Schade, dass TUMULT die geltende Sprachregelung der “linken Aktivisten” übernommen hat. Es sind Linksfaschisten und Antidemokraten, das muss auch in der Sprache zum Ausdruck kommen. Als Ratschlag ist hier zu sagen, dass Klage eingereicht werden sollte, damit die Standgebühren zurückgezahlt werden, da der Versanstalter ja offensichtlich siner Pflicht auf Sicherung der Veranstaltung nicht nachgekommen ist.
Manchmal liebt es die Geschichte, sich in einzelnen Menschen zu verdichten. Was Hegel in Anspielung an Napoleon pathetisch formuliert, gilt auch auf unterstem Bonsai Niveau. Alexander Skipis, der Geschäftsführer des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, hat sich in diesen Tagen mit einer Aktion verewigt, die als neuer Tiefpunkt in Intoleranz unvergessen bleiben wird. Auf der Frankfurter Buchmesse, dem Welttreffpunkt des Austausches und des freien Wortes, hat er in einer offiziellen Verlautbarung drei konservative Verlage ( Junge Freiheit, Manuscriptum, Antaoios) mit dem Vorwurf des Rechtsextremismus stigmatisiert und mit genauer Kennzeichnung ihrer Standorte auf dem Messeglände zum Abschuss frei gegeben. „Engagiert Sie sich“ lautete sein wohlfeiler Rat, von dem er genau wusste, dass ihn die gewalttätigen Linkschaoten folgen würden. Die Stände von Antaios und Manuscriptum wurden in den letzten Nächten verwüstet, vor dem Stand der Jungen Freiheit fand am 13.11. eine Schlägerei statt. Beschwerden von Seiten der betroffenen Verlege wurden von der Messeleitung ignoriert. Einer Aufforderung von Götz Kubische an Alexander Skipis sich wegen dieser ungeheuerlichen Vorgänge einer öffentlichen Diskussion zu stellen, entzieht sich Skipis, wohl wissend, dass es nichts Schlimmeres für einen Sykophanten geben kann, als wenn er sich denen öffentlich stellen muss, die er verleumdet hat. Was wäre die Antwort freier Geister auf diesen Tiefpunkt der literarischen Kultur? Eine Solidaritätsadresse aller anderen Messeaussteller, der liberalen, der linken, der christlichen oder wo immer sie auch stehen sollten, zugunsten der drei stigmatisierten Verlage. Es zeigt das Ausmaß an freiwilliger Gleichschaltung in unserem Land, dass daran nicht zu denken ist.
Inhaber des Verlages Manuscriptum ist Thomas Hoof. Ein Rechtsradikler? Wikipedia weiß zu ihm: “Thomas Hoof (* 1948 in Olfen) ist ein deutscher Unternehmer und Verleger. Hoof war Landesgeschäftsführer der nordrhein-westfälischen Grünen. 1988 gründete er das Waren- und Versandhaus Manufactum Hoof & Partner KG und den Verlag Manuscriptum. (...)”
Herr Grimm, das Schweigen der Buchproduzenten und der Literaten ist wirklich eine Schande.
Es ist nur noch grausig, wie weit der Gesinnungsterror in diesem Land in wenigen Jahren ausufern konnte! Wer schon eine (oder gar zwei) der untergegangenen Diktaturen in Deutschland selbst erlebte, dem drängen sich mehr und mehr Parallelen zu der überwunden geglaubten Vergangenheit auf. Sehr geehrter Herr Grimm, leider teile ich Ihre Befürchtung, dass “...es viele Kollegen vorziehen, in ihrem Konsens nicht gestört zu werden”. Dem heutigen Newsletter der FAZ war jedenfalls der Raubüberfall auf einen Stand der Frankfurter Buchmesse keine Erwähnung wert. Traurig und deprimierend.
Ja, richtig gefragt am Ende: Wo sind sie, die hehren Leuchtenträger der diversen Freiheiten? Wenn’s knallt, Kopf einziehen und allenfalls noch nach abwägenden Formulierungen suchen. Das Narrenschiff fährt weiter, aber irgendwann könnte doch mal der passende Eisberg auftauchen.
Da heißt es im linken Spektrum immer wieder: “Der Schoß ist fruchtbar noch!”, “Wehret den Anfängen!”, “Wie 1933!” usw.. Glaubt man doch immer, sich damit als aufrechter Antifaschist zu profilieren, merken die Sprücheklopfer gar nicht, dass sie sich nur als lächerliche Pseudo-Widerständler ohne Risiko outen und vor allem den echten Faschismus und Nationalsozialismus in geradezu infamer Weise verharmlosen, wie es den Alt- und Neonazis so schnell nicht gelingen würde. Dafür sehen sie offenbar auch nicht, dass Ihre Aktionen doch stark an Thesen wie “Deutsche, kauft nicht bei Juden!” oder auch “Die Partei hat immer Recht!” erinnern und damit alles andere als demokratisch sind.
Ich für meinen Teil finde es erschütternd und bezeichnend für den Zeitgeist, was dort gerade in Frankfurt auf der Buchmesse inszeniert wird: Schamlos bedienen sich all die moralisch aalglatten Überlegenen genau der Methoden, welche doch eigentlich gerade historisch denen zugeschrieben werden, gegen welche sie zum Einsatz kommen: Das Vernichten von Büchern - ob durch Verbrennen, Entwenden oder Vermutzen mit Zahnpaste und Kaffeesatz zeigt deutlich, welchen Geistes die Täter und die Anstifter sind. Das bekannte und Ignazio Silone zugeschriebene Zitat “Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‹Ich bin der Faschismus›. Nein, er wird sagen: ‹Ich bin der Antifaschismus›” beweist einmal mehr seine prophetische Weitsicht. All die widerlichen Repressionsinstrumente gegen Andersdenkende haben ihre neuen Entsprechungen gefunden: Amadeu-Antonio-Stifung, Antifa und Politiker wie Peter Feldmann oder Ralf Stegner, welche offen im Namen des ‘Kampfs gegen Rechts’ zur Gewalt aufrufen - und gehört werden! Die Geschichte in Deutschland wiederholt sich - nur diesmal mit veränderten Vorzeichen.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.