Jugendliche und Adolezente haben meist ein starkes Bedürfnis nach Orientierung und Beneto will augenscheinlich daran antizipieren. Wenn einer daherkommt und einem suchenden Teen oder Tween klar sagt: “Hey, das ist falsch und das ist wahr und richtig, das ist böse und das ist gut und das sind unsere Freinde und das unsere Freunde”, dann führt das mutmaßlich bei vielen bei Lesern in dem Alter mittels…..wie sagt man noch so schön…...“einfachen Antworten auf komplizierte Fragen” zur erhofften Bindung an das neue Medienprodukt des Spiegel-Verlages. Da gibt es jetzt eine Instanz, die einem jungen Erwachsenen ganz fest an die Hand nimmt und mit unkompliziert gestalteten Hauptsätzen sagt, wo es langgeht. Was im Fall des Beneto nichts anders als mundgerecht aufbereiteter Linkspopulismus für Aknegeplagte darstellt. Wie sie sehen Herr Letsch, hat man sich in Hamburg durchaus Gedanken gemacht, mit welcher subtilen Taktik man sich neue, treue Abonnenten heranzüchten kann.
Also, ich lese auch lieber “Tichy” oder “Achgut” als Bento. Anabel Schunke schreibt immer sehr reflektiert und intelligent, Klar, daß sie wütend ist, liest man aus ihren Texten heraus, aber mal ehrlich: die meisten Leser haben diese weichgespülte Monokultur satt, die uns Blätter wie der Spiegel oder auch die überregionalen Zeitungen präsentieren. Da wird nichts mehr selbst recherchiert, einer schreibt vom anderen ab, Hauptsache man ist auf Linie und fühlt sich gut….
o tempora o mores… Das ist genau was unsere Jugend heute will. Wir haben damals noch Tageszeitungen (und Bücher) gelesen und es abends mit Tagesschau/Heute abgeglichen und uns Meinungen gebildet. Mit den Jahren wurde immer weniger gelesen und die Nachrichtenjournale wurden den meisten genug… ist ja bequemer alles vorgelesen zu bekommen. Meinungsbildung wurde seltener. Heute ist es eben bequemer sogar die Meinung vorgelesen zu bekommen. Die Jugend von heute ist grösstenteils zu dumm um hinter die Szenen zu schauen und die meisten haben nie ein anderes Buch gesehen als das Gesichtsbuch. (Facebook) Die Menschheit verblödet und das ist exakt was die Regierungen wollen denn die dumme Masse lässt sich besser verarschen.
Jakob Augstein finanziert jetzt halt auch eine Schülerzeitung, das ändert am Ende des “Spiegel” aber nichts mehr. Ich finde übrigens Bento fasst das ganze Lebensgefühl der Grünen irgendwie zusammen: Es geht nicht mehr darum eine Meinung zu haben oder einen ernsthaften Diskurs zu betreieben, es geht nur noch darum sich “richtig” und “gut” zu fühlen. Es ist ein Lebensgefühl für eigentlich unpolitische, die so zum billigsten Preis überhaupt auf der richtigen Seite stehen.
Ich für meinen Teil bin heilfroh, dass es intelligente, talentierte und kritische Frauen wie Anabel gibt, deren ausgezeichnete Artikel ich einen wie den anderen unterschreiben kann und für deren ausgezeichneten Journalismus ich gerne auch mal spende.
SPON war anfangs meine Lieblingsseite. Heute besuche ich sie nur wenn mir jemand einen Link zu einem Artikel schickt, und dann nur widerwillig. Mögen SPON und Der Spiegel untergehen!
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