Es knirscht in den Friedensverhandlungen

Die USA unter Donald Trump drängen auf eine rasche Friedenslösung, Russland trifft Vorbereitungen für eine Fortsetzung des Kriegs. Gelingt es Washington, den Kurs zu wenden – oder zieht man sich ganz aus der Sache zurück? Motto: "Es ist nicht unser Krieg".

Die Warnung aus Washington war unmissverständlich. US-Außenminister Marco Rubio stellte vergangene Woche in Paris klar, dass die Vereinigten Staaten ihre Bemühungen zur Beendigung des Ukrainekriegs einstellen könnten – sollte sich in den kommenden Tagen kein greifbarer Fortschritt abzeichnen. „Wenn wir zu weit auseinanderliegen, wird der Präsident wohl sagen: ‚Gut, das war’s‘“, so Rubio nach Gesprächen mit europäischen und ukrainischen Vertretern.

Zwar sei Washington weiterhin bereit, eine „dauerhafte und gerechte Lösung“ zu ermöglichen, doch das diplomatische Zeitfenster schließe sich rasch. Rubio verwies auf die Rolle europäischer Partner wie Großbritannien, Frankreich und Deutschland, die dabei helfen könnten, „die Dinge voranzubringen“. Ob ein Scheitern der Gespräche jedoch zu einer Rückkehr massiver US-Unterstützung für Kiew führt oder zu einer strategischen Annäherung an Moskau, ließ er offen. Russland ließ Rubio unerwähnt.

In Moskau dürfte man Rubios Worte mit Genugtuung vernommen haben. Während das westliche Bündnis unter US-Führung immer tiefere Risse zeigt, schreitet die militärische Konsolidierung der russischen Gesellschaft unvermindert voran. Am 1. April begann die Frühjahrseinberufung – die größte seit 2011. Laut Erlass des Verteidigungsministeriums sollen 160.000 Männer einberufen werden. Möglich wird dieser Anstieg auch durch die im Vorjahr beschlossene Anhebung der Altersgrenze für Wehrpflichtige von 27 auf 30 Jahre.

Doch entscheidend ist weniger die bloße Zahl als das Vorgehen: Die russische Wehrpflicht wird zunehmend zum Instrument verdeckter Mobilmachung. Unter dem Deckmantel regulärer Rekrutierung vollzieht sich eine systematische Ausweitung der Kriegsbeteiligung – schleichend, aber zielgerichtet.

Aggressive Rekrutierungspolitik

Offiziell betont der Kreml, dass Rekruten nicht an die Front geschickt würden. Doch in der Praxis beginnt der Druck bereits in den Rekrutierungsbüros. Junge Männer werden durch Versprechungen, Drohungen oder gezielte Irreführung dazu gebracht, Verträge als Zeitsoldaten zu unterzeichnen. Der Jurist und Menschenrechtsaktivist Grigorij Swerdlin berichtet, dass rund ein Viertel der Einberufenen unter irgendeiner Form von Zwang oder Täuschung steht. Schon auf lokaler Verwaltungsebene wird ihnen versichert, sie würden in „ungefährlichen“ Bereichen wie der Truppenküche eingesetzt. Doch mit der Unterschrift ist jede Hoffnung auf Entlassung dahin – der Dienst endet erst mit dem Krieg. Seit 2023 ist ein Einstieg selbst ohne jede militärische Vorbildung möglich – direkt nach dem Schulabschluss, mit 18 Jahren.

Diese aggressive Rekrutierungspolitik fällt zeitlich zusammen mit einer neuen russischen Offensive im Nordosten der Ukraine. Seit Ende März verlagern sich die Kampfhandlungen in die Grenzregionen Sumy und Charkiw. Ausgehend von der Region Kursk versuchen russische Truppen, Druck auf die ukrainischen Linien aufzubauen. Am 13. April bestätigte das ISW-Institut, dass Angriffe in der Oblast Sumy andauern – bislang jedoch ohne Geländegewinne.

Auch die Einnahme der Stadt Sumy selbst gilt derzeit als unwahrscheinlich. „Wir beobachten nicht genug russische Truppen, um Sumy einzunehmen“, erklärte Kyrylo Budanow, Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes. Ziel sei offenbar nicht die Besetzung, sondern das Zurückdrängen ukrainischer Kräfte und die Errichtung einer Pufferzone. Ob das stimmt, lässt sich nicht unabhängig verifizieren.

