Dank für die Recherchen, ich kann nicht alles nachvollziehen. Leider wird der Artikel nicht viele erreichen, nicht weil er zu lang ist sondern weil er mit dem allgemeinem Empfinden dass jede Aktion besser als Nichtstun sei nicht aufräumt. So wird unsere halbwissende Führungs-Elite( sie sind ja im Regelfall “nur” überfordert und ach so motiviert) weiter vorangehen. Brauchen nicht überdenken dass Bio-Benzin ethisch betrachtet ein Paradoyx ist weil Flächen für den Anbau von Nahrung geopfert werden - gleichzeitig eben Insekten abgeschafft. Und welche hipp Jungdame mag besserwisserisches Gestöne hören daß ein Elektro-Zweitauto als Familiensymbol ganzheitlich so etwas repräsentiert wie das Heizen einer Wohnung bei geöffneten Fenstern. Wer zahlt die Zeche, die Krähen Volksvertreter nicht.
Herr Wolf, vielen Dank für diesen, längst überfälligen Artikel. Der Wahnsinn der von den Grünen so geförderten Energiewende ist kurioserweise die Hauptursache für den Rückgang der Insekten aber auch anderer Tiere wie der Vögel, die auf Insekten als Nahrung angewiesen sind. Biogas, und der dadurch extrem geförderte Anbau von Energiepflanzen wie dem Mais ist die Hauptursache. Und die Grünen (!) fördern diesen Quatsch und beschimpfen anschließend die Bauern, die natürlich für hohen Ertrag zu allen Mitteln greifen, unter anderem auch zu Pestiziden und Herbiziden. Die resultierenden Maisfelder sind biologisch fast tot, außer dem Mais wächst da so gut wie nichts. Und vor allem bieten diese Felder keine Nahrung für die Insekten mehr, die die Pestizide überlebt haben. Weiter: dieser grüne Quatsch entzieht dem Markt Ackerfläche und sorgt so für steigende Marktpreise für Agrarprodukte im Allgemeinen, also Lebensmittel. Man erzeugt damit also in anderen Ländern der Welt mehr Hunger. Die Grünen wissen natürlich (hoffentlich) um diese Fakten, es ist ihnen aber egal. Ihre “Religion”, nämlich anderen ihre Ideologie aufzuoktroieren, scheint wichtiger. Warum die noch immer 12% Wähler haben, ist mir schleierhaft.
Das Grüne an den Grünen ist rapsgelb geworden. Umweltschutz ist aufgegeben zugunsten Dieselkritik, Energiewende und Klimarettung. Die letzten beiden Punkte sind so schön endzeitlich, genau wie früher der Atom-Gau. Wer versteht schon noch was von Naturschutz? Vielfältigkeit haben wir lieber in der Schule, in der Natur mögen wir es spektakulärer: Hurrah, der Wolf ist wieder da! Da kann man sich als Grüner (SPDler, CDUler) auch besser erheben, über ängstliche Bedenkenträger zum Beispiel spotten, wo doch der Wolf weder böse ist, noch jemandem was tut- nein, er hat Angst vor Menschen! Das glauben die vermutlich wirklich. Insekten? Vögel? Natur? Kommt bestimmt wieder, wenn der böse Diesel erst mal durch Elektroautos ersetzt wurde. Wichtig ist doch nur eines, der Kampf gegen rechts. Rechte dürfen sich nicht mehr zum Bäcker trauen, sagen die “Guten”. Dann ist endlich alles in Ordnung- halt, noch nicht ganz- erst brauchen wir noch ein bedingungsloses Grundeinkommen, einklagbar, für alle, Staatsangehörigkeit egal! Reicht noch heute euren Antrag bei der guten Fee ein, jeder hat drei Wünsche frei!
Ich habe in Schweden in der Zeitung gelesen, dass die Fischer in den Seen immer weniger Fische fangen. Man vermutet, dass die Reinigung der Abwässer dazu geführt hat , dass jetzt weniger Ungeziefer in den Seen wachsen von denen die Fische leben.
