Irgendwie ist das alles eine Wiederkehr der DDR mit Blockparteien und breitwilligen (Meinungs-)Blockwarten und anderen Mitläufern. Nur kannte ich Bento bis jetzt nicht und ich verstehe auch nicht, wieso man diesen Beitrag über eine Art Bild-Zeitung für Teenie-Linke schreibt und nicht über die Zeit oder Tagesschau.
Die Unterscheidung nach “richtig oder falsch” ist sozusagen normal; man vergleicht Argumente und stimmt einer These zu oder lehnt sie ab. Problematisch wird es, wenn “richtig oder falsch” in “gut oder böse” umschlägt. Dann wird aus der sachlichen Abwägung eine moralische, und dann steht der Heiko vor der Tür.
“Journalistische Glanzzeiten”? Wann soll das denn gewesen sein? Der Spiegel war schon immer ein sozialistisches Propagandablatt! Er hat dabei eine besondere Methode perfektioniert: Seine Artikel waren und sind eine Mischung aus Tatsachen, klaren Lügen und Meinung des Autors, die so geschickt ineinander verwoben sind, daß man sehr viel Hintergrundwissen haben muß, um das eine vom anderen zu trennen. Wenn man dieses Hintergrundwissen, braucht man aber auch den Spiegel nicht zu lesen. Fazit: Der Spiegel war schon immer überflüssig wie ein Kropf. Es ist gut, wenn die potentiellen Leser das mittlerweile verstehen.
“bento” ist wie “Vice”, 100% kein Journalismus! Klicks kann man sich also sparen, man wird NIE was verpassen. Einzig positiv an “bento”, es verbrennt die immer knapper werdende Spiegel-Kohle.
Bei mir, im Bekanntenkreis, heißt der Spiegel nur noch “Lügel” und wird als Bravo der Linken abgetan. Nichts was man ernst nehmen muss. Eine andere Diskussion sind die Erziehungs,- und Hetzartikel in der “Zeit”. Da läuft es einem teilweise eiskalt den Rücken herunter. Besonders wenn man bedenkt, dass diese Leute sich selbst im Lager der Guten verordnen.
Jugendliche und Adolezente haben meist ein starkes Bedürfnis nach Orientierung und Beneto will augenscheinlich daran antizipieren. Wenn einer daherkommt und einem suchenden Teen oder Tween klar sagt: “Hey, das ist falsch und das ist wahr und richtig, das ist böse und das ist gut und das sind unsere Freinde und das unsere Freunde”, dann führt das mutmaßlich bei vielen bei Lesern in dem Alter mittels…..wie sagt man noch so schön…...“einfachen Antworten auf komplizierte Fragen” zur erhofften Bindung an das neue Medienprodukt des Spiegel-Verlages. Da gibt es jetzt eine Instanz, die einem jungen Erwachsenen ganz fest an die Hand nimmt und mit unkompliziert gestalteten Hauptsätzen sagt, wo es langgeht. Was im Fall des Beneto nichts anders als mundgerecht aufbereiteter Linkspopulismus für Aknegeplagte darstellt. Wie sie sehen Herr Letsch, hat man sich in Hamburg durchaus Gedanken gemacht, mit welcher subtilen Taktik man sich neue, treue Abonnenten heranzüchten kann.
Also, ich lese auch lieber “Tichy” oder “Achgut” als Bento. Anabel Schunke schreibt immer sehr reflektiert und intelligent, Klar, daß sie wütend ist, liest man aus ihren Texten heraus, aber mal ehrlich: die meisten Leser haben diese weichgespülte Monokultur satt, die uns Blätter wie der Spiegel oder auch die überregionalen Zeitungen präsentieren. Da wird nichts mehr selbst recherchiert, einer schreibt vom anderen ab, Hauptsache man ist auf Linie und fühlt sich gut….
o tempora o mores… Das ist genau was unsere Jugend heute will. Wir haben damals noch Tageszeitungen (und Bücher) gelesen und es abends mit Tagesschau/Heute abgeglichen und uns Meinungen gebildet. Mit den Jahren wurde immer weniger gelesen und die Nachrichtenjournale wurden den meisten genug… ist ja bequemer alles vorgelesen zu bekommen. Meinungsbildung wurde seltener. Heute ist es eben bequemer sogar die Meinung vorgelesen zu bekommen. Die Jugend von heute ist grösstenteils zu dumm um hinter die Szenen zu schauen und die meisten haben nie ein anderes Buch gesehen als das Gesichtsbuch. (Facebook) Die Menschheit verblödet und das ist exakt was die Regierungen wollen denn die dumme Masse lässt sich besser verarschen.
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