Der russische Generalstabschef Walerij Gerassimow bestätigte inzwischen die Präsenz russischer Truppen in der Region. Das Verteidigungsministerium meldete die Einnahme mehrerer Dörfer, darunter Nowenkoje, Basowka und Weselowka. Nach Einschätzung des ukrainischen Generalstabs zielt Moskaus Vorgehen auf eine Teilumfassung oder Einkesselung der Stadt Sumy, so ukrainische Medien. Budanow hingegen spricht von rein „taktischen Bewegungen“, nicht von einem strategischen Durchbruch.

Auch an anderen Frontabschnitten bleibt das Lagebild diffus. In der Region Luhansk kam es zu Bewegungen bei Borowa, ein Vorstoß Richtung Lyman oder Kupjansk blieb jedoch aus. In Donezk rückten russische Einheiten südlich von Tschassiw Jar vor – bei Bilohoriwka, Siwersk, Torezk und Welyka Nowosilka stagnieren die Linien. In der Region Saporischschja wurde am 12. und 13. April bei Robotyne, Stepowe und Mali Schtscherbaky gekämpft – ohne nennenswerte Geländegewinne. Auch in Cherson beschränkten sich russische Truppen auf kleinere Vorstöße entlang des Dnipro – ebenfalls erfolglos.

Immer mehr Kontrollen

Trotz stagnierender Frontverläufe eskaliert die Gefechtsintensität. Anfang März wurden täglich etwa 100 Kampfhandlungen registriert, zum Monatsende waren es bereits über 200. Der April begann mit einem Durchschnitt von 150 bis 160 Gefechten pro Tag – ein neuer Höchstwert seit Jahresbeginn. Oberst Pawlo Paliza, stellvertretender Leiter der ukrainischen Präsidialverwaltung für Militärfragen, sprach offen von „Vorbereitungen zur Eskalation“. Zugleich äußerte er Zweifel, ob Russland über die operativen Ressourcen für substanzielle Geländegewinne verfüge.

Neben der Frühjahrseinberufung forciert Moskau Maßnahmen zur innenpolitischen Festigung seiner Kontrolle. Seit 2023 arbeitet der Kreml am Aufbau eines elektronischen Einberufungsregisters, das Datenbanken von Polizei, Grenzschutz, Verkehrsbehörden und Justiz verknüpft. Offiziell ist das System noch nicht scharfgestellt – faktisch jedoch wird es in Moskau bereits über die Plattform „mos.ru“ genutzt. Dort verschickte Vorladungen wurden von Gerichten als rechtsgültig anerkannt – obwohl die gesetzliche Grundlage fehlt. Ergänzt wird das System durch Gesichtserkennungssoftware in U-Bahnen und auf öffentlichen Plätzen zur Identifikation wehrpflichtiger Männer.

Die Kontrollmaßnahmen nehmen zunehmend repressive Züge an. In Fitnessstudios kam es zuletzt zu gezielten Razzien: Sicherheitskräfte stürmten Anlagen, kontrollierten Ausweise, legten Besucher zu Boden – und selektierten mutmaßliche Wehrpflichtige. Besonders im Fokus: russische Staatsbürger mit Migrationshintergrund. Wer keinen Wehrdienst geleistet hat, riskiert den Entzug der Staatsbürgerschaft. Russische Menschenrechtler berichten, dass Betroffene mit Schulden oder prekären Arbeitsverhältnissen gezielt unter Druck gesetzt werden: „Man droht ihnen, die gesamte Familie abzuschieben – es sei denn, sie unterschreiben.“

Während Russland militärisch stagniert, richtet sich der geopolitische Blick auf Berlin. CDU-Chef Friedrich Merz steht vor seiner ersten außenpolitischen Bewährungsprobe: Soll Deutschland der Ukraine Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern liefern? Bundeskanzler Olaf Scholz hatte dies bislang strikt abgelehnt. Merz hingegen signalisiert Bereitschaft – was Kiew Präzisionsschläge tief ins russische Hinterland ermöglichen würde.

