Herr Held, Ihre Beiträge sind eine einsame intellektuelle Spitze, das wollte ich schon seit längerem (auch in Bezug auf andere Beiträge, die ich hier, auf Achse, gelesen habe) loswerden. DANKE! Und sie treffen (leider) ins Schwarze. Eine hervorragende Analyse.
Danke, Herr Held! Sehr treffend! Und zufällig stoße ich gestern (Sie sind nicht allein, Herr Gehrke) beim Herumzappen auf Precht “Heimatliebe - Fremdenhass. - Wie gefährlich ist konservatives Denken?” So weit sind wir also gekommen, das konservatives Denken mit schwülstiger Heimat-Liebe und (so ein “und” wie ein Pluszeichen + !) Fremden-Hass (!) gleichgesetzt wird und obendrein schon für sich eine Gefahr darstellt. Eine andere Interpretation läßt die Wortwahl nicht zu! Es wird nicht mehr darüber gesprochen/nachgedacht OB konservatives Denken überhaupt gefährlich ist - das steht schon fest - sondern nur noch WIE gefährlich! Sieg des linken “progressiven” Denkens auf ganzer Linie! Und das im ZDF! Welches einst als “konservatives” Gegengewicht zum ARD “Rotfunk” von der CDU/CSU befördert wurde! Nein, heute sieht man mit dem Zweiten nicht besser, sondern nur röter!
Vielen Dank, Herr Held, und ein großes Kompliment zur treffenden Analyse. Mir scheint, dass nicht nur die Überlieferung des modernen Europas auf dem Spiel steht. Seitdem die allgemeine Nachgiebigkeit und Selbstvergessenheit auch religiösen oder weltanschaulichen Einstellungen ein Recht einräumt, in öffentlichen Angelegenheiten gehört zu werden und beispielsweise vor Gericht zugunsten eines Angeklagten als Argument erfolgreich vorgebracht zu werden, steht das Fundament abendländischen Denkens auf dem Spiel. Es geschah im alten Hellas noch vor Sokrates, dass in Dingen, die alle angehen, etwa in Verhandlungen vor Gericht oder in politischen Debatten, nur das vorgebracht werden durfte, was jedem Menschen zugänglich war. Also keine Offenbarungsinhalte oder andere Dinge, die aus Quellen geschöpft waren, die nicht jedermann zugänglich sind oder die nicht aus der Natur des Menschen erschlossen werden können. Womit sich sogleich die Frage auftat, was denn ein jeder Mensch von Natur aus herausbekommen kann ( „Was kann ich wissen?“ – erste Grundfrage der Philosophie), ferner die Frage, nach welchen Regeln menschliches Denken und Argumentieren verläuft ( Frage der Logik), welche Regeln allgemein gültigen Verhaltens man finden kann ( „Was soll ich tun?“ – zweite Grundfrage der Philosophie), ja, was man billigerweise vom Leben erwarten darf ( „Was kann ich hoffen?“ – dritte Grundfrage). Auf diesem einfachen griechischen Grundsatz : In Angelegenheiten, die alle angehen, ist die Natur des Menschen die Richtschnur, steht das ganze Gebäude abendländischen Denkens, ja, wie mir scheint, des Denkens überhaupt, denn es gibt keine abendländische oder morgenländische Wissenschaft. O ja, es steht sehr viel auf dem Spiel.
Ich würde mir wünschen, dass Gerd Held seine hervorragende Beschreibung deutscher Befindlichkeit um einen Teil 3 erweiterte. Wobei zu bedenken wäre, dass sich die dargestellten Denkweisen vor allem durch mediale Vermittlung durchgesetzt haben. Teil 3 sollte also die Frage aufgreifen: Wie hat es linke PC geschafft, dass konservative Positionen in Medien und Politik per se als illegitim erscheinen? Warum hat ein zeitgemäßer, aufgeklärter Konservativismus so kampflos das Feld geräumt? Ein aktuelles Beispiel von heute: Das ZDF stimmt den Zuschauer wie folgt auf eine Sendung mit Deutschlands Vordenker Nr 1 ein: “Heimatliebe - Fremdenhass. - Wie gefährlich ist konservatives Denken? Richard David Precht diskutiert in seiner ZDF-Philosophiesendung “Precht” mit Christoph Schwennicke, Chefredakteur des “Cicero”, das Phänomen des Konservatismus. Wo steht er heute? Zwischen Heimatliebe und Fremdenhass?”
Danke, die beiden Artikel waren sehr gut. Sie brachten auf den Punkt, wie es dazu kommt, dass man täglich in der FAZ hunderte Kommentare liest, die vor Enttäuschung über die Regierung, über die EU, den Euro geradezu übersprudeln. Es war also längst nicht nur mein Empfinden, sondern das vieler anderer Bürger im Land, gut zu wissen. Es war eine Frage der Zeit bis sich Protest zeigt. Er kam überraschend und von dem auf den ersten Blick falschen Organisator, aber es musste wohl jemand anstoßen, der nicht mehr viel zu verlieren hat. Sonst traut sich so etwas niemand. Das man ihn daher so fallen lässt ist auch kein gutes Bild für Deutschland. Man gibt niemanden eine zweite Chance, wenn er/sie nicht aus der linken Szene kommt, wie die Steinewerfer der Grünen,.. Man suchte penibel in seiner Vergangenheit, machte Schwachstellen deutlich, was für eine ärmliche Leistung, einen ehemaligen Straffälligen so etwas nachzuweisen. Also meine Achtung gebührt seinem Mut. Er hat sicher mehr ins Rollen gebracht, als hunderte sehr gut bezahlte Politiker aus dem Bundestag und den Landesparlamenten. Er hat grundsätzliche Dinge in den Mittelpunkt gerückt, wie Sicherheit, kulturelle und demokratische Werte unserer Gesellschaft und Direkte Demokratie. Dabei wäre es Aufgabe der Politiker, Dinge anzusprechen, zu ändern die nicht mehr stimmen. Aber dazu hat man x Tabuthemen geschaffen. Oder wie wird gerade an unserem Bundespräsidenten deutlich, er kritisiert viel lieber den “kleinen Mann”, als die Politiker, Gauck quatsch Merkel und Juncker viel lieber nach dem Mund. Der gestorbene Bundespäsident, Weizsäcker war da ganz anders, er kritisierte auch H. Kohl scharf, setzte selbst Akzente in der Politik, das machte ihn so herausragend für mich.
Eine gute Analyse, für wahr! Nur - an guten Analysen zum aktuellen Stand der Bundesrepublik mangelt es zur Zeit leider nicht. Und die Erkennung der Ursache alleine lässt den Kranken noch nicht gesunden. Wie geht es also weiter?
Danke für diesen Beitrag! Ja, man kann es wieder wagen, sich öffentlich als wertkonservativ zu bezeichnen! Nicht immer, aber immer öfter…
Beide Texte sind eine sehr gute Analyse der Situation in Deutschland. Wobei ich, nur mit Blick auf die Üerschriften in den Zeitungen oft zweifle, ob das jetzt Satire, Realsatire oder schon Schilda ist.
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