Ich komme aus Au im Bregenzerwald zurück. Dort ist grünes Denken etwas anderes. Z.B. werden im Gesamtgebiet Bregenzerwald 19 Biomasseheizkraftwerke ausschließlich mit Holzhackschnitzeln betrieben. Totholz, Windwurf, Schadholz und Abfallholz aus der Holzindustrie werden verfeuert. Genossenschaftlich geführt wird die Anlage in Au, eingespart 275000 l Heizöl. Heimisches Holz wird verwendet, das Kapital bleibt in der Region. Der Wald wächst jedes Jahr um 3,6%, herausgenommen werden 1,2%. Das ist nachhaltig. Vielseitige hochqualifizierte Holzbearbeitungsbetriebe sind dort zuhause. Handwerksbetriebe die den Menschen Arbeit geben, junge Menschen die nicht zum Wegzug gezwungen werden. In unserem Land wird eher ein Nationalpark ausgewiesen, wo Totholz verrotten soll, statt es zu verwerten, es wird nicht eingegriffen, der Wald nicht verjüngt, Bäume nicht geerntet. Bis vor 350 Jahren war im Bregenzerwald, das vor 850 Jahren besiedelt wurde und die Wälder in den Niederungen bis auf 1350 m gerodet wurden, Ackerbau mit Getreide, Flachs und sogar Tabak möglich. Ein Klimawandel (die Temperatur sank im Schnitt um 4’Grad) zwang die Bauern von Ackerbau auf Viehzucht und die Herstellung von Käse auszuweichen. Kühe und Ziegen stehen im Winter im Tal im Stall, im Mai auf der Maialpe (Halbhöhen) und ab Sommer auf der Hochalpe. Ausschließlich Heu, keine Silage, darf der Bauer verfüttern, halten darf er 1 1/2 Kühe pro ha. Grund. Kein Klärschlamm, nur das bisserl Gülle von den Kühen darf auf die Wiesen als Dünger ausgebracht werden. Die Bregenzer Ache hat Trinkwasserqualität. Tourismus, Handwerk, Landwirtschaft machten aus dem Armenhaus Bregenzerwald wo die sog “Schwabenkinder” im vorletzten Jahrhundert aus Armut ihre Familien verlassen mussten um im Allgäu unter unmenschlichsten Bedingungen zu arbeiten, eine Region wo gerne gelebt wird. Dort ist “grünes Denken” die Natur zum Wohle des Menschen nutzen.
Es scheint der Preis zu sein, den die Natur zahlt, damit die Menschen ihre Tage in Wohlstand und Bequemlichkeit verbringen können. Die Politik, die Medien beten uns mantramäßig jeden Tag die Mär vom ständigen Wirtschaftswachstum vor. Wehe, es gäbe einmal nicht genug Zuwachs oder gar eine Nullrunde in der Wirtschaft. Das wäre ein Super-GAU, wird den Bürgern vorgegaukelt und Angst vor Wohlstandsverlust machten sich sofort breit. - Doch es gibt einen Streif der Hoffnung am dunklen Himmel. In unserer Stadt entstehen zunehmend wieder Wildnisse und Brachen, wo sich die Natur frei entfalten kann. In der Nähe meiner Wohnung gibt es Eisvögel, Kormorane, und über die dunklen brandenburger Kiefern schweben die Adler. Der Fluß ist viel sauberer geworden, und es werden wieder essbare Fische geangelt. Eine wunderbare Wandlung könnte man denken. Doch hier haben die Menschen den Preis gezahlt, als vor 28 Jahren ihre Betriebe plattgemacht wurden, und sie zu Tausenden der Arbeitslosigkeit anheimfielen. Zur Wende lebten in meiner Stadt etwa 90000 Menschen, jetzt sind es ca. 50000. Industrie gibt es so gut wie keine mehr, einst hoffnungsvolle Ansätze mit einer Chipfabrik und einigen Solarfirmen wurden durch die Dummheit von regionalen Entscheidungsträgern und Verantwortlichen auf Bundesebene erstickt. Danke an alle Mitwirkenden, denn ihr habt die Vision des Altkanzlers von den “Blühenden Landschaften” in den neuen Bundesländern wahrgemacht. Zumindest für die Natur.
Eine Triebkraft der zu Recht beklagten monokausalen Erklärungsmechanik ist die Quote. In Redaktionen der ÖRR - in anderen gewiss nicht minder - wird seit Jahrzehnten die Haltung gefördert, der Zuschauer (Leser, Zuhörer…) sei mit Beiträgen überfordert, die komplexe und systemische Zusammenhänge offen legen. Eine schöne Spielart des Populismus, wenn nicht seine wirksamste. Quote entscheidet schon über die Themenwahl. Ansage eines Fernsehdirektors: “Wir liefern trinkbare Informationen.” Ansage eines Redaktionsleiters beim “Wissenschaftsfernsehen”: “Wir surfen auf der Aufmerksamkeitswelle.” Ansage seines Abteilungsleiters: “Die 65jährige (Durchschnittsalter qua Medienforschung) Hausfrau ohne höheren Bildungsabschluss (Quotenstatistik) muss das beim Bügeln gern nebenher konsumieren.” Das Armutszeugnis für diese Quotenfixierung ist jederzeit zu besichtigen. Ob’s der Quote dient, wenn mehr Propagandisten linker und grüner Vereinfacher in den Programmen dominieren, werde ich ohne Schadenfreude beobachten. Es geht jedenfalls auf Kosten des Gemeinwesens sowohl wie auf Kosten der biologischen Diversität. Dankeschön an den Autor, der solche Korrelationen sichtbar macht.
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