Moskau reagierte prompt. Außenamtssprecherin Maria Sacharowa warnte am 17. April, eine Lieferung der Taurus-Systeme werde „schwerwiegende Konsequenzen für Berlin“ haben und als „direkte deutsche Beteiligung am Krieg“ gewertet. Es ist nicht das erste Mal, dass der Kreml mit drastischen Reaktionen droht – und nicht das erste Mal, dass diese ausbleiben. Im Februar 2022 hatte Wladimir Putin mit einem Atomschlag gedroht, sollte der Westen Waffen liefern. Er tat nichts. Im Herbst 2022 kündigte Selenskyj die Rückeroberung von Cherson an – Putin blieb still. Selbst als die ukrainische Marine Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte vor der Krim versenkte, verlegte Moskau die verbliebenen Einheiten nach Noworossijsk.

Eine Verlagerung des Krieges

Im August 2024 drangen ukrainische Einheiten vorübergehend in die russische Region Kursk ein. Doch auch hier blieb die Reaktion aus: kein nationaler Aufruf, keine Generalmobilmachung, keine Erklärung des Kriegszustands – nur Schweigen. Vor diesem Hintergrund wird die Taurus-Frage zum Lackmustest für Friedrich Merz. Wird es dem CDU-Chef gelingen, russischer Einschüchterung zu trotzen – und Europas Führungsanspruch neu zu definieren?

Während Berlin zögert, hat Washington unter Donald Trump längst die Linie gewechselt: Unterstützung ja, aber keine neuen Hilfspakete. Kiew verhandelt daher ein strategisches Rohstoffabkommen mit den USA. Laut „New York Times“ will die Ukraine bis zu 50 Milliarden Dollar für den Erwerb amerikanischer Waffensysteme aufwenden – darunter auch Patriot-Abwehrsysteme. Im Gegenzug verlangt Washington weitreichende Zugriffsrechte: ein Erstkaufrecht auf ukrainische Ressourcenprojekte, ein Veto bei Drittstaatenverkäufen sowie die operative Kontrolle über den ukrainischen Rohstofffonds – ausgeübt durch die „International Development Finance Corporation“. Drei US-Vertreter, zwei Ukrainer: Das ist die neue Machtbalance.

Während sich die militärischen Großbewegungen an der Front verlangsamen, bleibt die Unterstützung für die Ukraine hoch. Beim jüngsten Treffen der „Ukraine Defense Contact Group“ (UDCG) in Brüssel sagten westliche Staaten Waffenlieferungen im Wert von knapp 24 Milliarden Dollar zu. Großbritannien kündigte die Reparatur von 3.000 Fahrzeugen sowie die Lieferung von Drohnen, Radaren und Munition an. Deutschland stellt vier weitere IRIS-T-Flugabwehrsysteme, 130.000 Artilleriegranaten und 15 Leopard-Panzer bereit. Die Niederlande liefern eine vollständige Patriot-Batterie und zusätzliche F-16-Kampfjets.

Unterdessen verlagert sich der Krieg zunehmend in den technologischen Raum – vor allem auf dem Feld der Drohnentechnologie. Beide Seiten setzen FPV-Drohnen für präzise Angriffe ein, während sie zugleich ihre Schutzmaßnahmen weiterentwickeln: mit modifizierten „Cope Cages“ auf Panzern und neuen Ortungsverfahren. Russland testet Lasersysteme zur Aufspürung faseroptisch gesteuerter Drohnen, die Ukraine setzt auf gezielte Schläge gegen Produktionsstätten – wie jüngst beim erfolgreichen Angriff auf eine russische Sprengstofffabrik in Samara.

Die „Ukraine Defense Contact Group“ hat deshalb die Entwicklung elektronischer Kampfführung (EW) zum neuen Schwerpunkt erklärt. Ziel: feindliche Systeme stören, Kommunikation unterbrechen, Sensorik blockieren. Kiew plant den Aufbau eigener EW-Kapazitäten, inklusive einer nationalen Doktrin und spezialisierter Ausbildungsgänge – unterstützt von den USA, Großbritannien und Deutschland.

