament einen Gesetzesentwurf angenommen, der die Auswahl an „grünen“ Finanzanlagen definiert.
Wie das Internetportal Euractiv berichtet, schließt der Text ausgerechnet die äußerst kohlenstoffarme Atomkraft von der Öko-Klassifizierung aus. Auch Investitionen in fossile Brennstoffe und Gasinfrastruktur bekommen grundsätzlich kein grünes Siegel, obwohl es mittlerweile äußerst saubere Gas- und Kohlekraftwerke gibt und die Schiefergas-Revolution in den USA maßgeblich zur Emissionsreduzierung beiträgt. Ein Änderungsantrag zur Veröffentlichung einer sogenannten „braunen Liste“ mit Investitionen, die als umweltschädlich angesehen werden, wurde laut Euractiv vom Parlament abgelehnt.
Als nächstes müssen nun die EU-Mitgliedsstaaten ihren Standpunkt zum Thema „grüne Investitionen“ festlegen. Dies wird voraussichtlich während eines EU-Ministerratstreffens im April geschehen.