Bin vorhin nicht alles losgeworden, der Platz war zu knapp. Nochmal was zum Thema Rücksichtnahme. Man darf die Corona-Krise für übertrieben halten. Das gehört zur Meinungsfreiheit. Aber man sollte auch akzeptieren, dass es Leute gibt, die das sehr ernst nehmen. Viele Leute ruhen sich anscheinend darauf aus, dass sie selbst nicht zur Risikogruppe gehören. Es erinnert mich alles ein bisschen an das “Naturgesetz” bei den schweren Verkehrsunfällen. Der Verursacher kommt oftmals mit heiler Haut davon, während irgendein unbeteiligtes armes Schwein den Löffel abgibt. Die Sorge, unser Staat könnte die Lage ausnutzen um Gesetze zu ändern oder das Bargeld abzuschaffen halte ich für nicht ganz unberechtigt. Aber das kann kein Grund sein, notwendige Maßnahmen zu boykottieren o.ä. Ich glaube, die Leute sind es einfach nicht mehr gewöhnt, auf irgendwas verzichten zu müssen. Dass eine gefährliche Seuche umgeht, hat vermutlich von uns auch kaum jemand je erlebt. Als vor einigen Jahren in Teilen Afrikas Ebola grassierte, war die Unvernunft der Bevölkerung einer der Hauptgründe dafür, dass man die Seuche so lange nicht in den Griff bekam. Wir können von Glück sagen, dass es sich bei Corona um ein Virus mit einer so verhältnismäßig geringen Todesrate handelt! Und mal ernsthaft, die Einschränkungen sind doch lächerlich. Dazu sollte jeder imstande sein. Ach, und übrigens: Bei einem REWE-Markt in meiner Umgebung hält sich wohl bald Security an den Kassen auf, um für Zucht und Ordnung zu sorgen (ich hörte ein Gespräch zwischen 2 Kassiererinnen). Nach all den Apellen an die Vernunft der Bürger in den letzten Tagen eine glatte Schande! Aber: Gestern gab es für sehr kurze Zeit sogar mal wieder Klopapier. Macht das nicht Hoffnung für die Zukunft?
Die Schweiz ist ja nun wirklich die Inkarnation der Kleinstaaterei. Musste sie sich denn vom Heiligen Römischen Reich abspalten?
Ich verfolge die Diskussionen hier seit Tagen und muss inzwischen konstatieren, dass Hysterie im Wesentlichen von einer bestimmten Teilnehmerin gepflegt wird, die ständig Anderen eben diese unterstellt. Das ist wirklich sehr auffällig und wird offensichtlich auch von Anderen so wahrgenommen, wie man deren Kommentaren entnehmen kann.
@ Jens Richter Sie haben das Problem genau erfasst. Es muss einen Grund haben, warum liberale Gesellschaften bisher immer an die Wand gefahren sind und ich glaube, ich weiß mittlerweile ziemlich genau, warum das so ist. Mal sehen, ob es für das “Gefangenendilemma” einen allgemein anwendbaren Workaround gibt. Die Schweizer haben anscheinend den Goldenen Mittelweg gefunden. Ob man diesen jedoch auch bei größeren Nationen beschreiten kann, wird sich vielleicht bald zeigen. Zumindest müssen Freiheit und Selbstverantwortung flächendeckend gelehrt werden. Andernfalls darf man sich nicht wundern, wenn die allein gelassenen Schäfchen nach Führung schreien. Menschen sind Herdentiere. Das ist Fakt und mit diesem Fakt muss man zwangsläufig arbeiten.
@Michael Mertens: Ui -. das war aber mal hart! Ich sehe das zwar genauso wie Sie, aber damit sind wir beide die übelsten Rassisten, die sich die deutschen Haltungs-Faschisten nur vorstellen können. Sicher werden wir abgeschoben, unser Besitz von Kevin Kühnert verstaatlicht und bevor wir unsere Pässe wegwerfen können, nimmt man sie uns ohnehin ab. Und ich bin mir auch sicher, die Kirche wird mitmachen, wenn wir irgendwo in die Wüste gejagt werden, mit 0,5 Liter Wasser.
Irrtum 1: Es sterben nur die Alten sagt die Statistik und wird gerne geglaubt. Der Beitrag “Ärzte entscheiden über Leben und Tod” vom 19.03. bei n-tv schildert, dass in Madrid über 65-jährige nur noch beatmet werden, wenn kein Jüngerer das Gerät braucht. Den Älteren bleibe dann nur noch der Händedruck der Krankenschwester auf dem letzten, schrecklichen Weg. Was muss in den Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern vorgehen? Ich vermute mal in Italien wird es ähnlich sein. Das mag unethisch erscheinen, zeigt aber letztlich nur wie verzweifelt die Lage ist. An Corona sind die alten Patienten dann aber nicht gestorben, sie wurden geopfert. Geopfert auf dem Altar bunt und weltoffen! Und das Narrativ stimmt: es sterben nur die Alten! Irrtum 2: Wer es überstanden hat ist immun! Gestern noch im TV, Virologe erklärt: davon gehe man nach den Erfahrungen mit anderen Viruserkrankungen aus. Man hofft es also, wissen tut man es nicht. Irrtum 3: Es gibt keine Folgeschäden! Bisher sind Einschränkungen in der Lungenfunktion von 20 bis 30% belegt. Über Langzeitschäden wie beispielsweise der Hirnhautentzündung SSPE bei Masern kann man naturgemäß nichts sagen. Irrtum 4: die Sterblichkeit beträgt nur wenige Prozent. Dem liegt ein logischer Fehler zu Grunde. Wenn eine Epidemie beendet ist, ist es richtig das Verhältnis aus Verstorbenen zu Infizierten zu bilden. Es stirbt ja niemand mehr. Solange die Seuche aber grassiert darf man nur die “abgeschlossenen” Fälle betrachten, sprich Verhältnis Verstorbener zu Summe aus Verstorbenen und Überlebenden. Für die akut Infizierten ist das Ergebnis noch offen. Sie können alle überleben, sie können aber auch alle sterben. Ich kann zur Zeit nur versuchen selber gesund zu bleiben, dem medizinischen Personal nicht auch noch zur Last zu fallen (ich gehöre zur Risikogruppe) und zu appellieren es ebenfalls zu tun. Folgen Sie den Anweisungen des medizinischen Personals, spielen Sie nicht mit Ihrem und dem Leben Anderer! Halten Sie Abstand!
Zurück ins 19. Jahrhundert. Zurück zur Kleinstaaterei. Es lebe das Fürstentum Reuß Ältere Linie.
Kommense zu mir Kartoffeln zieh’n Frau Grimm. Und am Ende des Sommers holen wir uns Schneeflockenerntehelfer. Dat wirdn Spaß :) Außerdem habe ich gerade unter dem Artikel des Herrn Dabbouz eventuell meine Achseklappe für ein halbes Jahr verwettet, wenn unsere Regierung (und es ist mir *piep*egal von wem es kommt) einmal was Vernünftiges zeigt. Machen wir gemeinsam Quari und bekehren alle die uns zu nahe kommen zur VT Church. YOLO
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