Strategische Weichenstellung aus Europa

Dennoch bleiben westliche Waffensysteme kriegsentscheidend. Ein neues russisches Gutachten zum US-Schützenpanzer M2A2 Bradley ODS-SA zieht ein klares Fazit: Das amerikanische Modell ist dem russischen BMP-3 in nahezu allen Schutzkategorien überlegen – von der Projektilresistenz über Minenschutz bis zu Feuerkraft und Frontpanzerung. Die Treffergenauigkeit der 25-mm-Bushmaster-Kanone sei doppelt so hoch wie die des russischen 30-mm-Geschützes. Schwächen sieht das Gutachten lediglich bei Mobilität, Geländegängigkeit und Schwimmfähigkeit. Von über 300 gelieferten Bradleys seien laut Oryx rund die Hälfte zerstört oder beschädigt worden; elf Fahrzeuge seien visuell bestätigt in russische Hände gefallen – die Dunkelziffer könnte höher liegen.

Im Hintergrund entsteht eine neue sicherheitspolitische Achse: NATO-Generalsekretär Mark Rutte traf in Tokio mit Japans Premierminister Shigeru Ishiba zusammen, um die strategische Zusammenarbeit gegen Russland, China und Nordkorea zu vertiefen. Geplant sind gemeinsame Standards für militärische Hochtechnologie, die Entwicklung sogenannter Dual-Use-Systeme sowie eine engere Verzahnung japanischer Interessen mit der europäischen Verteidigungsarchitektur.

In Kiew richtet sich der Blick derweil unverändert nach Westen – vor allem nach Washington und Berlin. Präsident Selenskyj betonte jüngst im Interview mit „60 Minutes“, die Ukraine sei bereit, bis zu 50 Milliarden US-Dollar für westliche Waffen zu zahlen, darunter zehn Patriot-Systeme. Diese Bestellung sei „mehr als reine Bewaffnung – sie ist ein Sicherheitsversprechen“. Sein klarer Hinweis: „Wenn wir dafür zahlen, ist das kein Almosen – es ist ein Vertrag.“

Vor diesem Hintergrund gewinnt die Debatte über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an politischer Schärfe. Sie ist weit mehr als Symbolpolitik – sie ist eine strategische Weichenstellung: für Europas militärische Eigenständigkeit, für die transatlantischen Beziehungen und für die Glaubwürdigkeit des Westens insgesamt. 

Ob Deutschland liefert, entscheidet mit darüber, ob Europa Handlungsfähigkeit zurückgewinnt – oder in der Drohkulisse des Kremls verharrt. Für Friedrich Merz, der als möglicher Kanzler ein Europa ohne amerikanisches Sicherheitsnetz mitgestalten müsste, ist es der erste außenpolitische Härtetest. Moskau hat seine rote Linie markiert – nun liegt es an Berlin, ob es sie überschreitet. 

Schonung an einem heiligen Tag

Für diplomatische Irritationen sorgte Friedrich Merz bereits im Vorfeld, als er erklärte, die Zerstörung der Krimbrücke könne ein „wichtiger Schritt“ zur Rückeroberung der Halbinsel durch die Ukraine sein. In Moskau löste die Aussage scharfe Reaktionen aus: Ex-Präsident Dmitri Medwedew diffamierte Merz auf X als „Nazi“, Kremlsprecher Dmitri Peskow warf ihm vor, gezielt eine Eskalation zu provozieren. Auch außenpolitisch wirkt die Äußerung unglücklich – nicht zuletzt, da aus Washington inzwischen Signale kommen, man könne künftig eine russische Kontrolle über die Krim zumindest de facto akzeptieren.

Gleichzeitig bemüht sich der Kreml demonstrativ um ein versöhnliches Bild in der Öffentlichkeit. Zum orthodoxen Osterfest ordnete Präsident Putin eine 30-stündige Feuerpause an. In einem Erlass an Generalstabschef Walerij Gerassimow erklärte er, alle gläubigen Christen hätten es verdient, an diesem heiligen Tag verschont zu bleiben. Zwar forderte er auch die Ukraine auf, dem Beispiel zu folgen, wies seine Streitkräfte aber zugleich zur erhöhten Wachsamkeit an. Präsident Selenskyj reagierte zunächst wohlwollend – musste jedoch wenig später melden, dass russische Einheiten die Feuerpause bereits wieder gebrochen hätten.

Für Donald Trump dürfte sich die Entwicklung zunehmend als Enttäuschung erweisen. Drei Monate nach seinem Amtsantritt ist es ihm trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, sein Ziel einer schnellen Friedenslösung zu erreichen. Gut möglich also, dass sich die USA mittelfristig aus dem Konflikt zurückziehen – und stattdessen auf eine Wiederbelebung ihrer Beziehungen zu Moskau setzen. US-Außenminister Marco Rubio brachte die neue Haltung vergangene Woche auf den Punkt: „Es ist nicht unser Krieg.“

 

Dr. Christian Osthold ist Historiker mit dem Schwerpunkt auf der Geschichte Russlands. Seine Monographie über den russisch-tschetschenischen Konflikt ist in der Cambridge University Press rezensiert worden. Seit 2015 ist Osthold vielfach in den Medien aufgetreten.

Achgut.com ist auch für Sie unerlässlich?
Spenden Sie Ihre Wertschätzung hier!

Hier via Paypal spenden Hier via Direktüberweisung spenden
Leserpost

netiquette:

Boris Kotchoubey / 21.04.2025

Wer noch ernst von “Friedensverhandlungen” redet, glaubt wahrscheinlich auch an den Weihnachtsmann. Friedensverhandlungen zwischen zwei Showmen und einem KGB-Oberst. Ist damit nicht alles schon gesagt?

Leo Hohensee / 21.04.2025

@L. Luhman - ” .... am Horizont leuchtet irgendwie schon fast ein Atompilz .....  ” - Hallo Herr Luhman, da stimme ich zu. Es gibt zahlreiche Dumpfbacken, die einfach nicht schnallen, dass Krieg führen nichts anderes bedeutet als Töten und Zerstören. Der Schnellere und Effizientere gewinnt. Und im Fall einer Ausweitung ist das Effizienteste, die Waffen der anderen Seite dort zu zerstören wo sie produziert oder gelagert werden. Für Taurus bedeutet das, ein paar Hyperschallraketen in unsere Stahlwerke und Waffenschmieden— und auch nach Ramstein und Grafen….. usw.

Steve Acker / 21.04.2025

Die bisherigen russischen Drohungen auf deutsche Waffenlieferungen wurden nicht umgesetzt, weil die deutschen Waffen nichts bewirkt haben.  Sollten eventuelle Taurus was bewirken, was ja bezweckt wird, könnte die Sache anders aussehen.

Henri Brunner / 21.04.2025

“US-Außenminister Marco Rubio brachte die neue Haltung vergangene Woche auf den Punkt: „Es ist nicht unser Krieg.“” Scheinheiliger, verlogener geht es nicht. Es war die USA allein, welche die Kriegsvorbereitungen seit 1998 vorangebracht haben. Dass dies nicht Trump, sondern andere Präsidenten waren - egal - es war die USA, welche diesen Krieg initiiert, gestartet und finanziert haben. Dass die Briten, die Polen, die Deutschen, all das ganze Gesoxe diesen Krieg auch wollten, ändert aber nichts daran, dass es die USA waren, welche die Rahmenbedingungen für diesen Krieg erstellt haben. Und diese Rechnung muss den Amis mal präsentiert werden - nicht heute, klar, das geht nicht, da ist die USA noch zu stak - aber irgendwann müssen sie bezahlen - und zwar für alles.

Lutz Liebezeit / 21.04.2025

Haben Sie Putin auch verteidigt, als ihn die Westpresse mit Hitler verglich? Die EU hat erwiesenermaßen Nazi-Wurzeln und viele Gesetze, die unsere Bürgerrechte untergraben, stammen direkt aus der Justiz des Nationalsozialismus. Ich bin weit davon entfernt, Putin in Schutz zu nehmen. Auch sein Treiben ist schäbig. Er vertuscht und verheimlicht wie der Westen die schmutzigsten Wahrheiten aus der NS-Zeit und beschuldigt als Sieger bequemerweise das Volk als Urheber aller Übel. Ich kann mich nicht genau erinnern, wann ein Volk je die Macht hatte? Merz ist nicht unser Führer, der ist laut Verfassung unser Untertan. Wie die Fügung gerade will, fällt mir das biblische Gleichnis vom guten und dem bösen Knecht ein: “Selig ist der Knecht, welchen sein Herr findet tun also, wenn er kommt. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen. So aber der Knecht in seinem Herzen sagen wird: Mein Herr verzieht zu kommen, und fängt an, zu schlagen die Knechte und Mägde, auch zu essen und zu trinken und sich vollzusaufen: so wird des Knechtes Herr kommen an dem Tage, da er sich’s nicht versieht, und zu der Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn zerscheitern und wird ihm seinen Lohn geben mit den Ungläubigen.” Lk 12, 42-46

RMPetersen / 21.04.2025

Ein Krieg entsteht aus einer Eigenlogik heraus. Zwei Seiten verhalten sich falsch. Den Krieg zu beenden, das ist offenbar nicht so einfach. Die Verantwortlichen des Deutschen Reiches und die Öffentlichkeit lebten bis zum Scheitern der Frühjahrsoffensive April 1918 in der arroganten Vorstellung eines “Siegfriedens”. Mir scheint, daß die gegenwärtige ukrainische Regierung und die Unterstützer in Berlin, Paris, London und Brüssel kurz vor dem Zzusammenbriuch der Front die gleichen Vorstellungen anhängen. Ob man einen Kampf aufgibt hat nichts damit zu tun, ob man sich im Recht fühlt. Es ist eine Sache der Vernunft.

W. Renner / 21.04.2025

Wenn Donald aussteigt, kommt Tyrannotaurus Merz und liefert die Wunderrakete. Inspired in Peenemünde. Ob eine oder alle beide, lässt er aus taktischen Gründen noch offen.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Christian Osthold, Gastautor / 12.05.2025 / 06:00 / 23

Friedensfeier als Kriegsrechtfertigung

Der 9. Mai ist in Russland mehr als ein Feiertag – er ist ein politisches Ritual, das eines offenbart: Moskaus Scheitern am eigenen historischen Erbe.…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 05.05.2025 / 10:00 / 66

Der Krieg steht an einem neuralgischen Wendepunkt

Der Ukrainekrieg wird längst auch wirtschaftlich entschieden. Das neue Rohstoffabkommen zwischen USA und Ukraine markiert eine Zäsur. Entsteht eine Friedensdynamik oder eine noch tiefere Eskalationsspirale?…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 28.04.2025 / 06:15 / 55

Zum Stand des Friedens-Basars

Donald Trump drängt auf schnellen Frieden in der Ukraine – auch auf Kosten geopolitischer Prinzipien. Während Moskau Gesprächsbereitschaft signalisiert, wachsen die Risiken für Kiew. „Ich…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 14.04.2025 / 12:00 / 98

Der Schattenkrieg hat längst begonnen

Mit gigantischen Rüstungsprogrammen bereitet sich Europa auf einen russischen Großangriff im Jahr 2030 vor. Doch genau damit spielt der Westen dem Kreml in die Hände…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 07.04.2025 / 12:00 / 33

Ein belastbares Fundament für Frieden fehlt weiterhin

Ein neuer Anlauf, ein alter Gegner: Russland und die USA sprechen wieder über Frieden in der Ukraine – doch ihre Interessen könnten kaum unterschiedlicher sein.…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 31.03.2025 / 12:00 / 51

Ukraine-Krieg: Angst vor der US-Kompromissbereitschaft?

Ein neuer Verhandlungszyklus im Ukrainekrieg bringt Bewegung – und neue Bruchlinien. Während Europa auf Härte setzt, zeigt Washington Kompromissbereitschaft, die bei den Verbündeten zunehmend Unbehagen…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 17.03.2025 / 10:00 / 17

Ukraine-Verhandlungen: Bewegt sich Putin?

Die Friedensdiplomatie zur Ukraine steht an einem kritischen Punkt. Während Donald Trump Optimismus verbreitet, vermuten die Europäer eine russische Finte. Doch wie ernst meint es…/ mehr

Christian Osthold, Gastautor / 11.03.2025 / 06:00 / 63

Donald Trumps Versuch, die Welt neu zu ordnen

Donald Trumps außenpolitische Annäherung an Russland hat weitreichende Konsequenzen. Sie stellt nicht nur die westliche Allianz mit der Ukraine infrage, sondern auch Moskaus Bündnisse. Steht…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com